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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Chemnitzer, machte ein hochmütiges Gesicht.
    „Ich halte Ihrer Erregung den mildernden Umstand entgegen, daß Sie auch nur einer von diesen Zivilisten sind, Commander, mit denen sich unsereins herumärgern muß. Dennoch muß ich Sie bitten, sich zu mäßigen.“
    Eben dies zu tun, kam Monnier nicht in den Sinn. Er war in Fahrt.
    „Colonel, ich mußte blind hinab. Blind! Lassen Sie sich von einem Ihrer Leutnants erklären, was das ist. Auf die verdammte Einweisung ist kein Verlaß.“
    Chemnitzer zeigte sich ungerührt:
    „Der Posten des Einweisers ist, soviel ich weiß, mit einem Mann der VEGA besetzt.“
    Der Hohn war nicht zu überhören. Monnier kochte über:
    „Und dieser Mann ist abhängig von der ihm zur Verfügung gestellten Apparatur. Also, jagen Sie ein paar zusätzliche Patrouillen hinaus - oder Sie setzen beim nächsten Mal Ihren eigenen Arsch auf den Grill.“
    Monnier schaltete ab. Mit schweißnassem Gesicht wandte er sich um. Seine Augen verengten sich: er hatte John Harris erkannt.
    „Verzeihung, Sir. Mir scheint, ich bin da eben etwas aus der Haut gefahren.“
    Noch immer atmete er schwer.
    Harris taxierte ihn, und was er dabei zu sehen bekam, beunruhigte ihn. Monniers Kondition begann rissig zu werden. Und das konnte nicht nur daran liegen, daß es bei der Einweisung einige Schwierigkeiten gegeben hatte. Die Hölle selbst, an der er sich erprobte, fing an, ihn zu zeichnen.
    Harris nickte.
    „Ich werde dafür sorgen, daß Colonel Chemnitzer Ihrer Forderung nachkommt, Commander. Und jetzt lassen Sie sich von mir eine Medizin verordnen, die das seelische Gleichgewicht wiederherstellt.“ Harris zeigte sein geiziges Lächeln. „Mir scheint, ich habe da zufällig ein Fläschchen eingesteckt.“

11. Ruth OHara: „Die Pilotenfrau“ (Auszug)
    Ich hatte Mark im Krankenhaus besucht und mich anschließend mit dem Stationsarzt unterhalten.
    Mark verfiel mehr und mehr in völlige Apathie.
    Nach wie vor wurde er von irrsinnigen Kopfschmerzen heimgesucht.
    Der Stationsarzt wand sich. Ich spürte: er war ratlos; und als ich ihm das auf den Kopf zusagte, gab er es schließlich zu.
    „Es kommt immer wieder vor“, sagte er, „daß solche Unfallschäden mit einiger Verspätung auftreten. Über die auslösenden Faktoren ist nur wenig bekannt. Jedoch - um der Sache auf die Spur zu kommen, bedarf es noch einiger Untersuchungen.“
    „Und dann?“ fragte ich beklommen. Der Stationsarzt hob die Schultern.
    „Das hängt vom Befund ab. Ein operativer Eingriff könnte in Frage kommen - vielleicht…“
    Ich wagte kaum, die nächste Frage zu stellen, „Wird er danach wieder fliegen können?“
    „Fliegen?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich glaube, davon wird er dann Abschied nehmen müssen.“
    Ich fühlte mich wie vernichtet. Abschied vom Fliegen, Abschied von den Sternen: für Mark kam dies einem Todesurteil gleich.
    Ein bewaffneter Helikopter der VEGA brachte mich zurück an meinen Arbeitsplatz. Allein zu fliegen war nicht mehr ratsam. Die Stadt - bis vor kurzem noch die sicherste der Welt - war zu einem schwelenden Unruheherd geworden. Ein neuer Klassenkampf bereitete sich vor. Nur oberflächlich war das Militär Herr der Lage.
    Nie im Leben war ich niedergeschlagener gewesen. Die Arbeit, als ich sie wieder aufnahm, ging mir kaum von der Hand. Alles, was ich tat, erschien mir sinnlos.
    Ich dachte an Mark - und an den Stab, der über ihm gebrochen werden sollte.
    Daß es mir dennoch gelang, die Pressekonferenz zu organisieren, die John Harris nach seiner Heimkehr von der afrikanischen Front kurzfristig anberaumt hatte, kam einem Wunder gleich.
    Offenbar war Harris mein zerstreutes Wesen aufgefallen, denn nach der Konferenz legte er spontan seinen Arm um meine Schulter - was er nie zuvor getan hatte - und zog mich beiseite.
    „Nun mal ‘raus mit der Sprache, Ruth! Was ist los?“ Ich wußte nicht, ob er es verstehen würde.
    „Ich habe mit Marks Arzt gesprochen, und der meint…“
    Harris ließ mich nicht ausreden.
    „Was auch immer er meint, Ruth, Sie sollten nicht zu viel darauf geben.“
    Ich begehrte auf: „Aber, Sir, er ist wirklich krank…“ Harris schüttelte den Kopf, und ich verstummte ganz von selbst.
    „Doch, ja, in einem gewissen Sinn ist er krank - aber nicht so, wie er meint, und auch nicht so, wie es die Ärzte sehen, die ihn nicht so gut kennen wie ich.“ Harris’ Augen blickten überraschend sanft und gütig. „Was ihm wirklich fehlt, ist etwas anderes. Er weiß,

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