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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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VOR! Es lebe die Welt von morgen! Torgau-Grabowski.«
    Harris bemerkte: »Es steht schlimm, Exzellenz. Was konnte noch in Erfahrung gebracht werden?«
    Nekrassow erwiderte, dass noch ermittelt werde. Man müsse sich in Geduld fassen.
    Um 07.41 Uhr gab ein Inspektor der dem Rat für Innere und Äußere Sicherheit unterstellten Sicherheitsbehörde das Ergebnis dieser Ermittlungen bekannt:
    »Exzellenz, Sir - es scheint, den Vollstreckern ist diesmal ein großer Schlag gelungen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann ich Ihnen sagen, dass sich außer Commander Brandis und dem Piloten Monnier die folgenden Personen in ihrer Gewalt befinden:
    Lieutenant Iwan Stroganow, Navigator;
    Lieutenant William Xuma, 1. Bordingenieur;
    Lieutenant Usko Koskinen, 2. Bordingenieur;
    Lieutenant Antoine Mercier, Funker;
    Lieutenant Konstantin Simopulos, Radar-Controller;
    Sergeant Per Dahlsen, Schiffskoch.
    Das bedeutet: Die
Hermes
ist mit einer kompletten, ausgebildeten Besatzung gestartet. Die Frage ist nur, auf welche Weise die Vollstrecker dies erreicht haben. Wir überprüfen gerade die Lebensläufe aller dieser genannten Personen.«
    John Harris hob abwehrend die Hand.
    »Inspektor, alle diese Männer gehören zum Stammpersonal der VEGA. Sie sind über jeden Verdacht erhaben.«
    »Auch Commander Monnier, Sir?«, erkundigte sich der Inspektor.
    »Ein Angeklagter ist noch lange kein Verurteilter, Inspektor!«, gab Harris zurück. »Ich als sein Verteidiger darf Ihnen heute sagen: Sein Freispruch lag bereits in der Luft. Und Bran-dis wird eines Tages mein Nachfolger sein. Glauben Sie im Ernst, ein solcher Mann paktiert mit diesen Terroristen?«
    »Ich weiß es nicht, Sir«, entgegnete der Inspektor, »ich weiß es nicht. Er mag seine Gründe dafür gehabt haben. Immerhin ist Miss O’Hara heute nicht zum Dienst erschienen. Man fahndet gerade nach ihrem Verbleib.«
    Harris wurde weiß; dann erwiderte er dumpf:
    »Tut mir Leid, Inspektor. Das freilich habe ich nicht gewusst.«
    Und Minister Nekrassow sagte: »Ich fürchte, Sir John, wir werden Großalarm geben müssen. Die
Hermes
muss vom Himmel geholt werden, um jeden Preis.«
    Um 08.00 Uhr wurden sämtliche Einheiten der Strategischen Raumflotte zur Jagd auf die
Hermes
angesetzt. Der Befehl lautete:
    Aufbringen und vernichten!

18.
    Captain Monnier hatte die Fahrt aus dem Schiff genommen. Nur von einer leichten kosmischen Strömung gewiegt, hing es knapp oberhalb der grauen quadratischen Station, die die Bezeichnung KATORGA III führte und längst nicht mehr besetzt war: eine verfallene Ruine aus porös gewordenem Aluminium. Im astronautischen Handbuch war sie mit dem Vermerk versehen: Nicht mehr zum Landen geeignet! Einsturzgefahr!
    Das Handbuch enthielt einige Daten und Hinweise: KATORGA III, 9200 Tonnen, 210000 Kubikmeter, erbaut 1981 im Auftrag der damaligen UdSSR, ursprünglich Verbannungsort für prominente Häftlinge, darunter ein Parteichefund zwei Ministerpräsidenten. 2003 infolge baulicher Unzulänglichkeiten außer Dienst gestellt.
    Von diesen astralen Gefängnissen hatte es um die Jahrtausendwende ein gutes Dutzend gegeben. Einige davon waren wieder abgebaut oder auch vernichtet worden; eine war in das Schwerefeld eines Kometen geraten und verglüht; drei oder vier waren übrig geblieben: nutzlose Gehäuse, die keinen mehr interessierten. Und da sie weit entfernt von allen normalerweise beflogenen Routen lagen, stellten sie nicht einmal eine Gefahr für die interplanetarische Schifffahrt dar.
    Mit wachsendem Unbehagen studierte ich nun diesen grauen Kasten, der früher einmal ein Ort des Schreckens gewesen war, von dem herab kein Weg mehr zurück auf die Erde geführt hatte. Das Handbuch teilte mit:
    Kein künstliches Schwerefeld extern; keine künstliche Atmosphäre. Innen: klimatisierte Räume, aber unzulängliche Isolierung: daher kälte- und strahlengefährdet.
    Neben mir wartete Captain Monnier auf meine Entscheidung. Sein Gesicht verriet, dass er die gleichen Befürchtungen hegte wie ich.
    Torgau-Grabowskis Stimme verriet Ungeduld, als er im Hintergrund sagte:
    »Ich fürchte, Sie missverstehen meine Anordnung, Commander! Ich will hier keine Denkmäler besichtigen. Was steht einer Landung eigentlich im Wege ?«
    Ich ließ meinen Sessel herumschwingen, so dass ich ihn sehen konnte. Den ganzen Flug über hatte er sich nicht von seinem Platz gerührt; die schwere Waffe lag griffbereit auf seinen Knien.
    »Sie werden erlauben müssen, dass ich Ihnen diesmal

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