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Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Caruso - Sie kommen mit mir. Raffen Sie alles zusammen, was brennt. Wir legen Feuer an die Häuser .«
    Als meine Begleiter und ich nach schnellem, atemlosem Lauf am Seeufer anlangten, hatte Lieutenant Stroganow, der das Kommando über die abgespaltene Abteilung führte, bereits gehandelt. Die Männer hatten sich entkleidet und ihre Sachen zu handlichen Bündeln verschnürt. Die Bahre war mittels einiger rasch gebündelter trockener Hölzer in ein schwimmfähiges Floß verwandelt worden.
    »Sir, wir sind so weit«, verkündete Lieutenant Stroganow. »Nichts gegen ein erfrischendes Bad - aber wenn mich nicht alles täuscht, wird das ein verdammt langer Rückzug werden .«
    Er sprach aus, was mich, seitdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, bewegte.
    Was als kurzfristige Erkundung gedacht worden war, geriet nun zu einem verzweifelten Marsch in das Innere eines uns völlig fremden künstlichen Planeten - und niemand konnte sagen, wann und auf welchem Wege wir zur Kronos zurückkehren würden. Falls das überhaupt je sein würde... Da gab es immer noch jene andere Gefahr: die der gefiederten Pfeile.
    Welche Macht mochte auf der PILGRIM 2000 das Rad der Geschichte so gründlich und so gewaltsam zurückgedreht haben? Charles Herman Baldwin sprach von rund 25000 hochzivilisierten Menschen, die vor knapp vier Generationen diese Reise angetreten hatten...
    Ein letztes Mal blickte ich zurück.
    So mochte es in den Kriegen vergangener Jahrhunderte zugegangen sein. Das Dorf stand in Flammen: eine Erinnerung an den Weltuntergang. Jedoch - die Brandstiftung erfüllte ihren Zweck. Zwischen dem See und dem Rattenheer lag das Dorf als eine rotglühende, undurchdringliche Barriere. Ich wußte , daß all dies nur einen Aufschub bedeutete. Früher oder später würde das Heer seine Kundschafter erneut ausschicken - und danach war es nur eine Frage der Zeit, wann und auf welche Weise das Dorf umgangen würde.
    Ob die Ratten es wagen würden, ein so breites Gewässer wie diesen See zu durchschwimmen, daran hegte ich meine Zweifel. Ein Flußlauf hätte schwerlich genügt, um sie aufzuhalten, doch eine ausgedehnte Wasserfläche wie diese mußte ihren Vormarsch zunächst stoppen. Und eine weitläufige Umgehung brauchte Zeit.
    Bevor ich das Zeichen zum Aufbruch gab, sprach ich ein stummes Gebet.
    Wir stürzten uns in die Fluten und begannen, mit ruhigen, gleichmäßigen Schwimmzügen dem jenseitigen Ufer zuzustreben. Die Bahre mit dem darauf gebetteten Captain Romen schoben wir vor uns her.
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    4.
    Die Landschaft, die uns jenseits des Sees aufnahm und durch die wir in den folgenden achtundvierzig Stunden zogen, verleugnete ihre künstliche Erschaffung durch Menschenhand nur oberflächlich. Gewiß , die wild wuchernde Vegetation hatte sie in einen tropischen Dschungel verwandelt, doch ihre ursprünglichen Formen und Bestimmungen waren nach wie vor zu erkennen. Was mir auf den ersten Blick als hoher, abweisender Bergrücken erschien, war in Wirklichkeit eine terrassenförmige Anhöhe mit einer gemauerten Aussichtsgalerie, von der herab die alten Bewohner der PILGRIM 2000 ihre blühenden Plantagen und blinkenden Gewässer bewundert haben mochten. Ein elektrisch angetriebenes Motorboot und ein Paar Wasserski, die wir im Schilf gefunden hatten, ließen darauf schließen, daß alle diese Gewässer einst auch der Erholung und dem fröhlichen Sport gedient hatten. Glückliche Zeiten mußten das gewesen sein ...
    Der Berg - oder die künstliche Erhöhung - war gekrönt von einer Sternwarte. Das altertümliche Gerät war unbeschädigt. Lange stand ich dort und blickte in das Reich der Sterne jenseits der gläsernen Kuppel. Wann, so fragte ich mich, würde es mir vergönnt sein, dorthin zurückzukehren, in dieses mir so vertraute Element, um ihm mit der unvergleichlichen Kronos meinen Kurs zur Erde aufzuzwingen?
    Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, daß es noch andere Schleusen gab als jene eine, durch die wir dieses gläserne Gefängnis betreten hatten. Aber wie sollten wir sie finden -ohne Karte, ohne Bauskizze, ohne den geringsten Anhaltspunkt?
    Von dieser Anhöhe aus erkannte ich auch zum ersten Mal wieder die hohen, vielstöckigen Gebäude einer großen Stadt. Diese erhob sich in einiger Entfernung vom See - aber wie groß oder wie gering diese Entfernung war, ließ sich nur unzulänglich schätzen. Unter den Strahlen der schräg stehenden Sonne leuchteten die vielen Fenster wie glühende Schlünde.
    Die Erfahrung, die wir mit den

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