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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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nickte.
    „Das ist er. Aber dem Berg ist er nicht gewachsen. Das ist etwas anderes als eine Landung auf dem Mars. Das ist Akrobatie.“
    Der Starrsinn, mit dem er Monniers Schicksal als besiegelt betrachtete, begann mich zu erzürnen. Ich fragte: „Und wer, wenn nicht Rob, könnte mit diesem Berg fertig werden?“ Mark sah mich von unten her an: „Ich. Aber ich darf nicht. Ich muß das verdammte Bett hüten.“

10. Harris-Report
    Der Tag, an dem sich John Harris zum zweiten Mal an die afrikanische Front begab, wie man inzwischen offiziellerseits zu formulieren pflegte, brachte neue, zusätzliche Katastrophenalarme.
    In der Nacht zuvor hatte kurzfristig die Evakuierung von Südfrankreich anberaumt werden müssen. Die Meßwerte hatten die - bereits hochgesetzte - Toleranzgrenze überschritten. Als Auffangräume waren für die Inhaber der Q-Papiere I und II die Venus vorgesehen, für die Inhaber des Q-Papiers III - sofern noch Transportmaterial zur Verfügung stand - das argentinische Hochland. Wieder einmal - wie schon in Spanien - kam es dabei zu erschütternden Szenen, zu Selbstmorden, Ausschreitungen und blutigen Zusammenstößen. Mehrere Seeschiffe wurden von der aufgebrachten Menge gestürmt und zu vorzeitigem Ablegen genötigt. Rathäuser und Polizeikasernen gingen in Flammen auf.
    In Südamerika, das bereits den Großteil der afrikanischen Flüchtlinge aufgenommen hatte, mehrte sich der Widerstand der lokalen Behörden gegen eine weitere Übervölkerung. Das völlig überlastete Versorgungswesen drohte zusammenzubrechen. Ganze Provinzen wurden vom Hunger heimgesucht. In Brasilien hatte - erstmalig seit über sieben Jahrzehnten - Pestalarm gegeben werden müssen.
    Metropolis wurde von heftigen Demonstrationen erschüttert. Durch die Straßen der Stadt zogen endlose schwarzgekleidete Marschkolonnen mit Trauerfahnen. Die radikaleren Gruppen - darunter viele Studenten - gaben sich mit dem stummen Protest nicht zufrieden.
    Sieben Computerzentren wurden zerstört. Ein zwielichtiger Politiker und Geschäftsmann namens Joseph Brown wurde auf dem Weg zum Untersuchungsrichter von der Menge angegriffen und gelyncht: er war des Handels mit gefälschten Q-Papieren verdächtigt worden. Über die Fünfzigmillionenstadt wurde der Ausnahmezustand verhängt. Eingeflogenes schwerbewaffnetes Militär besetzte die Schlüsselstellungen. Dennoch regnete es bald Flugblätter über der Stadt, die zum Boykott der Q-Papier-Regelung aufriefen.
    An der Front war von all dem nichts zu merken. Unter dem mit weißen Wolken - denen ihre todbringende Fracht nicht anzusehen war - getupften ostafrikanischen Himmel wurde verbissen gearbeitet.
    Auf einem abgetrennten, gleichfalls überdachten Geländestück stapelten sich die schreiend gelbrot lackierten Behälter mit CBX, von denen jeder einzelne genug Sprengwirkung in sich barg, um eine mittlere Großstadt bis zur Unkenntlichkeit zu zerstören.
    Commander Monnier war in der Frühe des Tages zu einem neuerlichen Testflug gestartet. Harris begab sich in die Zentrale und begrüßte den diensthabenden Einweiser, der die Uniform der VEGA trug: einen kühl blickenden jungen Menschen mit der gehackten Sprechweise des professionellen Fluglotsen.
    Monniers Stimme, die aus einem der Lautsprecher drang, beschwerte sich:
    „Was ist denn los? Habt ihr mich vergessen?“
    Der Einweiser - den Blick auf die vor ihm aufgebauten Monitoren gerichtet - beugte sich etwas vor.
    „Arthur, Berta und Ludwig sind tot. FLs. Sorry.“
    „Dann wird das eben in Ordnung gebracht!“ tobte Monnier. „Sofort! Für was hält man mich eigentlich?“
    „Patrouille ist unterwegs, Sir.“
    „Die Art von Patrouille kenn’ ich. Braucht einen geschlagenen Tag, um drei mistige Kameras auszutauschen. Geben Sie mir Chemnitzer!“ „Geht nicht, Sir. Sorry.“
    „Ich dreh’ ihm den parfümierten Hals um, wenn ich zurück bin!“ „Soll mir recht sein, Sir… Achtung! Ludwig zeigt wieder an.
    „Na, wenigstens was. Dann kann’s ja losgehen.“
    „Arthur und Berta sind noch tot.“
    „Nun macht schon, macht schon! Ich häng’ hier über dem verdammten Berg wie ein Spiegelei.“
    „Berta zeigt an.“
    Das Bild auf den Monitoren vervollständigte sich. Die Infrarotkameras enthüllten die Situation im Bereich des vorgesehenen Einsatzortes. Im Krater kochte und wallte es, aber die explodierenden Feuersäulen begannen merklich niedriger zu werden.
    „Und? Wie sieht’s aus im Ofen?“
    „Noch etwas Geduld, Sir.

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