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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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beenden, und da mir nichts Besseres einfiel, fügte ich hinzu: »Übrigens, auch für Sie ist Imbisszeit.«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Lieutenant Stroganow. »Ich werde es nicht vergessen.«
    Bewusst hatte ich Ludmilla Wolska, die als Astro-Physikerin ihren Platz gleichfalls im Navigations-Center hatte, nicht angesprochen, aber die Absicht, die ich damit verfolgte, wurde zunichte, als hinter mir ihre kühle Stimme erklang: »Noch immer ungläubig, Sir?«
    Ich konnte es nicht vermeiden, mich noch einmal umzudrehen. Ludmilla Wolska trug den modischsten Astronautendress, den ich je gesehen hatte, und sie sah sehr gut damit aus. In ihren dunklen Augen vermeinte ich ein spöttisches Glitzern zu erkennen.
    »In welcher Beziehung ungläubig, Miss Wolska?«
    Aus irgendeinem Grunde war ich felsenfest davon überzeugt, dass Ludmilla Wolska mir noch eine Menge Ärger bereiten würde, während ich im Falle des Captains van Kerk durchaus bereit war, einen Schlussstrich unter die vermeintliche Leichtsinnsaffäre zu ziehen, zumal es an seinem Benehmen nichts mehr auszusetzen gab. In beiden Fällen – dies vermag ich heute zu sagen – war mein Urteilsvermögen durch subjektive Erfahrungen getrübt. In Bezug auf Ludmilla Wolska, weil ich oft genug davon gehört hatte, wie viel Probleme die Anwesenheit einer Frau an Bord mit sich brachte, und im Hinblick auf meinen Piloten, weil ich durch seine unbestreitbaren fliegerischen Qualitäten gleichsam bestochen war.
    »Ich stelle nur fest, Sir«, sagte Ludmilla Wolska, »dass Sie noch immer die Richtigkeit meiner Theorie bezweifeln.«
    Ihre Theorie war ungewöhnlich und kühn, aber durchaus plausibel, und da es für den Vorfall, der zu Captain Monniers Einlieferung ins Krankenhaus geführt hatte, keinerlei andere, bessere Erklärung gab, begann ich mich mit der Pulsar-Theorie anzufreunden. Dennoch konnte ich mich nicht dazu überwinden, dies rundweg zuzugeben. »Meine Besorgnis entspricht weniger dem Zweifel, Miss Wolska«, berichtigte ich daher steif, »als vielmehr der Ungewissheit, ob sich ein solcher Zwischenfall nicht wiederholen kann.«
    Ihr Lächeln erstarb; auch ihre dunklen Augen blickten auf einmal ernst und ohne Spott. »Nein, Sir.«
    »Sie schließen eine Wiederholung nicht völlig aus?«
    »Das kann ich nicht, Sir. Dazu wissen wir noch zu wenig über dieses Phänomen.«
    Ich verließ das Navigations-Center – gerade zur rechten Zeit, um Captain van Kerk mit schleppender Zunge in der Messe sagen zu hören: »Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich nicht zu denjenigen gehöre, die plötzlich farbenblind geworden sind, Boy! Ich kann weiß und schwarz verdammt gut auseinander halten.«
    Ich spürte mit untrüglicher Sicherheit, dass etwas vorgefallen sein musste; als ich eintrat, hätte ich mich ebenso gut in einem Wachsfigurenkabinett befinden können, aber nachzufragen war zwecklos.
    Krach, Streit und Feindseligkeiten sind unerträgliche Reisebegleiter, im Raum nicht anders als früher in den kleinen Karavellen auf See, und da ich nicht daran dachte, mich mit dem Vorhandensein solcher Reisebegleiter einfach abzufinden, sagte ich scharf: »Ich wünsche keine Reibereien an Bord. Das gilt für jedermann!«
    Ich hatte für Disziplin gesorgt, und damit – so hoffte ich – war der Zwischenfall vom Tisch.
    Fünfzehn Minuten vor der G-Zeit kehrten wir auf die Stationen zurück und ich nahm eine abschließende Kontrolle vor. Alle Funktionen waren normal. Die Hermes befand sich auf sicherem Kurs, der früher oder später in eine Umlaufbahn um den Uranus einmünden musste; sofern ich keinerlei Abänderung befahl.
    »Brücke an FK!«
    »FK hört, Sir.«
    »Verbinden Sie mich mit VEGA-Center.«
    »VEGA-Center. Sehr wohl, Sir.«
    Es war an der Zeit mich abzumelden. Ich brauchte nicht viel Phantasie, um mir vorzustellen, mit welcher Spannung man im VEGA-Center auf jede meiner Durchsagen wartete.
    »FK an Brücke. Die Verbindung mit VEGA-Center, Sir!«
    »Danke, FK.«
    Der Chef selbst nahm das Gespräch entgegen. Selbst auf die Entfernung hin verlor Harris’ Stimme nicht jenen knarrenden britischen Unterton, der für sie charakteristisch war.
    »Alles wohlauf, Commander?«
    »Alles wohlauf, Sir. G-Zeit ist jetzt in zwei Minuten. Frage: Gibt es irgendwelche Neuigkeiten im Falle Scott?«
    »Die Verbindung ist nach wie vor unterbrochen. Man muss leider fürchten, dass es dort nicht zum Besten steht. Noch etwas, Commander?«
    »Das ist alles, Sir. Hermes meldet sich hiermit bis auf

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