Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Hand. Im Maschinenraum begann es zu grollen. Der Lärm schwoll an. Das Triebwerk zündete. Meine Trommelfelle schmerzten. Ich ließ mich auf das Polster fallen, legte die Gurte an und hielt mir die Ohren zu.
    Durch den alten Zossen lief ein Zittern. Er schüttelte sich, als der Schub des Triebwerks ihm den Hintern lüftete. Dann entschloß er sich, ein braves Muli zu sein und hob ab.

14.
    Nun zahlte es sich aus, daß in Las Lunas noch einmal Hand an die Hedwig gelegt worden war. Der alte Zossen trabte unverdrossen: mit gleichmäßigem, raumgreifendem Schritt. Solange man ihn auf Trab hielt, kannte er keine Müdigkeit. Die Kälte in den Räumen war ein verhältnismäßig unbedeutendes Übel. Lieutenant Xuma hatte sein Bestes getan, um die Temperatur in die Höhe zu treiben. Sie war tatsächlich etwas geklettert: von zwei auf drei Grad über dem Gefrierpunkt.
    In der Funknische des engen Cockpits knisterte der Lautsprecher. Lieutenant Levy kurbelte an der Handabstimmung. Der Himmel war voller Stimmen. Der Venus hatten wir zwar den Rücken gekehrt, aber damit war noch nicht viel gewonnen. Inzwischen war Alarm geschlagen worden. Die Beschreibung der Hedwig ging an alle Einheiten der Strategischen Raumflotte. Solange sich die Patrouillen untereinander absprachen, bedienten sie sich des neuen militärischen Codes, der mir nicht geläufig war. Mit Venus-Tower sprachen sie Klartext. Dem Hin und Her der aufgeregten Gespräche ließ sich entnehmen, daß Major Tuomis Taurus-Zerstörer mit ausgebautem äußeren Schleusendeckel noch immer auf der Rampe stand.
    Lieutenant Stroganow bemühte sich um ein unschuldiges Gesicht, aber in seinen Augen stand ein jugendliches Funkeln. Der alte Knabe hatte allen Grund, mit seiner Hände Werk zufrieden zu sein. Kleine Ursache - große Wirkung. Das dicke Ende mochte nachkommen, doch für den Augenblick bestand keine Gefahr.
    Man vermutete die Hedwig auf dem direkten Kurs nach Las Lunas. Mochte man dort getrost nach uns suchen. Vor einer Weile hatte ich mir von Lieutenant Stroganow den Orion-Kurs geben lassen, und die Hedwig war abgeschwenkt und hatte ihre ramponierte Nase auf das große leere Nichts gerichtet. In der Unendlichkeit der zahllosen Lichtjahre war sie praktisch unauffindbar. Auf dem Orion-Kurs nach ihr fahnden - wozu? Es gab auf diesem Kurs nichts, wohin ein Schiff sich flüchten konnte. Die einzige Plattform, INTERPLANAR XII, war schon vor etlichen Jahren in ein anderes Raumgebiet verholt worden. Eine Regel kam mir in den Sinn, eine Regel, wie man sie in den Astronautenschulen noch immer den jungen Piloten einbläute: Orion
    im Visier - aus mit dir!
    Captain Romen ließ den vorsintflutlichen Steuerautomaten einrasten, warf die Gurte ab und drehte sich um.
    „Kurs Orion, Sir“ sagte er rauh. „Und was weiter?“
    „Das, Captain“, gab ich zurück, „ist der zweite Schritt. Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen.“
    Ich rief den Maschinenraum. Die Bordsprechanlage war eine launische alte Dame. Mal tat sie’s, mal tat sie’s nicht. Diesmal tat sie es. Lieutenant Xuma meldete sich. Ich fragte, ob er abkömmlich sei, und er erwiderte: in zwei Minuten. Ich bat ihn auf die Brücke.
    Captain Romen betrachtete seine zerschundenen Handgelenke. Die Spuren der Ketten würden noch lange zu sehen sein. Seine gedrückte Stimmung bereitete mir Sorgen. Ich spürte, daß er etwas auf dem Herzen hatte, und brach das Schweigen.
    „Also, Captain?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Sie hätten auf mich hören sollen, Sir, als ich sagte: Geben Sie auf! Mit Ihnen wäre man gnädig verfahren: Der Erste Vormann der UGzRR, Commander, ein Mann mit Verdiensten! Ein Protest, eine geharnischte Beschwerde beim Vorstand - und im übrigen wäre Ihnen kein Haar gekrümmt worden. Jetzt ist das anders.“
    „Schön“, sagte ich, „jetzt ist das anders. Wir sind uns einig.“
    Er war noch nicht fertig. Da gab es noch etwas, was er loswerden mußte. Seit jenem unseligen Tag auf Las Lunas schleppte er es mit sich herum.
    „Ich nehme an, Sir“, sagte er, „Ihr Gewissen ist jetzt beruhigt. Hunderttausend Zigeuner werden wie das Vieh auf dem Mars ausgesetzt - aber einem haben Sie Freiheit und Leben gerettet. Hunderttausendmal haben Sie zugesehen. Einmal wurden Sie sentimental.“
    Die Antwort kam von einer Seite, von der ich sie nicht vermutete. Lieutenant O’Brien wandte sich vom Radarschirm ab und machte den Mund auf.
    „Bei allem schuldigen Respekt, Captain“, sagte Lieutenant O’Brien,

Weitere Kostenlose Bücher