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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Gehen Sie schon mal auf zwo-zwo-eins.“ „Zwo-zwo-eins. Roger.“
    Harris nutzte eine Gesprächspause, um den Einweiser zu fragen: „Kommt das öfter vor?“
    „Regelmäßig, Sir.“
    „Und wie könnte dem vorgebeugt werden?“
    „Durch mehr Patrouillen. Sache der Pioniere, Sir. Entschuldigung.“ Der Einweiser beugte sich erneut vor. „Arthur ist gerade gekommen. Aber sie müssen noch warten. Der Ofen ist wieder am Spucken.“
    Harris wurde abberufen: Professor Aksakow erwartete ihn zu einem Informationsgespräch. Colonel Chemnitzer, der ursprünglich daran teilnehmen sollte, ließ sich entschuldigen; er befand sich noch auf Gibraltar, wo in einem der unterirdischen Gewölbe des alten Festungswerkes aus der Epoche britischer Seeherrschaft der zentrale Kommandostand montiert wurde. Hier, im Schutz des mächtigen Felsens, sollte in der Sekunde X gleichzeitig sowohl das Ventil der ostafrikanischen Bohrung geöffnet als auch die im Krater des Kilimandscharo deponierte Sprengladung gezündet werden.
    Aksakow, ein untersetzter Russe mit bäuerisch wirkenden Bewegungen, gab sich zuversichtlich. Noch vor Ablauf der nächsten achtundvierzig Stunden hoffte er, den Berg gestopft zu haben.
    „Die Frage ist nur“, fügte er hinzu, „wie lange das vorhalten wird: einen Tag, eine Woche, ein Jahr? Es ist ein Kompromiß. Alles, wofür ich garantieren kann, ist eine Atempause. Man hätte früher auf mich hören sollen. Wieviel Elend, wieviel Leid hätte den Menschen erspart werden können!“
    Der russische Geotechniker, spürte Harris, war von den Ereignissen der letzten Wochen tief erschüttert.
    „Und was“, sagte Aksakow, „ist die Ursache dieser Katastrophe? Ein elementares Ereignis, wie man amtlicherseits behauptet? Nicht doch.“ Aksakow schüttelte den ergrauenden Kopf. „Die Ursache ist einzig und allein menschliche Unvernunft. Es ist nicht zu fassen.“
    Harris’ Achtung vor diesem Mann wuchs. Aksakow - begann er zu ahnen - war nicht nur ein bedeutender Techniker - der zur Zeit bedeutendste auf seinem Fachgebiet -, sondern darüber hinaus auch ein ernsthafter, nachdenklicher Mensch, der sich seiner Verantwortung immer bewußt blieb. Kein Wunder, daß er in Malaga zurückzubleiben gewillt war. Auf seiner schlichten Seele lastete die Schuld aller seiner gleichgültigen oder zynischen Vorgänger.
    „Darf ich Einblick nehmen in die Zeittabelle, Professor?“
    „Ich bitte darum, Sir.“
    Harris vertiefte sich in das Studium der parallel verlaufenden Zahlenkolonnen. Seine Miene verfinsterte sich; über seiner Nasen - 64 -wurzel wuchs eine senkrechte Falte.
    „Wer hat diese Werte errechnet?“
    „Der Computer, Sir.“ Aksakow sprach mit leiser, müder Stimme. „Wir haben eine Gegenprobe rechnen lassen. Die Werte sind einwandfrei.“
    Harris’ linker Zeigefinger ruhte anklagend auf einer Zahlengruppe der rechten Rubrik.
    „Daran, daß Monnier Zeit braucht, um sich nach der Landung in Sicherheit zu bringen, hat der Blechkopf wohl nicht gedacht?“
    Aksakow unterdrückte einen Seufzer.
    „Ich weiß“, erwiderte er, „das ist ein kritischer Punkt. Der Computer hat dem Commander vierunddreißig Sekunden gegeben - als äußerste Frist. Danach - selbst wenn der Berg nicht vorzeitig aktiv wird -besteht für das CBX die Gefahr der Überhitzung und Selbstzündung.“ Aksakow, wie von einer schrecklichen Vision heimgesucht, starrte vor sich hin. „Wenn das geschähe, Sir - das wäre nicht nur das Ende von Commander Monnier und seinen Männern, sondern auch das Ende des gesamten Projekts. Erfolg ist nur dann zu erwarten, wenn die Synchro-nität der beiden Phasen gewahrt bleibt.“
    Harris schwieg eine Weile. Dann sagte er mit knarrender Stimme:
    „Mir gefällt das nicht, Professor.“
    Aksakow nickte. Seine großen, blauen Augen machten kein Hehl aus seinen Gefühlen.
    „Mir auch nicht, Sir. Ich habe sogar schon daran gedacht, die Maschine selbst zu steuern. Aber das würde alles nur noch verschlimmern. Ich bin ein miserabler Pilot.“
    Schmerzlicher als je zuvor bedauerte John Harris den Verlust seines rechten Armes. Am Steuer eines dieser schnellen Schiffe war er nur noch ein halber Pilot: soviel wert wie überhaupt keiner.
    Der Einsatz blieb an Monnier hängen.
    Als Harris die VEGA-Baracke betrat, war Commander Monnier bereits zurückgekehrt. Mit dem Rücken zur Tür, einen Fuß auf den achtlos abgelegten Helm gestützt, sprach er über die Direktleitung mit Gibraltar.
    Sein Gesprächspartner, Colonel

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