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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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stülpte die Mütze auf.
    „Das war’s, Commander. Reine Formsache. Also, nichts für ungut.“
    Er machte noch einmal kehrt und betrat die Brücke. Captain Romen lehnte mit steinernem Gesicht am Radar. Major Tuomi setzte ihm den Zeigefinger auf die linke Brustseite, auf der der Sonnenball mit dem Johanniterkreuz prangte.
    „Captain“, sagte er, „ein Leben lang war es mir scheißegal, aus welchem Stall jemand kommt - wenn er nur sonst in Ordnung ist. Vielleicht war das ein Fehler. Ich will Ihnen einen guten Rat geben. Ich an Ihrer Stelle würde diesen Overall nicht mehr ausziehen. Nicht einmal im Bett.“
    Major Tuomi legte die Hand an die Mütze und eilte hinter seinen Männern her. Die Raumgig legte ab und kehrte zum Taurus-Zerstörer zurück.
    „Tragen Sie es ihm nicht nach, Captain!“ sagte ich. „Es war gut gemeint. Solange Sie diesen Overall tragen, haben Sie nichts zu befürchten.“
    Captain Romen starrte hinaus in den leeren Raum - dorthin, wo der Taurus-Zerstörer Fahrt aufnahm, um wieder zu seinem Geschwader zu stoßen.
    „Mit anderen Worten, Sir“, gab er dumpf zurück, „so lange ich diesen Overall trage, bin ich ein Mensch. Oder doch fast. Glauben Sie, ich hätte neulich Buschs diplomatische Krankheit nicht durchschaut?“
    „Commander Busch ist nicht die UGzRR, Captain“, sagte ich.
    Er drehte sich langsam um.
    „Wir wollen uns doch nichts vormachen, Sir. Der Tag wird kommen, an dem Sie mich auffordern werden, den Overall auszuziehen. Schon möglich, daß Sie es nicht aus freier Entscheidung tun werden. Vielleicht wird man Sie dazu nötigen. Aber geschehen wird es.“
    Ich weigerte mich, diesen Gedanken Gestalt annehmen zu lassen. Ich sagte:
    „Machen wir, daß wir weiterkommen, Captain!“

8.
    Die Henri Dunant stand auf fester Position über Las Lunas und wartete darauf, daß sie ihren unterbrochenen Landeanflug fortsetzen konnte, ohne mit dem absonderlichen Konvoi zu kollidieren, der ohne Rücksicht auf Verluste ihren Leitstrahl kreuzte.
    Der Konvoi setzte sich zusammen aus einem uralten Raumschoner mit dem Namen Hedwig und zwei flinken Barkassen der Las-Lunas-Polizei. Ich stellte mich hinter das Bikolar und betrachtete das Schauspiel.
    Mit der Hedwig war nicht mehr viel los. Der Schoner hatte die charakteristische Schlagseite, die von einem total ausgenudelten und seit langem nicht mehr zentrierten Triebwerk herrührt, und seine Isolierung war von der Seuche des Alters, den Pocken, befallen. Seiner ganzen Bauweise nach war das Schiff an die dreißig Jahre alt. Es machte auf mich den Eindruck, als käme es direkt von einer Abwrackwerft. Vergebens suchte ich ein Kennzeichen. Dort, wo es sich einmal befunden haben mußte, schimmerte blankes Metall. Ich richtete das Bikolar auf das Cockpit, aber das machte mich nicht klüger. Was sich hinter der blindgewordenen Verglasung tat, ließ sich nicht erkennen.
    Die Sender der beiden Barkassen waren in Betrieb und trieben den Schoner an. Die satten Stimmen der wohlgenährten Las-Lunas-Polizisten in ihren schmucken Booten waren laut und deutlich zu hören.
    „Tempo, Tempo!“
    „Und daß ihr nicht auf die Idee kommt, euch noch einmal blicken zu lassen!“
    „… Dann setzt es was!“
    „Aber ganz gehörig setzt es dann was! Wir haben für Gesindel nichts übrig!“
    Der Schoner war sichtlich bemüht, mehr Fahrt aufzunehmen. Aus seinem Triebwerksschacht schlugen Flammen und in pulsierenden Stößen schwarzer Qualm. Allmählich wurde er schneller. Die Barkassen fuhren fort, ihn anzutreiben.
    „Na los, legt noch ein paar Briketts mehr auf! Weiter, weiter!“
    „Schneller! Mir wird jetzt schon schlecht von eurem Gestank!“
    „Haut bloß ab!“
    Ich rief das FK und ließ mich mit einer der Polizeibarkassen verbinden. Zuerst vernahm ich rauhes Gelächter, dann meldete sich der Kommandant.
    „Sie haben nach mir verlangt, Henri Dunant? Over!“
    „So ist es. Sie kreuzen meinen Kurs. Over!“
    „Tut mir leid, war nicht zu vermeiden. Der Scheißschoner lief plötzlich aus dem Ruder. Over!“
    „Frage: Was hat es mit der Hedwig auf sich? Over!“
    „Nichts, was Sie angeht, Henri Dunant. Kein Fall für die UGzRR. Zigeuner. Wollten sich in Las Lunas niederlassen. Sonst noch Fragen? Over!“
    „Keine Fragen.“
    Der Konvoi hatte den Leitstrahl passiert. Die Henri Dunant nahm wieder Fahrt auf.
    Ich vermied es, Captain Romen anzusehen.
    Kurz bevor die Henri Dunant auf dem staubigen Beton aufsetzte, blickte ich noch einmal zurück.
    Die

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