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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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schwierigste sein, denn es hängt von der Präzision der Landung eines mit dem Sprengstoff CBX befrachteten Schiffes ab, ob sich der gesamte Aufwand an Mensch und Material auszahlt…“
    Das Schiff beschrieb eine halbe Drehung. Hinter dem Cockpit erkannte ich die weißen Ovale einiger Gesichter.
    „Commander Robert Monnier, der das Kommando über den Schweren Kreuzer vom Typ Alpha V führt, ist ein erfahrener Raumpilot. Ihm sind schwierige Starts und Landungen, auch unter extremen Bedingungen, nichts Neues. In einem Gespräch, das ich vorhin mit ihm führte, erinnerte er an seine glückhafte Notlandung auf dem Mars: im heftigen Staubsturm, mit einem schwer angeschlagenen Schiff…“
    Der SK Alpha V schwenkte plötzlich ab. In einer weitausholenden Spirale schraubte er sich der undurchdringlichen, seit einer halben Minute nur noch schmutzig braun aussehenden Rauchdecke entgegen, die über dem Gelände lag.
    „…Der Testflug, den er heute - mit noch unbeladenem Schiff - unternimmt, wird ihn bis auf dreihundert Meter an die Sohle des Kraters heranführen. Es geht darum, festzustellen, wie sich die im Schlot des Berges zu erwartenden Turbulenzen auf das Flugverhalten auswirken… Eine Eruptionspause ist eingetreten. Commander Monnier hat sich zum Anflug entschlossen. Er folgt hierbei - bis er selbst wieder optisch und elektronisch zu orten vermag - den Direktiven seines Einweisers…„
    Das Schiff geriet außer Sicht. Es war eingetaucht in die Hölle.
    Mir stockte der Atem.
    Den anderen Zuschauern ging es ebenso: die Dramatik dieser Szene, die abgrundtiefe Verzweiflung, die sich hinter diesem Akt des Mutes verbarg, ließ sie erstarren. Im Saal war es plötzlich totenstill. Die Entscheidung, die demnächst am Kilimandscharo fallen würde, ging jeden einzelnen an.
    In die Stille hinein dröhnte das harte Zurückschieben eines Stuhles.
    Mark hatte sich erhoben.
    Ich war zusammengezuckt.
    „Mark“, fragte ich erschrocken, „was ist los? Geht es dir nicht gut?“
    Ich vernahm ein scharfes, gereiztes Räuspern: Harris ersuchte um Ruhe.
    Mark ließ mich ohne Antwort und ging hinaus.
    Ich überlegte, ob ich gut daran täte, ihm nachzueilen, und entschied, daß es gescheiter wäre, ihn gewähren zu lassen. Die Gefahr, ihn durch übertriebene Fürsorge der Lächerlichkeit auszusetzen, erschien mir zu groß. Er hätte es mir nie verziehen.
    Auf der Bildwand tauchte der SK Alpha V wieder auf. Er kam als winziger Punkt aus dem Rauch hervor und stieg und stieg, bis ihn eine Kamera schließlich in einer Naheinstellung erfaßte. Der Rumpf war mit Brandflecken gesprenkelt und rußgeschwärzt.
    „…er hat es geschafft… er hat es geschafft! Da ist er wieder! Er ist hinabgestiegen in die Hölle - und er ist wiederauferstanden! Der tollkühne Vogel Phönix kehrt zurück…„
    Die Stimme des Reporters überschlug sich. Er war völlig außer sich und sparte nicht mit passenden und unpassenden schwülstigen Vergleichen.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich ein halblautes Stoßgebet zum Himmel schickte.
    Monnier und seine Männer waren am Leben geblieben.
    Mochte das Glück ihnen gewogen bleiben - ihretwegen und um unser aller willen.
    Mark war, als ich ihn fand, völlig zusammengebrochen. Die Kopfschmerzen, unter denen er litt, brachten ihn an den Rand des Wahnsinns.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als den diensthabenden Werkarzt zu verständigen.
    Noch am gleichen Tage wurde Mark in die Klinik eingeliefert.
    Am anderen Vormittag besuchte ich ihn.
    Er - dieser vitale, kraftstrotzende, lebensfrohe Mann - war, wie er da, angeschlossen an verschiedenfarbige Kabel und Drähte, auf einem dieser steril weißen Betten lag, nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Ich setzte mich zu ihm.
    „Wie geht es heute, Mark?“ Er blickte abweisend.
    „Wie’s einem so geht“, sagte er, „wenn man zum alten Eisen geworfen wird. Reden wir von was anderem.“
    Ich erzählte ihm - in der Hoffnung, sein Interesse und damit seine Lebensgeister zu wecken - vom glückhaften Ausgang des ersten Testfluges. Er hörte mir höflich zu, mehr nicht.
    „Mark“, sagte ich, um ihn zum Reden zu bringen, „es kann doch auch sein, daß du dich irrst - und alles wird gutgehen.“
    Er schüttelte matt den Kopf.
    „Aber um so zu denken“, fuhr ich fort, „mußt du doch einen Grund haben.“
    Seine Lippen bewegten sich: „Monnier.“
    Ich widersprach:
    „Monnier ist ein hervorragender Pilot. Du selbst hast das immer wieder gesagt.“
    Er

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