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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mich auf die Knie. Dann rammte ich das Gewehr vor mir in den Boden und zog mich daran in die Höhe. Ich stand auf schwankenden, kraftlosen Beinen.
    Ludmilla Wolska und Colonel Chemnitzer kamen heran -, die Stimme der Wolska klang schrill vor Entsetzen:
    „Um Himmels Willen, Commander... "
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Schon gut, Miss Wolska. schon gut."
    Dann war auch plötzlich Dr. Geldern, der käsegesichtige Erzieher, da.
    „Sir, ich muß Sie vielmals um Verzeihung bitten. Ich weiß selbst nicht, wie das passieren konnte."
    Ich warf ihm das Gewehr vor die Brust. Der Anprall beförderte ihn rücklings in den Staub.
    Zu Chemnitzer sagte ich:
    „Und Sie, Colonel - lassen Sie Ihre Finger von Dora vierzehn!" Ich schleppte mich zum Dingi, stieg ein, warf das Luk zu, startete und hob ab. Chemnitzer hatte geschwiegen. Die Bestürzung des käsegesichtigen Erziehers war geheuchelt. Das Entsetzen von Ludmilla Wolska war echt. Das Dingi flog in die Medusa ein. Ich stellte das Triebwerk ab. Und im Dingi, total erschöpft, blieb ich sitzen, bis Lieutenant Xuma erschien, um nach mir zu sehen.
    15.
    Das Laden der Schächte war eine ebenso mühsame wie gefahrvolle Tätigkeit. Bereits unter normalen Verhältnissen stellte der Übergang mit den hochempfindlichen atomaren Energiezellen höchste Anforderungen an Reaktion und Geschicklichkeit; auf dem Q.R.O./H. zählte jeder Fehler, falls er sich einschlich, doppelt und dreifach. Ich war nunmehr fast ständig mit dem Dingi unterwegs. Aus angemessener Höhe, die mir den besten Überblick bot, dirigierte ich Transport und Installation. Die immerwährende Wachsamkeit, die ich dabei an den Tag legen mußte, zerrte mehr und mehr an den Nerven.
    Einmal, als ich für die Dauer einer Kaffeepause auf die Medusa zurückkehrte, fand ich zwei für mich bestimmte Nachrichten vor. Eine davon stammte von Colonel Chemnitzer; sie war als Memorandum abgefaßt und lautete:
    Betrifft: Q.R.O./H.
    Zur Kenntnis aller betreffenden Instanzen
    Der Unterzeichnete legt Wert auf die Kenntnisgabe, daß er für die Überschreitung des Zeitplans jegliche Verantwortung ablehnt. Als Ursache benennt er die vermeidbare Beschädigung des MOBs durch VEGA-Commander Mark Brandis. Beweis: die mir vorliegende Zeugenaussage des Erziehers, Dr. Frans Geldern.
    gez.: Friedrich Chemnitzer
    Colonel
    Etwas Ähnliches war zu erwarten gewesen. Gleichwohl, ob hinter dem Zwischenfall mit dem MOB böswillige Absicht oder nur Zufall steckte - Colonel Chemnitzer war nicht der Mann, der einen Fehler oder gar ein Verschulden eingestand.
    Einen Atemzug lang überlegte ich, ob ich Harris anrufen sollte, um ihm den wahren Sachverhalt zu schildern; dann jedoch entschied ich, die Dinge vorerst auf sich beruhen zu lassen. Ein solcher Protest meinerseits konnte nur zur Folge haben, daß die panische Stimmung, die auf der Erde ohnehin schon herrschte, neue Nahrung fand.
    Die zweite Botschaft war ein Lichttelegramm von Colonel Karpinski. Ich las:
    Von: Colonel Karpinski, Str. Rfl.
    An: Commander Mark Brandis, GR Medusa
    Sir, ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, daß besagte Akte im Archiv nicht mehr existiert. Wie, wann und warum sie abhanden gekommen ist, bedarf noch einer Untersuchung. Das einzige Material, das ich Ihnen in der nämlichen Angelegenheit zukommen lassen kann, ist ein altes Zeitungsfoto der Sie interessierenden Person.
    Mit dem Ausdruck seiner vorzüglichen Hochachtung verbleibt stets zu Ihren Diensten Ihr ergebener Anatol Karpinski Colonel
    Der Botschaft beigefügt waren zwei allem Anschein nach rasch und achtlos geschossene Fotos. Das eine zeigte Ferdinand Chauliac beim Besteigen der Stella Polaris; das andere, eine Ausschnittvergrößerung, zeigte Ferdinand Chauliacs klassisch geschnittenes Gesicht.
    Ich schob die Fotos in den Bildwerfer. Die zusätzliche Vergrößerung, die ich damit erzielte, enthüllte keine weiteren Einzelheiten.
    Ferdinand Chauliac - das einzige Expeditionsmitglied, das den Q.R.O./H. unter Mitnahme der Stella-Polaris wieder verlassen hatte.
    Wohin hatte er das Schiff gelenkt? Was war aus ihm geworden?
    Das Gesicht gab keine Antwort.
    Eine vage Erinnerung schien in mir wach zu werden - doch als ich sie zwingen wollte, Gestalt anzunehmen, hatte sie sich bereits wieder verflüchtigt.
    Ich wandte mich an Lieutenant Stroganow. „Kennen Sie den Mann?"
    Lieutenant Stroganow wiegte den Kopf; sein Blick war zweifelnd.
    „Tut mir leid, Sir. Eben noch..."
    „Ja?"
    „Eben noch hätte ich glatt schwören

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