Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
gleich siebenhundertundfünfzigtausend Gramm an, so kommt man zu dem Ergebnis, dass diese Menge ausreicht für die Produktion von rund dreihundertfünfundsiebzigtausend HFs.«
    John Harris, der sich bisher zurückgehalten hatte, klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Tisch. »Und was schließen Sie aus dieser Tatsache, Mr. Bor?«
    »Ich würde sagen: Die Produktion ist im größten Stil geplant. Aber das ist eine reine Hypothese.«
    »Und wie«, fragte Harris, »steht es um die Lebensdauer dieser Geschöpfe?«
    Bor schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid, Sir. Das weiß bis jetzt niemand – wahrscheinlich nicht einmal der General.«
    »Danke.« Harris’ Nicken zeigte an, dass Bor sich wieder setzen durfte. »Mr. Manescu!«
    »Sir!«
    »Gibt es geeignete Abwehrmaßnahmen?«
    Das Gesicht des Ministers nahm jenen schwermütigen Ausdruck an, der ernsthafte Besorgnis signalisierte.
    »Ich fürchte, Sir, ich muss Sie enttäuschen.«
    »Keine Vorreden, Mr. Manescu! Ich weiß, dass es eines Wunders bedarf, um uns zu retten. Ich benötige keine Redensarten, sondern Gewissheit.«
    »Ich verstehe, Sir.« Manescu seufzte. »Sir, die Antwort auf Ihre Frage muss lauten: Es gibt keine Abwehrmaßnahmen – sieht man von einem Präventivschlag ab.«
    Der Präsident blieb einige Sekunden lang stumm. Als er dann wieder das Wort ergriff, war sein kantiges Gesicht gleichsam eingefroren. »Das, meine Herren, ist nicht gerade viel.«
    Anton Bor hob die Hand. »Wenn ich vielleicht noch etwas dazu bemerken darf, Sir –«
    »Bitte, Mr. Bor!«
    »Es ist nur eine Überlegung, Sir, und einstweilen sehe ich nicht den geringsten Weg zu ihrer Verwirklichung. Aber auf Grund dessen, was Commander Brandis in Erfahrung bringen konnte, kommt es bei dieser Gehirnmasse auf absolute Reinheit des Materials an. Das bedeutet: Schon ein paar Gramm mit – nun, sagen wir – generalsfeindlichen Erfahrungswerten könnten die gesamte Produktion umkehren. Dann würde der General seine eigenen Feinde züchten.«
    Der Präsident blickte nachdenklich. Ich sah, dass er sich Notizen machte. Dann fragte er: »Und wie, Mr. Bor, stellen Sie sich eine Verwirklichung vor?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sir.«
    »Danke, Mr. Bor.« Harris’ Augen richteten sich wieder auf den Minister. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Mr. Manescu, wenn Sie Mr. Bors Vorschlag prüfen ließen.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Sprechen Sie ruhig mit Ihren VOR-Kollegen! Wir sitzen in einem Boot.«
    »Genau das, Sir, wollte ich soeben anregen. Ich weiß, dass man sich in Peking, was dieses Problem angeht, bereits an die Arbeit gemacht hat – aber letztlich geht es den Asiaten nicht anders als uns: Sie wissen einfach nicht, wo sie den Hebel ansetzen sollen. Allerdings, Sir, mochte ich Sie bitten, in Erwägung zu ziehen, dass Ministerpräsident Tschou Fang-Wu sich bereits heute mit einer immer stärker werdenden Opposition herumschlagen muss, die den Präventivschlag fordert. Die Folge, Sir, wäre unvorstellbar.«
    Der Minister verbarg sein Entsetzen hinter einer Floskel. In Wirklichkeit war alles vorstellbar, sogar der Untergang des Planeten Erde.
    Ich hatte geglaubt, den Ernst der Lage zu begreifen. Nun jedoch musste ich einsehen, dass das Schicksal der Freien EAAU bereits besiegelt war. Alles, was ihr an Freiheit verblieb, war die Wahl der Art ihres Unterganges. Wie immer sie sich entschied, ob für das Kalte Licht des kosmoglobalen Krieges oder für ein letztes verzweifeltes Schützengefecht mit dem Homo Factus: Ihre Tage waren gezählt – oder vielleicht doch nicht?
    Der Präsident beendete die Konferenz.
    Als auch ich mich zurückziehen wollte, winkte mich Harris zu sich. »Sie haben sich überzeugen können, Brandis: Es sieht nicht gerade rosig für uns aus.«
    »Sir, aus jeder verzweifelten Situation gibt es irgendwo einen Ausweg. Man muss ihn nur finden.«
    Harris reichte mir die Hand. »Nun, Sie haben für unsere Sache bereits mehr als genug getan, Commander. Überlassen Sie es dem Geheimdienst und den Wissenschaftlern, einen solchen Ausweg zu finden. Sie jedenfalls ruhen sich jetzt erst einmal ordentlich aus!«
    »Heißt das, Sir«, fragte ich, »ich bekomme keine neue Aufgabe?«
    Zum ersten Mal an diesem Tag schwebte so etwas wie ein Lächeln um Harris’ Mundwinkel. »Ihre neue Aufgabe, Brandis, besteht aus genau einer Woche Urlaub. Das Leben auf der Erde hat bekanntlich auch seine Reize.«

11.
    Mein alter Commander Harris war immer praktisch, aber nicht immer weise.
    Nun, da ich begann

Weitere Kostenlose Bücher