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Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Titel: Weltraumpartisanen 19: Astropolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Schultern. Obwohl er doch die Fronten gewechselt hatte, zog er es vor, sich nicht zu erinnern. Ein Wort von ihm – und alle wären verloren gewesen.
    Ich atmete auf.
    Armandez nestelte an seinem Funkgerät und hob es vor die Lippen.
    »Astropol – Armandez. Wir haben den Einstieg bis jetzt noch nicht gefunden, aber wir setzen die Suche fort. Frage: Sind Commander Brandis und Lieutenant Wronski inzwischen im Cockpit aufgetaucht?«
    Die Antwort kam blechern und verzerrt: »Bis jetzt nicht, aber wir halten uns bereit, sie in Empfang zu nehmen.
    Annandez nickte befriedigt.
    »Wenn ihr sie habt, bringt sie zum Reden. Benutzt dazu die TABs!« Armandez schaltete das Funkgerät ab, und der Suchtrupp zog weiter. Nur Lieutenant Mobuto blieb noch eine Sekunde lang stehen. Sein schwarzes Gesicht war mir zugewandt, als ob er mir in die Augen sehen wollte. Gleich darauf wandte er sich ab und schlenderte hinter den anderen her.
    »Allmächtiger!«
    Pater Georgius drehte sich zu mir herum. Ich legte einen Finger vor die Lippen.
    »Leise! Sie haben jetzt selbst gesehen, wie recht ich habe, Pater! Man kann nicht genug auf der Hut sein.«
    In einiger Entfernung schrie Armandez einen Befehl, und der Olivhäutige sonderte sich ab, um Posten zu beziehen. Armandez war ein gefährlicher Mann. Mit dem Instinkt des Jägers hatte er sich in die Lage seiner Opfer versetzt. Daß diese ihr Versteck früher oder später verlassen mußten, um sich zu verproviantieren, war ihm völlig klar.
    Ich sah, wie der einsame Posten nach einer Weile das Funkgerät hob, um die übliche Sprechprobe zu machen.
    Mehr wollte ich nicht wissen. Ich stieß Pater Georgius an.
    »Gehen wir!«
    Wir rafften unsere Vorräte zusammen und kehrten auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen waren, zum Einstieg zurück.
    Ich dachte an das Cockpit, das mittlerweile zu einer Höhle des Löwen geworden war. Mein Plan, dorthin ebenso unbemerkt zurückzukehren, wie Lieutenant Wronski und ich es verlassen hatten, war hinfällig.

12.
    Die zweite Phase der Kurskorrektur stand bevor, aber so wie ich meine Rückkehr ins Cockpit geplant hatte, ließ sich diese nicht länger bewerkstelligen.
    Etwas Gutes war damit verbunden: Nun, da es feststand, daß ich mir den zeitraubenden und gefahrvollen Weg durch den Treibstoffkanal – da Graham über alles im Bilde war – sparen konnte, war es mir möglich, eine Weile zu ruhen.
    Als ich schließlich aufbrach, stand zu meiner Überraschung Lieutenant Wronski wartend vor der Luke.
    »Sir, ich bin bereit.«
    Es waren schlichte Worte, die ich nie wieder vergaß. Lieutenant Wronski nahm es auf sich, Bellinda in der Obhut von Pater Georgius zurückzulassen, um in der Stunde der Gefahr an meiner Seite zu bleiben.
    Dies war der Augenblick, in dem er zeigte, was er war: einer jener Menschen, in denen noch die stolze Tradition der VEGA lebendig war, die Kameradschaft der Astronauten. Die Versuchung, sein Angebot anzunehmen, war groß. Aber es durfte nicht sein.
    Lieutenant Wronski war ein erfahrener Navigator – und zur Not, falls mir etwas zustoßen sollte, mußte er an meine Stelle treten.
    »Lieutenant, Sie bleiben hier.«
    Er erstarrte.
    »Sir, es ist zu gefährlich …«
    Ich schob ihn beiseite und stieß das Luk auf. Über mir funkelten die Sterne. Es war Nacht.
    »Sie achten auf die Leute, Lieutenant. Und, wenn es sein muß, übernehmen Sie es, Astropolis auf Position zu bringen. Leben Sie wohl.«
    Im Wald angekommen, klappte ich den Deckel wieder zu und vergewisserte mich, daß der Bewuchs, der ihn tarnte, auf den ersten Blick unbeschädigt war.
    Der Olivfarbene hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er stand am Feldrain und ließ seine Augen durch die Finsternis wandern – bereit Alarm zu schlagen, sobald sich etwas in der Umgebung rührte.
    Er mochte als Zeichen seines Ranges einen weißen Halbkittel tragen – durch die harte Schule der VEGA war er nie gegangen, durch jenes wochenlange erbarmungslose Training, das einen dazu erziehen sollte, im Falle einer Bruchlandung auf unbekanntem oder gar feindlichem Territorium am Leben zu bleiben. Daß ich hinter ihm stand, bemerkte er erst, als ihn mein Handkantenschlag zu Boden schickte. Ich nahm ihm das Funkgerät ab.
    Das Gerät war eines von der einfachen Sorte – aber für meine Zwecke war es gut genug.
    »Astropol – Brandis.«
    Die blecherne Stimme im Lautsprecher ließ Bestürzung ahnen.
    »Wer spricht?«
    Ich drückte erneut die Taste.
    »Schaffen Sie mir Graham herbei! Hier spricht

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