Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
die Verbindung her zu Lieutenant Simopulos. „Brücke an RC. Frage: Was ist das für ein Schiff?“
    Die Antwort kam sofort:
    „Wollte es gerade bekanntgeben, Sir. Ich freß ‘n Besen, wenn das keine Dschunke ist.“
    „Danke, RC“
    Ein VOR-Frachter also. Ich überlegte. Falls Lieutenant Simopulos’ Identifizierung zutraf, dann hatte sich die Dschunke in eine Himmelsregion verirrt, in der sie normalerweise nichts zu suchen hatte. Hier begannen und schnitten sich die Umlaufbahnen der EAAU für den Erdanflug und jene internationalen für Las Lunas. Die VOR wußten und respektierten das - wie wir unserseits darauf achteten, nicht mit ihren Umlaufbahnen zu kollidieren. Diese Übereinkunft, obwohl niemals schriftlich niedergelegt, wurde im allgemeinen strikt eingehalten.
    Was hatte den VOR-Frachter auf diesen Kurs - der ihm zum Verhängnis geworden war - verschlagen? Ein Navigationsfehler? Ein Maschinenschaden? Was immer auch der Grund gewesen sein mochte - darüber konnte man zu einem späteren Zeitpunkt nachdenken.
    Ich rief Lieutenant Mercier.
    „Brücke an FK. Versuchen Sie, mit der Dschunke Verbindung aufzunehmen.“
    „Aye, aye, Sir.“
    Ich starrte das Radarbild an und wartete. Ob es auf diesem Wrack Überlebende gab? Ich hielt es für unwahrscheinlich, völlig auszuschließen vermochte ich es jedoch nicht. Das Unglück mußte gerade erst passiert sein.
    Der Lautsprecher knackte. Lieutenant Mercier meldete sich.
    „FK an Brücke. Keine Antwort, Sir. Hätte mich auch sehr gewundert.“
    „Danke, FK.“
    Keine Antwort. Das konnte ebensogut bedeuten, daß drüben kein Mensch mehr am Leben war, als auch Zum Kuckuck, es bedeutete überhaupt nichts! Das erste, was so ein Meteoritenschwarm zertrümmerte, war die empfindliche Antennenanlage.
    Ich war zu einem Entschluß gekommen.
    „An alle Stationen. Hier spricht der Commander. Wir haben soeben eine wrackgeschlagene Dschunke gesichtet und gehen jetzt ran, um uns die Bescherung mal aus der Nähe anzusehen.“ Ich ließ die Taste los und nickte Captain Romen zu. „Ihr Manöver, Captain. Gehen Sie hart genug ‘ran, damit wir zwei Mann ‘rüberschicken können.“
    Ich hatte die Anwesenheit von Colonel Chemnitzer auf der Medusa völlig vergessen. Ich entsann mich seiner erst wieder, als ich plötzlich seine überhebliche Stimme vernahm:
    „Commander, ich protestiere energisch gegen diese Zeitverschwendung. Ihr Befehl lautet, mich auf dem schnellsten Wege nach Metropolis zu bringen.“
    Ich wandte mich um.
    Colonel Chemnitzer - elegant, selbstbewußt, umschwebt von einem Hauch teuren Rasierwassers - hatte die Brücke betreten.
    Es kostete mich höchste Überwindung, um nicht aufzubrausen. Jedoch: um die alte Fehde Wiederaufleben zu lassen, war dies weder die geeignete Stunde noch der passende Ort. Überdies: was mich anbetraf, gehörte der Vorfall am Kilimandscharo der Vergangenheit an.
    „Colonel“, erwiderte ich, „das, was Sie als Zeitverschwendung zu bezeichnen geruhen, ist in meinen Augen eine selbstverständliche humanitäre Pflicht. Es könnte immerhin sein, daß wir in diesem Wrack auf Überlebende stoßen.“
    Chemnitzer musterte mich mit unverhohlener Feindseligkeit. Irgend etwas - vielleicht seine geheime Mission - stärkte ihm den Rücken.
    „Commander, ich weise noch einmal darauf hin, daß mein Transport zur Erde vorrangig ist. Ich erteile Ihnen hiermit den strikten Befehl…“
    Ich ließ ihn nicht ausreden.
    „An Bord der Medusa, Colonel, erteile ich die Befehle. Ihre Stellung hier ist lediglich die eines Passagiers. Wollen wir es dabei bewenden lassen?“
    Der Colonel lief rot an. Er schluckte und biß sich auf die Lippen.
    „Commander, wenn ich mich nicht irre, handelt es sich bei diesem Wrack um ein Schiff der VOR. Man könnte Ihrer Handlungsweise entnehmen, daß Sie geheime Sympathien für diese Asiaten hegen. Ich würde mich gezwungen sehen, in diesem Sinne zu rapportieren.“
    Die Drohung war deutlich. Es war an der Zeit, ihn ebenso unverhohlen wissen zu lassen, daß ich nicht in der Stimmung war, mich einschüchtern zu lassen.
    „In der Raumfahrt, Colonel, gibt es ein altes Gesetz. Es lautet: Unter den Sternen sind alle Menschen gleich. Wer Hilfe benötigt, erhält sie - ohne Rücksicht auf seine Nationalität. Gehen Sie jetzt in Ihre Kammer, und denken Sie darüber nach!“
    Colonel Chemnitzer wandte sich an Captain Romen:
    „Mein Befehl, Captain, gilt übrigens auch für Sie. Ich erwarte, daß ihm Folge geleistet

Weitere Kostenlose Bücher