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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Angelegenheit mit einem Händedruck aus der Welt zu schaffen, wiederholte er die Beleidigung.
    Streit mit dem Chef der Pioniere: das war das Letzte, was ich mir gewünscht hatte. Aber nun, da der Streit ausgebrochen war, kam ich nicht umhin, die Fronten zu klären.
    „In diesem Fall, Colonel", sagte ich, „wird es mir eine Ehre sein, Captain Romen bei jener nächsten passenden Gelegenheit, von der er sprach, zu sekundieren."
    Colonel Chemnitzer erstarrte. Dann warf er wortlos den Kopf in den Nacken und eilte hinaus. Seine Offiziere rannten mit betretenen Mienen wie eine Schar gehorsamer Hühner hinter ihm her.
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    9.
    24. Dezember 2076. 15.56 Uhr Ortszeit.
    Eben noch war es in der Zentrale zugegangen wie in einem Tollhaus. Bis zuletzt hatte keiner so recht daran glauben wollen, daß es uns gelingen sollte, den Flugbetrieb zum festgesetzten Termin wiederaufzunehmen. Bei der Inbetriebnahme der reparierten Pipeline hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Nun war es soweit.
    Die Monitore zeigten die Verladerampe. Auf dem Gerüst flammte das grüne Licht auf. Die vertrackte Nummer Siebzig hatte ihre 1,4 Millionen Liter Teufelsbrühe erhalten. Vor mir, auf dem Kommandopult, war die Uhr angelaufen.
    Schlagartig war in der Zentrale Ruhe eingekehrt. Das Schreien und Fluchen der Techniker wurde abgelöst durch das näselnde Quaken der Lautsprecher, die die Zentrale mit den einzelnen Stationen verbanden. Ein letztes Mal, bevor ich die Stationen rief, wischte ich mir den Schweiß aus dem Gesicht. Unter den Bleifolien staute sich die Hitze; die Luft ließ sich kaum atmen.
    „Bitte die Klarschiffmeldungen!"
    Sergeant Pietro Monelli, der in der Frühe des Tages als Ersatz für Sergeant Dahlsen eingetroffen war, schwang plötzlich auf seinem Drehsessel herum. „Sir!"
    „Was ist?"
    „Meldung vom Tower, Sir. Eine Sprinter, mit zwanzig Journalisten an Bord, hat soeben um Landeerlaubnis nachgesucht."
    „Der Tower weiß, was er zu tun hat."
    Die angeforderten Klarschiffmeldungen begannen einzugehen.
    „Technik für Zentrale: Alle Kontakte auf plus."
    „Danke, Technik." Sergeant Monelli starrte mich an. „Sir, Sie haben die Meldung nicht zu Ende gehört. Der Tower fragt an, ob er Ruth O'Hara zu Ihnen durchstellen soll."
    Im Lautsprecher dröhnte die Stimme von Lieutenant Stroganow.
    „Navigation für Zentrale: Kurs programmiert. Keine Beanstandungen."
    „Danke, Navigation."
    Ein rascher Blick auf einen der Monitoren: auf der Verladerampe rollte das Gerüst zurück. Der rostige Eimer mußte vom Platz.
    „Sir", Sergeant Monelli drängelte, „was darf ich dem Tower antworten?" Die Uhr lief.
    Oben auf der Verladerampe, in glühender afrikanischer Sonne, schmorte die Teufelsbrühe.
    „Radar für Zentrale." Lieutenant Simopulos hatte sich gemeldet. „Alles klar für die Verfolgung."
    „Danke, Radar."
    Der ausrangierte Schwere Kreuzer der Beta -Klasse war klar zum Abheben: für seinen letzten Flug in die alles verzehrende Sonne.
    Ein Blick auf die Uhr: einstweilen lagen wir gut in der Zeit.
    Über dem Camp vibrierte die Luft. Die Sprinter setzte zur Landung an. Offenbar beeilte sich der Tower, sie hereinzuholen.
    Sergeant Monelli ließ nicht locker. „Sir, was soll ich zurückmelden?"
    Ich explodierte. Die angestaute Nervosität entlud sich. „Sergeant, halten Sie endlich den Mund!"
    „Aye, aye, Sir."
    Sergeant Monellis Unterlippe zitterte. Er begriff nicht, weshalb auf einmal der Himmel über ihm einstürzte. Frisch von einem Lehrgang war er an diese heimtückische Front versetzt worden. Er klammerte sich an das, was er gelernt hatte: ein verstörter, sommersprossiger junger Mann. Ich wußte, daß ich ihm unrecht tat. Niemand hatte ihm bislang beigebracht, Wichtiges und Unwichtiges voneinander zu unterscheiden. Für ihn war jede eingehende Meldung eine heilige Kuh.
    Noch zwanzig Sekunden.
    Meine Hand suchte und fand den Auslöser. Der Schweiß rann mir über die Stirn und in die Augen.
    „Sergeant Monelli!"
    „Sir?"
    „Herrgott, ist dieser verdammte Sprinter nun endlich am Boden?"
    „Sie ist soeben gelandet, Sir."
    Das wäre eine wichtige Meldung gewesen. Entsetzt durch meinen Zornesausbruch, hatte Sergeant Monelli sie zurückgehalten.
    Sobald dieser verdammte Eimer gestartet war, hatte ich endlich Zeit, Ruth O'Hara zu begrüßen.
    „Zehn -"
    „Neun -"
    „Acht -"
    „Sieben -'"
    „Sechs -"
    „Fünf -"
    „Vier -"
    „Drei -"
    „Zwei -"
    „Eins -"
    „Zero!"
    Mein Blick richtete sich auf den Monitor. Ich

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