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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Betrachten Sie Ihr Beidrehen als eine mir erwiesene Gefälligkeit. Das macht uns beiden die Sache leichter. Over!“
    Ich nickte Captain Romen zu, und die Bremsdüsen begannen fauchend zu rütteln.
    „Roger, Major“, sagte ich. „Wir drehen bei.“
    Major Tuomis Taurus-Zerstörer hatte sich längsseits geschoben. Das Emblem der Strategischen Raumflotte - die von zwei stilisierten Raketen gekreuzte Buchstabengruppe EAAU - leuchtete in der Sonne. Nach einer knappen Minute legte eine flache Raumgig ab und hielt auf uns zu. Lieutenant Xuma begab sich in die Schleuse, um das Durchsuchungskommando an Bord zu lassen. Es bestand aus drei Mann - und Major Tuomi selbst. Daß er sich persönlich bemühte, war ein Akt der Höflichkeit.
    Ich hörte seine Stimme, und dann erschien er auch schon mit bedauernder Miene auf der Brücke, um Captain Romen und mir die Hand zu schütteln. Er machte kein Hehl daraus, daß ihm die Überprüfung der Henri Dunant wenig Freude bereitete.
    „Neue Instruktionen, Commander“, sagte er. „Weiß Gott, diese Schnüffelei kotzt mich an, aber Befehl ist nun mal Befehl.“
    „Ich nehme Ihre Entschuldigung gern an, Major“, erwiderte ich.
    „Ihr Protest ist schon auf dem Weg zum Hauptquartier“, sagte er. „Vielleicht zieht man dort Konsequenzen daraus.“ Major Tuomi wandte sich mit einer abrupten Drehung an Captain Romen. „Sie tragen einen guten Overall, Captain. Und ich halte mich an den Buchstaben des Befehls. Sie sind nicht betroffen.“
    Captain Romen wandte sich ab.
    Major Tuomi war in einer peinlichen Situation, und weil ich Verständnis für ihn hatte, lud ich ihn auf eine Tasse Kaffee in die Messe ein. Er warf die Mütze auf den Tisch und grollte: „Manchmal frage ich mich, wofür man uns hält. Das ist heute schon das sechste Schiff, das ich unter die Lupe nehme.“
    Ich reichte ihm den dampfenden Becher und stellte Zucker auf den Tisch. Er schüttete das heiße Gebräu begierig in sich hinein.
    „Und nun zur Sache, Major!“ sagte ich. „Was hat es mit diesen neuen Instruktionen auf sich?“
    Er verschluckte sich und fluchte.
    „Wo zum Teufel leben Sie, Commander - hinterm Mond?“
    „Wir haben Metropolis um vier Uhr früh verlassen. Von neuen Instruktionen war nicht die Rede.“
    „Verstehe. Um die Zeit war auch noch nichts bekannt.“
    „Was bekannt?“
    Major Tuomi knallte den Becher auf den Tisch.
    „Die Zigeuner haben den nächsten Schlag gegen die EAAU geführt
    - diesmal in New York. Vergiftung des Trinkwassers durch Zyankali. In New York geht alles drunter und drüber.“
    „Wer sagt: die Zigeuner?“
    „Commander, ich würde doch sagen: das steht mittlerweile eindeutig fest. Erst das Attentat auf den Präsidenten. Dann Metropolis. Jetzt New York. Wollen Sie die Computerfahndung in Frage stellen?“ Major Tuomi deutete mit dem Daumen hinüber nach Steuerbord, wo sich sein Taurus-Zerstörer befand. „Und das ist jetzt die Antwort der Regierung: Sonderaktion Z. Z wie Zigeuner. In allen Drei Vereinigten Kontinenten. Auch in Australien. Auch auf den angegliederten Planeten. Ingewahrsamnahme aller Zigeuner ohne Ansehen der Person. Fluchtversuche sind zu vereiteln.“
    Jetzt also auch New York. Zusammenbrechende Menschen. Zerstörte Familien. Kinder im Koma. Mich schauderte. Das Ausmaß des Verbrechens überstieg das Vorstellungsvermögen. Die EAAU stand vor einem Abgrund. Eine Verschwörung der Zigeuner? Noch vor kurzem hätte ich darüber gelacht. Aber selbst ein nüchterner Mann wie Major Tuomi war davon überzeugt. Die Zigeuner waren anders als wir. Dachten anders. Reagierten anders. Sie waren immer anders gewesen. Natürlich gab es Ausnahmen. Immer und überall gab es Ausnahmen. Captain Romen zum Beispiel. Für ihn legte ich die Hand ins Feuer. Auch jetzt noch.
    Ich bezwang meine Betroffenheit.
    „Und“, fragte ich, „was geschieht mit den Inhaftierten?“
    Major Tuomi hob die Schultern.
    „Dürfen Sie mich nicht fragen, Commander. Geht mich auch nichts an. Ich bin nur für die Raumkontrolle zuständig - damit keiner entwischt. Sicher, man schnappt schon mal was auf. Angeblich ist man dabei, auf dem Mars ein Sammellager einzurichten.“ Er verzog das Gesicht. „Klingt irgendwie inhuman, ich weiß - aber man muß sich schließlich zur Wehr setzen. Über sechstausend Tote in New York -das hat das Faß zum Überlaufen gebracht. Da hilft keine gezielte Personenfahndung mehr - da hilft nur noch der große Besen.“
    Major Tuomis Männer erschienen. Er

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