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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ihrem Los nicht einmal unzufrieden, selbst wenn sie dies nicht offen zugab: wahrscheinlich aus Furcht, das letzte Wort könnte noch nicht gesprochen sein.
    In der Schleuse, unmittelbar bevor wir das Cockpit von Delta VII wieder betraten, sprach ich Lieutenant Ibaka noch einmal an. »Da nur Sie und ich wissen, dass es diesen Vorfall gegeben hat, Lieutenant, will ich von einer Eintragung im Bordbuch absehen.«
    »Ich habe wohl zu danken, Sir.« Lieutenant Ibakas Stimme klang flach.
    »Wir sind kein Räuberhaufen«, erwiderte ich. »Denken Sie daran! Und, Lieutenant, glauben Sie nicht, dass ich Ihren Schmerz nicht teile!«
    »Sir«, antwortete Lieutenant Ibaka mit der gleichen flachen, tonlosen Stimme, deren unnatürliche Ruhe mir Furcht und Sorge bereitete, »ich möchte Sie bitten, nicht weiter darüber zu reden!«

8.
    Lieutenant Stroganow und sein Computer hatten den neuen Kurs errechnet; zusammen mit meinen Befehlen ruhte dieser nun im Gedächtnis der Automatik. Der neue Kurs stellte zwar noch nicht den direkten Weg nach Berlin dar, doch bot er ein erhebliches Maß an Sicherheit, und darauf kam es mir unter den gegebenen Umständen am meisten an.
    Bevor ich den Alarmzustand aufhob und mich selbst in meinen Ruheraum zurückzog, gab ich die Reihenfolge der Wachen bekannt. Ich tat dies, obwohl Eingriffe in die Navigation nicht zu erwarten waren; der Wachhabende konnte sich folglich voll und ganz auf die verschiedenen Radaranzeigen konzentrieren. Zwar pflegte sich das Raumüberwachungsradar im Falle einer Ortung mittels eines akustischen Signals von selbst zu melden – doch gerade unlängst hatte Lieutenant Stroganow ein System ausgetüftelt, mit dem sich das kleine Elektronengehirn, das diesen Vorgang steuerte, überlisten ließ.
    Allein in der nüchternen Enge meines Wohn- und Schlafraumes, einen Becher Kaffee in der Hand – so, wie ich ihn mochte: heiß, schwarz und nur mäßig gesüßt –, überdachte ich noch einmal die zuvor in Eile getroffenen Maßnahmen. Ich fand an ihnen nichts auszusetzen.
    Nun, da wir uns dem Meilengrad zu nähern begannen, jenem unsichtbaren Gürtel, der die in Raummeilen (rm) noch auszudrückenden Entfernungsbereiche von jenen scheidet, die man nur noch in Großmeilen (Gm) erfasst, hatte Delta VII einen kurzen Funkspruch abgesetzt. Der Code war im vergangenen Jahr mit John Harris – damals noch schlicht Commander – vereinbart worden.
    Fast wider Erwarten bestätigte Berlin den Empfang auf Anhieb. Die Verbindung war auch an diesem Tage noch von Störungen überlagert; immerhin reichte sie aus, um die nötigen Vereinbarungen zu treffen. Ein gemischter Kampfverband, so ließ mich Berlin wissen, bestehend aus Schiffen der VOR und der Freien Regierung, erwartete uns auf einer bestimmten Umlaufbahn.
     
    Als ich aufschreckte, hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht geschlafen zu haben. Auf einmal war ich hellwach. In Wirklichkeit, so belehrte mich ein Blick auf die Uhr, hatte ich sehr wohl geschlafen. Über vier Stunden waren vergangen, seitdem ich den Alarmzustand aufgehoben und mich in meine Kabine zurückgezogen hatte.
    Irgendetwas, spürte ich, hatte sich verändert. Aber was? Lieutenant Ibaka, der Captain Monnier mittlerweile abgelöst haben musste, war ein erfahrener und zuverlässiger Wachhabender. Im Falle einer Gefahr hätte er mich als Ersten geweckt.
    Als ich aufstand, fühlte ich es: Das Triebwerk arbeitete nicht mehr.
     Delta VII trieb schwerelos im Raum, ohne dass ich benachrichtigt worden war.
    So rasch ich konnte, eilte ich ins Cockpit. Es war leer.
    »Lieutenant Ibaka!«
    Ich riss die Tür zum zweiten Ruheraum auf. Captain Monnier und Lieutenant Stroganow fuhren von ihren Kojen auf.
    »Ist etwas passiert, Sir?«
    »Das versuche ich gerade festzustellen. Ich vermisse den wachhabenden Offizier!«
    »Lieutenant Ibaka?« Captain Monnier war bereits auf den Beinen. »Vielleicht ist er bei seinem Kontrollgang?«
    »Seit wann stoppt er zu diesem Zweck das Triebwerk, Captain?«
    »Entschuldigung, Sir!«, bemerkte in diesem Augenblick Lieutenant Stroganow, während er an mir vorüber durch eines der Cockpitfenster blickte. »Ihre Frage sollte korrekterweise lauten: Seit wann stoppt er zu diesem Zweck den ganzen Verband?«
    »Was?«
    »SK Wotan bittet Sie gerade mittels Blinkspruch um Aufklärung, Sir!«
    Ich fuhr herum. Tatsächlich: Alle anderen Schiffe des Verbandes hatten ihre Fahrt gleichfalls unterbrochen. Der Morsescheinwerfer der Wotan blinzelte aufgeregt.
    Z 207 schwebte

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