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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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auszusprechen - einen Verdacht, den ich im Folgenden durch Beweise zu erhärten gedenke -, dass Sie, Robert Monnier, sich der Mittäterschaft schuldig gemacht haben. Commander Monnier, Sie haben jetzt Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Bekennen Sie sich schuldig, oder erklären Sie sich für nicht schuldig?«
    Monnier stand langsam auf, und auch diesmal vermied er es, mich anzusehen. Der letzte Rest von Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    »Nicht schuldig.«
    Ich wandte mich an den Vorsitzenden.
    »Sir, ich bitte, mit dem Kreuzverhör beginnen zu dürfen.«
    Colonel Burnett nickte.
    »Tun Sie Ihre Pflicht, Ankläger.«
    Ich versuchte in John Harris’ Gesicht zu lesen. Er würde Monnier rauspauken, hatte er mir gesagt. Aber wie? Ich hielt sämtliche Trümpfe in der Hand. Wenn kein Wunder geschah, war Monnier verloren.
    Harris’ Miene bot mir keinerlei Anhaltspunkte. Er saß schräg hinter Monnier und machte sich Notizen.
    Ich durfte nicht länger zögern. Die ersten Zuschauer begannen unruhig zu werden.
    »Commander Monnier!« Vorerst, so hatte ich beschlossen, wollte ich auf die diffamierende Anrede Angeklagter verzichten.
    »Sir!« Seine Stimme war eisig.
    »Sie haben bei Ihrer ersten Vernehmung ausgesagt, ich zitiere: >Als ich mit meiner Besatzung wieder an Bord gehen wollte, stellte ich fest, dass das Schiff besetzt war.< Wieso das? Warum wieder? Weshalb hatten Sie, allen Gepflogenheiten zuwider, das bereits startklar gemeldete Schiff noch einmal verlassen?«
    »Wir verließen es auf Anweisung des Towers, Sir.«
    »Welcher Art war dieser Befehl und wie wurde er Ihnen übermittelt?«
    »Der Befehl nahm Bezug auf die sich verschärfende weltpolitische Situation. Wir sollten vertrauliche Instruktionen entgegennehmen. Und übermittelt wurde er auf dem üblichen Wege: in Form einer Radiodurchsage im Ultrakurzwellenbereich. «
    »Sie begaben sich also zum Tower?«
    »Ja, Sir.«
    »Die gesamte Besatzung?«
    »Die gesamte Besatzung, Sir.«
    »Und was fanden Sie im Tower vor, als Sie dort eintrafen?«
    »Nichts, Sir. Im Tower wusste man nichts von dieser Durchsage -«
    »Woher auch!«
    »- man hat dann noch eine Weile hin und her telefoniert, aber ergebnislos.«
    »Wie zu erwarten war! Denn diese Durchsage hat es nie gegeben!«
    »Es hat sie gegeben, Sir. Schaffen Sie mir mein Schiff herbei und ich werde Ihnen beweisen, dass es sie gegeben hat. Wie alle anderen Durchsagen wurde auch diese aufgezeichnet.«
    »Aber eben dieses Schiff ist Ihnen entführt worden, Commander! Was passierte, als Sie dann wieder an Bord zurückkehrten?«
    »Wir nahmen unsere Plätze ein und da waren diese Banditen schon da. Sie müssen sich in einem der Aufenthaltsräume versteckt gehalten haben. Es waren vier Mann, Sir, alle bewaffnet. Widerstand war sinnlos.«
    »In Ihrer ersten Aussage sprachen Sie von Vollstreckern!«
    »Vollstrecker, Banditen, es läuft auf eins hinaus, Sir.«
    »Woher wussten Sie, dass es sich um Vollstrecker handelte?«
    »Sie haben es gesagt, Sir.« »Und weiter?«
    »Wir wurden aufgefordert, uns nicht zu bewegen. Und einer der Vollstrecker sagte, an uns seien sie nicht interessiert, sie wollten nur das Schiff.«
    »Und Sie übergaben es?«
    »Ich übergab es, um das Leben meiner Besatzung zu schonen.«
    »Aber Ihre Besatzung fand den Tod! Wie erklären Sie mir das?«
    »Die Erklärung ist ganz einfach, Sir. Captain Burnes versuchte die Situation zu retten. Er wollte einen überraschenden Alarmstart durchführen, denn da wir bereits in unseren Gurten saßen -«
    »Und hat er ihn durchgeführt?«
    »Bevor es dazu kam, wurde er erschossen, Sir!«
    »Und Lieutenant Petrarca und Lieutenant Baranowski?«
    »Sie erlitten das gleiche Schicksal. Nachdem die Vollstrecker Captain Burnes’ Leiche hinausgeworfen hatten, wurden die beiden Lieutenants einzeln zur Schleuse geführt und dort von hinten erschossen.«
    »Sie sind der einzige Überlebende, Commander...«
    Bisher hatte mich Monnier nicht angesehen, nun wandte er mir sein Gesicht zu, und was ich darin las, traf mich mitten ins Herz.
    »Mein Schicksal, Sir, ist es, damit leben zu müssen. Ich habe es mir nicht ausgesucht.«
    »Sie als Einziger durften mithin ungeschoren von Bord gehen?«
    »Ich durfte nicht, Sir. Ich musste. Sie stießen mich die Schleusenstiege hinab und sie lachten dabei. Ich glaube, sie ließen mich nur am Leben, weil sie... weil sie Freude daran hatten, mich ... zu demütigen.«
    Zum ersten Mal, seitdem das Kreuzverhör begonnen hatte, verlor

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