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Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Titel: Weltraumpartisanen 19: Astropolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Commander Brandis.«
    Ein entsetztes Atemholen war zu hören.
    »Wenn ich Sie recht verstanden habe, möchten Sie verbunden werden mit dem Professor. Ist es so?«
    Ich war nicht in der Stimmung, um über Rang und Titel zu streiten.
    »Professor Graham«, bestätigte ich, »ganz recht – der Oberspritzenmeister im weißen Kittel.«
    Ein neuerliches entsetztes Atemholen war die Folge.
    »Und dort spricht … ?«
    »Commander Brandis!« wiederholte ich. »Und jetzt schaffen Sie mir endlich diesen Tarassenko-Imitator herbei, bevor ich die Geduld verliere.«
    Das Schnaufen bekundete lebhaften Protest.
    »Bleiben Sie auf Empfang!«
    Mein Anruf schien im Nest der Warrianer eine Menge Staub aufzuwirbeln, denn es dauerte keine Minute, bis Graham sich meldete.
    »Mark?«
    »So ist es, Gil.«
    »Wo steckst du?«
    »Eins nach dem andern. Erst einmal hörst du mir zu. In weniger als zwei Stunden muß die endgültige Kurskorrektur stattfinden – oder Astropolis rutscht auf der Milchstraße aus. Ich hoffe, du weißt, was das bedeutet.«
    »Ich kann es mir denken. Wir kämen in Schwierigkeiten.«
    »Unrettbar in Schwierigkeiten, Gil, und verdammt länger, als dein Serum wirkt.«
    »Ich verstehe.«
    »Gil, ich werde die Kurskorrektur vornehmen – aber dazu brauche ich zweierlei. Erstens: einen schnellen Wagen, der mich abholt.«
    »Sollst du bekommen, Mark. Sag mir, wo du steckst, und der Wagen ist schon so gut wie unterwegs.«
    »So einfach ist das nicht, Gil. Du weißt jetzt, wie die Dinge stehen. Ich bin bereit, die Kurskorrektur vorzunehmen, aber dazu benötige ich als Punkt zwei meiner Bedingungen: freies Geleit.«
    »Du hast mein Wort, Mark.«
    »Dein Wort, Gil, ist das einer Klapperschlange!«
    »Mark, ich schwör’s dir: Dir wird kein Haar gekrümmt werden. Hauptsache, du bringst diese verdammte Geschichte mit dem Kurs in Ordnung. Über alles andere kann man dann später reden – in aller Freundschaft.«
    Der Apfel war sauer, aber ich hatte keinen anderen.
    »Einverstanden, Gil. Also, der Treffpunkt …«
    Ich knipste die Lampe an und studierte die Landkarte. Es war ratsam, den Wagen nicht unbedingt in die Nähe des Verstecks zu beordern, sondern zunächst ein Wegstück zu Fuß zurückzulegen.
    »Gil!«
    »Ich höre, Mark.«
    »Treffpunkt ist das Klimaventil 421. Wiederhole das!«
    »Klimaventil vier – zwo – eins! Ist notiert. Der Wagen macht sich sofort auf den Weg.«
    Graham sagte noch etwas, aber ich schaltete ab.
    So viel hatte ich erreicht: daß der Wagen unterwegs war. Grahams Stimme hatte beunruhigt geklungen. Er kannte mich und wußte, daß ich ihm nichts vormachte – und da es auch in seinem Interesse lag, daß Astropolis nicht ins Unkontrollierbare abwanderte, ging zumindest diese Runde an mich.
    Ich legte dem röchelnden Posten das Funkgerät auf die Brust und machte mich auf den Weg zum Treffpunkt. Der Kompaß wies mir die Richtung.
    Der Wagen – ein wendiger Halbschweber – entpuppte sich als Ambulanz. Er kam heran und wendete auf der Stelle, und als der Schlag aufklappte, stieg ich ein.
    Dr. Becker saß hinter dem Steuer und begrüßte mich mit einem knappen Nicken.
    »Wenn man dem Professor glauben darf, Commander«, sagte er, »dann brennt’s.«
    Ich legte die Gurte an.
    »Nanu, Doktor – woher diese plötzliche Skepsis? Sie glauben ihm ja auch den Rest.«
    Dr. Becker lachte.
    »Sie dürfen meine Worte nicht auf die Goldwaage legen, Commander. Der ungläubige Thomas hat sich längst überzeugen lassen. Wohin würde die Reise denn gehen, wenn Sie nicht beizeiten den richtigen Knopf drücken?«
    Mein Daumen wies aufwärts.
    »Suchen Sie sich’s aus, Doktor. Es sind noch genug Parkplätze frei.«
    Dr. Becker schüttelte sich. Er fuhr rasch und konzentriert und ohne sich an die Straßen zu halten. Sein weißer Kittel duftete streng und bitter. Ich rückte etwas von ihm fort, und er erkundigte sich: »Stört Sie der Geruch?«
    »Was zum Teufel ist das?«
    »Rextropin.«
    »Und wozu soll das gut sein?«
    »Ein Desinfektionsmittel.«
    »Ich denke, in Ihrer neuen Ordnung gibt es keine Krankheiten mehr.«
    »Das ist richtig. Das Tarassenkosche Serum hat sowohl die Krankheiten ausgemerzt, als auch den Alterungsprozeß unterbrochen.«
    »Warum zum Teufel desinfizieren Sie sich dann?«
    »Gewohnheit.«
    »Oder Mißtrauen?«
    Er sah zu mir herüber.
    »Es gibt ein altes Sprichwort, Commander, und wie alle diese Sprichwörter enthält es ein Gramm Wahrheit. Es lautet: Doppelt genäht hält besser.«
    Die

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