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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Ion Teodorescu, den Minister für Inneres. Harris wechselte mit ihm ein paar mir unverständliche Worte. Dann richtete sich sein Blick wieder auf mich.
    „Ich höre soeben: Colonel Chemnitzer wartet bereits auf dem Landedeck.“
    In der ersten Phase des Fluges vermied ich jedes Zusammentreffen mit Colonel Chemnitzer. Nur flüchtig, als er an Bord kam, hatte ich ihn zu sehen bekommen: einen schlanken, gutaussehenden Offizier in maßgeschneiderter Uniform. Immerhin hatte dieser kurze Augenschein genügt, um den alten Groll, den ich gegen ihn hegte, wiederaufzuscheuchen.
    Chemnitzer war einsichtig genug, um mir nicht wieder unter die Augen zu kommen. Unmittelbar, nachdem er das Schiff betreten hatte, zog er sich in die ihm zugewiesene Kammer zurück, um vorerst nicht wieder in Erscheinung zu treten.
    Um 20.03 Uhr Metropoliszeit - die Medusa befand sich auf halber Strecke - meldete sich Lieutenant Simopulos aus der Radarzentrale:
    „RC an Brücke. Ich stelle zu Ihnen durch, Sir. Da kommt eine ziemliche Schweinerei auf uns zu.“
    Auf einem der Brückenmonitoren erwachten urplötzlich grüne glühende Punkte zum Leben. Ich kannte sie und ihre besonderen Merkmale. Sie gehörten zu den alltäglichen Vorkommnissen eines Fluges unter den Sternen. Allerdings übertraf dieser unseren Kurs kreuzende Meteoritenschwarm an Größe und Ausdehnung alles, was ich in dieser Beziehung bereits erlebt hatte. Er war geeignet, selbst ein so solides Schiff wie die Medusa im Handumdrehen kurz und klein zu schlagen.
    Neben mir verzog Captain Romen, der Pilot, sein braunhäutiges Zigeunergesicht zu einem mokanten Grinsen.
    „Ein wilder Schwarm, Sir, wenn mich nicht alles täuscht. Wild, wilder, am wildesten. Da scheint mal wieder wer geschlafen zu haben.“
    Hinter seiner spöttischen Bemerkung verbarg sich herbe Kritik. Von VEGA-Metropolis, wo man über den Kurs der Medusa auf dem laufenden gehalten wurde, war keine Warnung gekommen; folglich war dieser Schwarm nicht registriert: eine latente Gefahr für den gesamten Schiffsverkehr in diesem Raum.
    Ich nahm mir vor, diese Tatsache im Bordbuch zu vermerken, um dann, bei nächster Gelegenheit, meine Beschwerde vorzubringen. Eine Nachlässigkeit wie diese durfte man den Spezialisten von der Raumüberwachung nicht einfach durchgehen lassen. Was, wenn unser RC gleichsam geschlafen hätte?
    Der Schwarm näherte sich mit großer Geschwindigkeit. Meine Antwort an Captain Romen fiel karg und trocken aus:
    „Halten Sie sich bereit für eine Kurskorrektur.“ Ich rief Lieutenant Stroganow:
    „Brücke an Kartenhaus. Wir werden der Schweinerei aus dem Weg gehen - möglichst ohne großen Zeitverlust.“
    Aus dem Lautsprecher dröhnte die Stimme des Navigators: „Aye, aye, Sir.“
    Knappe fünfzehn Sekunden später leuchteten über dem Kommandopult die neuen Kurswerte auf. Captain Romen steuerte sie ein. Die Gefahr war gebannt.
    Ich rief Lieutenant Mercier.
    „Brücke an FK. Benachrichtigen Sie VEGA-Metropolis davon, daß ein wilder Meteoritenschwarm die Gegend unsicher macht.“
    Lieutenant Merciers Antwort erfolgte mit französischem Zungenschlag:
    „Aye, aye, Sir. Ich werde es den Eierköpfen gebührend beibringen.“
    Der Pflicht war Genüge getan: das Schiff lag auf sicherem Kurs, und VEGA-Metropolis war unterrichtet. Für den Augenblick war meine Anwesenheit auf der Brücke entbehrlich. Ich erhob mich, um in der Messe jene Tasse Kaffee zu trinken, um die ich auf Solar III betrogen worden war.
    „Commander bitte auf die Brücke!“ In der Messe quakte der Lautsprecher. „Commander bitte auf die Brücke!“
    Der heiße Kaffee rann mir über die Finger. Ergrimmt stellte ich den dampfenden Becher ab. Verdammte Pest! Was war denn nun schon wieder los? Während ich die rechte, verbrühte Hand trockenschleuderte, drückte ich mit der linken die Sprechtaste.
    „Commander kommt.“
    Als ich die Brücke betrat, deutete Captain Romen stumm auf einen der Monitore der Radarwand. Die Anzeige war gestochen scharf: ein großes, längliches Objekt, das nur noch zu treiben schien.
    Captain Romen hatte seinen Humor eingebüßt.
    „Scheint, Sir, der da hat weniger Glück gehabt als wir. Ich studierte das Radarbild.
    Ohne jeden Zweifel: ein wrackgeschlagenes Schiff. Aufgeplatzter Rumpf. Daneben - ein unfreiwilliger Satellit - das abgesprengte Triebwerk. Der Meteoritenschwarm hatte ganze Arbeit geleistet.
    „Schon identifiziert?“
    Captain Romen schüttelte den Kopf.
    „Noch nicht, Sir.“
    Ich stellte

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