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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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können: das ist..."
    „Das ist wer?"
    Lieutenant Stroganow erging es nicht anders als mir: eine Gedächtnisschleuse hatte sich kurz aufgetan und war wieder zugefallen.
    „Ich vermag es nicht zu sagen, Sir."
    Ich befragte meine anderen Männer; es brachte mich nicht weiter. Sie alle fühlten sich durch das Foto undeutlich an irgendwen erinnert, aber auch sie waren nicht imstande, diese Erinnerung mit einer bestimmten lebenden Person in Verbindung zu bringen.
    Ich schaltete den Bildgeber ab. Mit diesem Rätselraten vergeudeten wir lediglich kostbare Zeit. Ohnehin kümmerten wir uns mehr, als sich verantworten ließ, um diese lange zurückliegende Tragödie. Das Einsammeln der Wrackteile hatte uns fast einen halben Tag gekostet -und nun zeigte sich, daß mit Bordmitteln eine verbindliche Analyse nicht durchgeführt werden konnte. Mochten darüber die zuständigen Experten in Metropolis ihr Urteil abgeben.
    „Maestro!"
    Ein roter Schopf erschien im Kombüsenluk.
    „Sergeant, Sir! Die mir zustehende Anrede ist Sergeant, Sir!"
    „Kaffee, Sergeant!"
    „Und nicht auch was zu beißen, Sir?"
    „Nicht jetzt."
    „Aber Sie sollten, Sir, Sie sollten - bevor Sie hier ganz vom Fleische fallen. Wie stünde ich dann da? Alle Welt würde sagen: Enrico Caruso hat den Commander auf dem Gewissen."
    Ich seufzte. Dieses Männchen - bei allem Respekt vor seiner Kochkunst - war eine Nervensäge. Es litt an einem Gluckenkomplex - und ich war das bedauernswerte Küken.
    „Also dann - was gibt's, was schnell geht?" Sergeant Caruso strahlte.
    „Oh, ich könnte Ihnen im Handumdrehen eine Portion Donizetti hinzaubern, nach der sie sich alle zehn Finger lecken werden, Sir - mit frischen Tomaten und geriebenem Käse. Und dazu vielleicht, um die Sache abzurunden... "
    Ich schrie auf: „Maestro!"
    Der Rotschopf zuckte zusammen.
    „Verzeihung, Sir! Ich muß vielleicht erklären, was man unter einer Portion Donizetti neuerdings, seitdem ich diese Bezeichnung kreiert habe, versteht. Die wichtigste Zutat besteht nach wie vor aus..." Meine Faust krachte auf den Tisch. „Kaffee!"
    Sergeant Caruso warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Aye, aye, Sir. Kaffee, Aber wenn Sie tot umfallen - mich trifft keine Schuld."
    Die Alarmglocken schrillten.
    Ich sprang auf und rannte hinauf zur Brücke. Dort dröhnte bereits der Lautsprecher.
    „FK an Commander!" Ich drückte die Taste. „Ich bin auf der Brücke, Lieutenant. Was ist los?" Lieutenant Mercier brüllte:
    „Sir, irgend was läuft mit den atomaren Energiezellen schief! Die Rede ist von einem Unfall, der sich ereignet hat. Die Pioniere räumen das Feld."
    „Fragen Sie an, was geschehen ist!"
    „Schon versucht, Sir, aber die Freunde geben keine Antwort. Wahrscheinlich haben sie längst die Beine in die Hand genommen. Ich hab's nur so mitbekommen - weil ich zufällig in ihre Frequenzen 'reingehorcht habe."
    „Geben Sie mir Chemnitzer!"
    „Aye, aye, Sir."
    Ich wartete und blickte hinaus. Lieutenant Mercier hatte in keiner Weise übertrieben. Irgend etwas - wovon ich noch nicht wußte, was es war - mußte sich bei einem der Schächte ereignet haben. Draußen tobte der ungeordnete Rückzug. Die Pioniere strebten - teils mit ihren Fahrzeugen, teils zu Fuß - der Najade zu und gingen an Bord. Die Scheinwerfer der Najade blinzelten; sie gaben das Signal zur Beeilung.
    „Sir, ich bekomme keine Verbindung."
    „Nehmen Sie den Scheinwerfer!"
    „Aye, aye, Sir. Was soll ich durchgeben?"
    „Geben Sie durch...", ich zögerte; dann explodierte ich. „Geben Sie durch: Medusa an Najade. Frage: Was ist los, daß ihr die Hosen vollhabt?'„
    „Aye, aye, Sir." Lieutenant Mercier war in seinem Element. „Wird mir ein Vergnügen sein."
    Ich drückte die Klarschiff-Taste.
    „Fertigmachen zum Start."
    Die letzten Nachzügler gingen an Bord der Najade. Die Schleuse fuhr zu. Staub wallte auf und verschleierte die Sicht. Die Najade hob ab. Fahrzeuge, Material und Ausrüstung blieben zurück.
    „Sir, die Anfrage hat nichts gebracht."
    „Schon bemerkt, Lieutenant. Danke."
    An Bord der Najade hatte man offenbar nur noch im Sinn, die eigene Haut zu retten. Die Situation war zugleich unklar wie auch eindeutig. Da es mir nicht gelungen war, sie unter Kontrolle zu bringen, blieb mir nun nichts anderes übrig, als mich auch meinerseits für den sichersten Weg zu entscheiden: ich mußte die Medusa aus dem Gefahrenbereich bringen. Danach konnte immer noch geklärt werden, was eigentlich geschehen war. Captain Romen

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