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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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nicht.«
    »Verstehe. Und wann darf ich dich zurückerwarten?«
    Ich zögerte.
RS 781
war ein starkes Schiff, Prototyp einer neuen Kreuzer serie, die für die Strategische Raumflotte entwickelt wurde: stark, schnell und gefährlich. Und der Umstand, dass die Vollstrecker damit gestartet waren, ließ darauf schließen, dass sie dieses Instrument beherrschten. Es gab genug Bürgerkriegsveteranen, die über die entsprechenden Patente und Befähigungen verfügten. Niemand konnte mit Sicherheit vorhersagen, wie ein Gefecht - falls es dazu kommen sollte -ausgehen würde.
    »Mark! Mark, was ist denn?«
    »Nichts, mein Liebes. Nur dass ich dir heute nichts Genaues sagen kann. Commander Harris wird dich auf dem Laufenden halten.«
    »Verstehe. Mark, ich liebe dich. Pass auf dich auf!«
    »Ich komme wieder, Ruth. Auf bald. Ich liebe dich auch.«
    Ich trennte die Verbindung.
    »Commander Brandis, wenn ich jetzt um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte -«
    Ein Konstruktionsspezialist der VEGA war eingetreten, und als ich mich ihm fragend zuwandte, wies er auf einen der Monitoren. Das eingeführte Bild zeigte
RS 781
im freien Flug: ein silbriger Fisch auf schwarzem Grund.
    »Ein hervorragendes Schiff«, sagte er. »Es hat uns eine Menge Arbeit gekostet. So viel wir hier wissen, gibt es kein einziges VOR-Schiff, das ihm gewachsen wäre. Eine neuartige Le-gierung, die hier zum ersten Mal erprobt wird, macht es unempfindlich gegen Laser-Waffen und Ultraschall-Beschuss.«
    RS 781:
Hinter diesem harmlos klingenden Namen verbarg sich ein kaum vorstellbares Maß an Kampfkraft, weit mehr, als ich vorzufinden erwartet hatte. Ein unverletzliches Schiff?
    In den Monitor war ein neues Bild eingeführt worden: wieder
RS 781,
diesmal jedoch frontal von vorn.
    »Die Achillesferse von
RS 781«,
sagte hinter mir John Harris trocken. »Eine andere Chance wird es für Sie nicht geben.«
    »So ist es, Commander«, bestätigte der Konstruktionsspezialist. »Das verglaste Cockpit ist das einzige verwundbare Element geblieben, zu unserer großen Unzufriedenheit. Heute jedoch, unter diesen Umständen, bin ich heilfroh darüber.«
    »Mit anderen Worten, Brandis«, bemerkte Harris, »vergessen Sie alles, was man Ihnen je über Strategie und Taktik beigebracht hat! Dieses Schiff müssen Sie annehmen wie der Stier den Torero: von vorn, im vollen Lauf. Wenn Sie diesen Rat befolgen, müsste es eigentlich klappen.«
    Wie ein Stier den Torero, im vollen Lauf! Der millionste Teil einer Sekunde würde darüber entscheiden, ob
RS 781
sich in Moleküle auflöste oder ob beide Schiffe aufeinander prallten. Nun, ebenso gut mochte sich auch meine
Hermes
in eine Wolke verwandeln. Das wäre dann die dritte Möglichkeit.
    »Das wär’s, Commander«, sagte der Konstruktionsspezialist der VEGA und das Bild auf dem Monitor erlosch. »Ich darf Ihnen wie in der guten alten Zeit Mast- und Schotbruch wünschen. «
    »Danke«, brachte ich gerade noch hervor.
    Fast gleichzeitig trafen alle Männer meiner Besatzung ein und wurden von Nekrassow und Harris mit der Lage vertraut gemacht. Lediglich Captain van Kerk ließ auf sich warten. Ich rief ein zweites Mal bei ihm an, aber der Bildschirm blieb leer; offenbar war van Kerk bereits unterwegs.
    Stroganow erklärte sich sofort bereit, mit mir zu fliegen. Xu-ma, Koskinen, Mercier, Simopulos und Dahlsen baten um Bedenkzeit und zogen sich in einen anderen Raum zur Beratung zurück. Wenige Minuten später kehrten sie zurück und Lieutenant Xuma gab mir ihre Entscheidung bekannt.
    »Sir, Sie haben uns, als Sie anriefen, die Wahl freigestellt.«
    »Ja. Niemand zwingt Sie. Wenn Sie ablehnen, erwachsen Ihnen daraus keinerlei Nachteile.«
    Xumas schwarzes Gesicht blieb undurchdringlich, eine geheimnisvolle Maske, die ich nicht zu deuten wusste.
    »Trotzdem, Sir... wir meinen, da wir nun schon einmal aufeinander eingespielt sind ... also, verdammt - Entschuldigung, Sir -, wir lassen Sie jetzt nicht im Stich.«
    Es war und blieb die beste Mannschaft, die je unter den Sternen geflogen war.
    Eine Ordonanz stürzte herein und flüsterte dem Minister etwas ins Ohr, worauf sich dieser an mich wandte: »Eine schlechte Nachricht, Commander. Auf Captain van Kerk braucht man nicht länger zu warten.«
    »Was ist geschehen, Sir?«
    Der Vorsitzende des Rats für Innere und Äußere Sicherheit wiegte den Kopf.
    »Ein Zwischenfall, der noch untersucht wird. Captain van Kerk ist vor wenigen Minuten auf dem Weg hierher mit seinem Helikopter abgestürzt.

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