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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ein wenig zur Seite, um mir den Blick auf die Mechaniker freizugeben.
    „Also, Brandis, wir haben rangeklotzt, wie versprochen. Der Wandler ist klar, der Elektronikblock auch. Es bleibt eigentlich nur die Reparatur des VKS - und die braucht Zeit. Zwei Tage bestimmt. Oder aber - das ist eine Kostenfrage - man wechselt den ganzen Kladderadatsch aus.“
    „Ein neues VKS?“
    „Ein neues VKS.“
    „Und wann könnte es drin sein?“
    „Nun, wenn wir gleich drangehen, sollten wir’s noch vor morgen früh geschafft haben. Sagen wir: bis vier Uhr. Und Sie könnten abhauen.“
    Ich sah auf die Uhr. Im Einsatz waren mir keine Grenzen gesetzt. Anders verhielt es sich jedoch, sobald es um eine Werftüberholung ging. Ein neues VKS kostete einen Haufen Geld. Dazu bedurfte es der Zustimmung des Vorstandes der UGzRR. Dieser war über die Drei Kontinente verstreut. Bevor eine Visiokonferenz zustande kam, verging zumindest die Nacht. Wahrscheinlich auch der ganze nächste Tag. Entweder ich hielt mich an meine Richtlinien - oder ich nahm das neue VKS auf meine Kappe. Ich entschied mich.
    „Wahrscheinlich kostet es meinen Kopf, Bedford, aber Sie haben grünes Licht. Ich brauche ein startklares Schiff.“
    Danach machte ich mich daran, meine Crew zusammenzutrommeln: Stroganow, Xuma, O’Brien und Levy. Bis ich sie alle aufgespürt und benachrichtigt hatte, wurde es Mitternacht. Captain Romen tauchte aus der Badewanne auf, als mein Anruf kam. Ich sagte ihm, er solle sich bereithalten, ich würde ihn abholen.
    Um 03.35 Uhr passierten wir die Absperrung um das Rampengelände. Uniformierte Beamte des Militärischen Sicherheitsdienstes (MSD) kontrollierten die Ausweise. Mein Ausweis wurde mir sofort zurückgereicht. Captain Romen mußte warten. Die MSD-Leute beratschlagten mit halblauten Stimmen. Als es mir zu dumm wurde, fuhr ich dazwischen.
    „Meine Herren, darf ich erfahren, worum es geht?“
    Der Streifenführer kehrte zu uns zurück. Er wedelte mit Captain Romens Ausweis.
    „Grischa Romen, Zigeuner. Sie kennen die Anordnung, Commander: Kein Zigeuner verläßt die Stadt.“
    „Kein EAAU-Zigeuner!“ berichtigte ich. „Captain Romen gehört zur UGzRR. Juristisch ist er Ausländer. Rufen Sie Ihre vorgesetzte Dienststelle an und lassen Sie sich das bestätigen!“
    Der MSD-Mann gab Captain Romen mit spitzen Fingern den Ausweis zurück.
    „Ihr Commander hat recht“, sagte er wütend. „Leider. Wir hätten Ihnen viel lieber Quartier geboten - mit allem Service. Morgens kein Wasser und abends kein Brot - und jeden Mittag eine Tracht Prügel.“ Die MSD-Meute wieherte.
    Ich schob Captain Romen rasch durch die Absperrung, bevor er die Kontrolle über sich selbst verlor. Wir gingen an Bord.

7.
    Die Henri Dunant war unterwegs. Bevor ich die Brücke verließ, warf ich einen Blick zurück. Metropolis war gerade noch auszumachen: eine flimmernde Lichtinsel in der Nachtschwärze des Atlantischen Ozeans. Die Lichter brannten wie anheimelnde Laternen, aber durch die Straßen der Stadt fauchten die Transporter der Suchtrupps. Und hier und da ging in ihnen auch schon der schnelle Tod um. Ich dachte an die fanatischen Gesichter der Volksgardisten: Blutrausch, der sich im Recht wähnte. Mich schauderte im nachhinein. Nur gut, daß die Welt unter den Sternen noch heil war. Nur gut, daß man unter den Sternen nicht darüber nachzudenken brauchte, ob sich in dem, was man den Zigeunern vorwarf, nicht doch ein Körnchen Wahrheit verbarg. Vielleicht ein Körnchen. Vielleicht auch einiges mehr. Mit dem Ergebnis, daß auch die Unschuldigen leiden mußten.
    Ich schob den Gedanken beiseite, wandte mich ab und übergab die Wache an Captain Romen.
    „Was haben Sie Las Lunas als voraussichtliche Landezeit gemeldet, Captain?“
    „Siebzehn Uhr, Sir.“
    „Sagen Sie mir um sechzehn Uhr Bescheid - sollte ich bis dahin noch nicht wieder auf der Brücke sein.“
    „Aye, aye, Sir.“ Captain Romen hielt mir seine braune, sehnige Hand hin. „Und danke, Sir. Sie haben ein Unglück verhütet. Den Scheißkerlen wäre das Lachen gründlich vergangen.“
    „Mir brauchen Sie nicht zu danken, Captain.“
    Nach einem kurzen Händedruck verließ ich die Brücke. Um das Schiff brauchte ich mich nicht zu sorgen. Es war in doppelter Obhut. Eine neue Steuerautomatik hielt es auf sicherem Kurs. Und vor dem Instrumentenpult schlenderte Captain Romen auf und ab und vertrat sich die Beine - Captain Romen, der, wäre er bei der VEGA geblieben, statt mir zur UGzRR zu

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