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Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne

Titel: Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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sonnentrunken nach Hause zurück. Mir war, als wäre ich nie fortgewesen. Und mir war auch: als würde ich nie wieder fortgehen - fort zu den Sternen, in die kalte Leere des unendlichen Raumes. Vor mir lag eine ganze Woche, lagen sieben Tage des Glücks. Noch einmal rief ich bei Martin Seebeck an, dann gab ich es für diesen Tag auf.
    Ruth brachte Kaffee, Sherry und Whisky, und als es an der Zeit war für die Abendnachrichten der Stella-TV, schaltete sie den Fernseher an. Die Glaswand füllte sich mit den prallen Bildern der Ereignisse.
    Der salbungsvolle Ton der Kommentatoren reizte mich; ich schaltete den Ton ab. Über die stumm gewordene Glaswand huschte die Parade dessen, was in den Redaktionen als wichtige Nachricht befunden worden war, das übliche Spektakel von Politik, Sensation und Eitelkeit.
    Dann jedoch unterbrach ich Ruth mitten in der Erzählung aus der Welt ihrer Arbeit, denn auf der Glaswand war plötzlich das Bild der Starpeace aufgetaucht. Ich schaltete den Ton wieder zu.
    hier ein Archivbild. Das Unglück ereignete sich, als der Welt-wacht-Kutter verbotswidrig auf dem Titan zur Landung ansetzte. Er geriet außer Kontrolle und zerschellte in unwegsamem Gelände. Dabei kamen sämtliche Insassen ums Leben. Als Ursache des Absturzes wird ein Kurzschluß in der Elektronik des überalterten Schiffes angenommen. Ein solcher hatte sich bereits auf der Anreise ereignet und die Hilfe der UGzRR erforderlich gemacht. Ein Sprecher der
    Firmengruppe Kosmos-Trust, die für das Projekt Astronautensonne verantwortlich zeichnet, hat inzwischen den mißglückten Versuch einer Besetzung des Saturnmondes Titan eine verantwortungslose Aktion genannt… “
    Die Meldung war ebenso lakonisch wie das Archivbild. Ich schaltete das Gerät ab und trat hinaus auf den Balkon. Der nächtliche Himmel war klar. Nach ein paar Minuten gesellte sich Ruth zu mir.
    „Die Sache ist dir nahegegangen, Mark. Du kennst die Leute?“
    „Flüchtig.“
    „Sie hatten vor, den Titan zu besetzen. Dazu gehört Mut. Erzähl mir von ihnen.“
    Ich hob die Schultern.
    „Was gibt’s da schon über sie zu erzählen, Ruth? Weltwachtler. Ein Haufen junger Leute. Eine Schiffsladung schmuddeliger Idealisten.“
    Ruth sah mich an.
    „Seit wann ist Idealist ein Schimpfwort, Mark?“
    „Hat sich das so angehört? Ich kann nichts dafür, Ruth. Ich habe für die Weltwachtler noch nie etwas übrig gehabt. Vermutlich ist das ein Generationsproblem.“
    Ruth legte ihre Hand auf die meine.
    „Und trotzdem stehst du da, starrst die Sterne an und fragst dich, was hinter diesem Unfall steckt. Mark, war es ein Unfall?“
    Ich machte kehrt und trat zurück in das warme Licht der Wohnung. Ruth O’Hara hatte das ungute Gefühl aufgescheucht, das in mir seit dem frühen Morgen nistete. Was hatte der Säuerliche von mir wirklich gewollt? Ermittlungen zur Feststellung einer Unfallursache wurden in der Regel nicht vom MSD geführt. Und weshalb war das Interesse des Säuerlichen schlagartig erloschen, als er von dem Blackout erfuhr? Ich hob noch einmal die Schultern.
    „Was soll es anderes gewesen sein, Ruth?“
    Axels Bild tauchte vor mir auf, das Bild eines schlaksigen jungen Mannes mit Nickelbrille und Grundsätzen. Er hatte mit mir diskutieren wollen, er und die übrige zottelige Meute. Warum erschien es einem, wenn man jung war, so wichtig, andere zu überzeugen? Sie hatten sich als Missionare gefühlt: als Missionare für eine bessere Welt. Aber ich hatte es abgelehnt, mit ihnen zu diskutieren. Und, verdammt, ich würde es immer wieder ablehnen.
    „Der Kutter war ein maroder Eimer“, fügte ich hinzu, „und sein Kommandant ein junger Spund ohne Lizenz.“
    Am Montag begannen die medizinischen Untersuchungen, und am Donnerstag war ich mit ihnen durch. Doktor Parkinson setzte seine Unterschrift unter das Attest, das mir uneingeschränkte Raumflugtauglichkeit bescheinigte.
    In diesen Tagen hörte ich nicht auf, bei Martin Seebeck anzurufen. Die Null auf dem Bildschirm war chronisch; Freitag nach dem Frühstück brach ich auf. Die Woche war wie im Flug vergangen. Bevor wir gingen, unternahm ich einen letzten Versuch, Martin Seebeck zu erreichen.
    Ich wählte seine Nummer, war gefaßt auf das Aufleuchten der Null und starrte plötzlich in das feiste Gesicht eines fremden Mannes.
    „Ja“, sagte der Feiste, „wir sind drin.“
    Offenbar war er zu voreilig gewesen. In seinem Gesicht zeigte sich zunächst Verwirrung, dann Mut. Er fragte:
    „Wer zum Teufel sind

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