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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Monnier die Fassung. Seine letzten Worte waren kaum noch zu verstehen gewesen.
    Es mochte sich in der Tat so zugetragen haben, wie er es darstellte, aber dies zu erörtern, war nicht meine Aufgabe.
    »Nun, Commander, ich komme noch einmal auf diese ominöse Durchsage zurück und wiederhole: Diese Durchsage hat es nie gegeben. Vielmehr gaben Sie selbst Ihrer Besatzung Befehl, noch einmal von Bord zu gehen. Und dafür hatten Sie einen triftigen Grund. Wie es dann auch einen triftigen Grund dafür gibt, dass Ihr Leben verschont blieb. Damit belohnten die Vollstrecker gewissermaßen die kleine Gefälligkeit, die Sie ihnen erwiesen!«
    »Eine Gefälligkeit, Sir?« Erneut wandte mir Monnier sein verstörtes Gesicht zu.
    »Eine Gefälligkeit!«, stieß ich nach. »Eine Gefälligkeit, die Sie den Vollstreckern, den Banditen, wie Sie sagen, erwiesen haben, indem Sie ihnen das An-Bord-Gehen ermöglichten.«
    »Aber... aber warum sollte ich?«
    »Warum, Commander? Sie fragen mich, warum? Das kann ich erklären.«
    Mir entging nicht, dass John Harris aufblickte. Offenbar war es mir gelungen, ihn zu überrumpeln, noch bevor er mit der Verteidigung begonnen hatte.
    »Sie ließen die Vollstrecker an Bord, weil man Ihnen angedroht hatte, andernfalls Ihre Frau zu ermorden.«
    Monnier war dem Zusammenbruch nahe. Er schwankte. »Das ist nicht wahr! Ich habe mich geweigert!«
    »Einmal, zweimal! Aber dann haben Sie doch getan, was von Ihnen verlangt wurde.«
    »Ich habe es nicht getan!«
    Ich gab den Wachen einen Wink und sie stießen die Tür auf.
    »Ich bitte das Gericht, zu Protokoll zu nehmen: Am 16. Mai befand sich die Frau des Angeklagten in der Gewalt der Vollstrecker. Erst heute früh gelang es einer Abteilung unseres Sicherheitsdienstes, nach einem anonymen Wink einen geheimen
    Stützpunkt dieser Organisation zu zerschlagen. Dabei wurde -reiner Zufall - die Frau befreit.«
    Monnier hatte sich umgedreht. Einen Augenblick lang stand er wie erstarrt. Dann schwang er sich plötzlich über die Banklehne und eilte auf die blonde Frau zu, die den Saal betreten hatte.
    »Iris! Iris, mein Gott!«
    Iris und Commander Monnier lagen sich in den Armen. John Harris war aufgesprungen und rief:
    »Ich bitte das Gericht, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen! Die Verteidigung protestiert gegen die geschmacklose Art und Weise, mit der hier ein Überrumpelungsversuch gegen Commander Monnier gestartet worden ist!«
    Colonel Burnett schlug mit dem Hammer auf den Tisch und verkündete:
    »Soeben erhalte ich eine wichtige Nachricht vom Rat für Innere und Äußere Sicherheit, die mich zwingt, das Verfahren zu unterbrechen. Minister Nekrassow erwartet die Herren Harris und Brandis im Besprechungszimmer.«

8.
    Das Gesicht des Vorsitzenden des Rates für Innere und Äußere Sicherheit, Wladimir Nekrassow, zeigte den gleichen gesammelten Ernst wie nur wenige Tage zuvor auf INTERPLANAR XII. Dies und der Umstand, dass er eine Unterbrechung des Verfahrens erzwungen hatte, ließen auf nichts Gutes schließen.
    Nachdem Harris und ich den Beratungsraum betreten hatten und die Tür hinter uns mit leisen Zischen ins Schloss gefallen war, kam er unverzüglich zur Sache.
    »Meine Herren, auf Grund meiner Bitte hat Colonel Burnett Sie bis auf weiteres von Ihrer Klausurpflicht entbunden. Die einzige Auflage, die er Ihnen macht, ist diese: Nichts zu erör-tern, was im Zusammenhang steht mit diesem Prozess. Und nun lassen Sie mich Ihnen mein Problem erläutern...«
    Das Problem war
RS 781.
    Der jüngste unter den Vollstreckern, die nach der Ermordung des VOR-Außenministers auf INTERPLANAR XII hatten überwältigt werden können, William B. Johnson, war geständig gewesen.
    »Anfangs«, sagte Nekrassow, »hatte er mit uns zu handeln versucht: alles, was er über die Organisation weiß, gegen unser Versprechen, ihn laufen zu lassen. Darauf konnten wir nicht eingehen. Schließlich gab er sich mit mildernden Umständen zufrieden - und die kann man ihm angesichts seiner Jugend und Unerfahrenheit schwerlich verweigern. Nach und nach rückte er dann mit seinem Wissen heraus. Viel ist es nicht, aber zumindest in der Angelegenheit
RS 781
hilft es uns endlich weiter.«
    »Augenblick, Sir!«, unterbrach Harris. »Ich nehme an, es geht hier um die Entführung. In diesem Fall wäre das Gericht der geeignetere Ort -«
    Nekrassow winkte ab.
    »Über die Einzelheiten dieser Entführung ist er leider nicht unterrichtet. Nur der Zweck ist ihm geläufig, und deshalb bin ich jetzt hier.

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