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Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Titel: Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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auf seinen Schoß und benetzte ihre eisigen Lippen mit heißem, ranzig riechendem Tee. Das wiederholte er so lange, bis die Frau zu sich kam.
    Die Frau schlug die Augen auf - europäische Augen - und sagte etwas, was der eingeborene Jäger nicht verstand, denn die neue Sprache der EAAU, das Metro, hatte er nicht gelernt. Die Soldaten in ihrem Stützpunkt Gora-Gora sprachen Metro, aber mit denen hatte man besser nichts zu tun. Der eingeborene Jäger schnalzte mit der Zunge. Das bedeutete: „Gib dir keine Mühe! Ich spreche deine Sprache nicht!“
    Die Frau war verzweifelt. Sie richtete sich plötzlich auf, deutete in den leeren Himmel und rief:
    „Ikarus!“
    Der eingeborene Jäger schnalzte wieder mit der Zunge und schüttelte den Kopf. In seiner Sprache bedeutete das, was er hörte, so viel wie: „Dort schwimmt ein Walfisch!“ Und das konnte sie doch wohl nicht meinen.
    So war es ihm fast recht, daß die Unbekannte wieder das Bewußtsein verlor. Er lud sie sich auf die Schulter, brachte sie in seine Jurte und überließ sie dort der Obhut der Frauen.
    Etwa um die Zeit, als Tamara in den Armen eines sibirischen Tundrajägers vollends zusammenbrach, herrschte im Schaltraum des Planetoiden Ikarus das tiefe Schweigen der Erwartung.
    Das Fest war vorüber. Die leeren Champagnerflaschen klirrten leise. Das Arbeiten des Triebwerks war bis in die Zehenspitzen zu spüren. Der Augenblick, in dem es sich zeigen würde, ob sich in die Berechnung der erforderlichen Schubleistung kein Fehler eingeschlichen hatte, stand unmittelbar bevor.
    Bubnitsch, aus dessen Mund das erlösende Wort kommen mußte, saß vor seinem Kontrollpult und starrte den Monitor an, auf dem in raschem Wechsel die zu optischen Symbolen umgeformten Werte erschienen, wie sie der summende ASTROMAT ausspuckte. Im anderen Sessel saß Arch Douglas, der Steuermann, und hielt sich bereit, bei Bedarf von Hand in das Programm einzugreifen.
    Gumboldt, der mit lautlosen Katzenschritten im Schaltraum ruhelos auf und ab wanderte, sog an einer erloschenen Zigarre.
    Minkowski lehnte am Regelblock der Maschine und beobachtete seinen Teamchef mit kaltem Haß. Eines Tages würde er mit Gumboldt abrechnen: aus persönlichen Gründen ebenso wie aus Standesmoral. Gumboldt war eine Schande für die gesamte Astronautik. Im übrigen ließ sich Minkowski von der Nervosität der anderen nicht anstecken.
    Da er sich an der Aufteilung der Beute nicht beteiligen würde, konnte ihm ein Fehlschlag nur recht sein. Aber seine Erfahrung stand dagegen. Gumboldt, Douglas und Bubnitsch waren alte Hasen. Darauf, daß ihnen ein Fehler unterlief, durfte man nicht hoffen.
    Und auch an der Maschine gab es nichts auszusetzen. Dafür hatte er, Minkowski, eigenhändig Sorge getragen. Seitdem sie auf den Sekundenbruchteil genau angesprungen war, arbeitete sie mit gleichmäßig ansteigendem Schub.
    Als der Lautsprecher plötzlich anschlug, zuckte Minkowski zusammen. Die Stimme des Funkers Plate ließ sich vernehmen.
    „Ein dringendes LT-Gespräch für Mr. Gumboldt! Ich wiederhole: Ein dringendes LT-Gespräch für Mr. Gumboldt!“
    Gumboldt riß sich den Zigarrenstummel aus dem Mund, warf ihn in eine Ecke und schaltete das Mikrofon ein. Was war geschehen? Die Black-Diamond-Leute würden sich hüten, ihn mitten in einer wichtigen Manöverphase zu stören. Irgend etwas ging im Pazifik schief.
    „Roger, FK. Ich bin gleich bei Ihnen.“
    Gumboldt stürzte zur Tür, und im gleichen Augenblick warf Bubnitsch beide Arme triumphierend in die Luft und brüllte los:
    „Er kommt, er kommt, er kommt!“
    Gumboldt machte auf dem Absatz kehrt.
    Die Symbole auf dem Monitor hatten sich vereinigt. Und aus der Vereinigung heraus wuchs plötzlich - gestochen scharf - die Kurslinie.
    Minkowski biß sich auf die Lippen. Gumboldt, Douglas und Bubnitsch lagen einander in den Armen, brüllten und lachten und führten im Schaltraum wahre Indianertänze auf.
    Gumboldt röhrte:
    „Die Visagen der Black-Diamond-Affen möchte ich sehen, sobald sie merken, daß ihre Diamantmine vor ihnen Reißaus nimmt!“
    Minkowski dachte, daß das wohl schon sehr bald der Fall sein würde.
    Albert Chemin betrat den Funkraum, um Plate abzulösen. Er ließ sich die Funkkladde geben und überprüfte die letzten Eintragungen. Ein dringendes LT-Gespräch für den Chef des Findorff-Teams hing noch unerledigt zwischen den Sternen.
    Plate zuckte mit den Achseln.
    „Er weiß Bescheid. Soll ich drängen?“
    Chemin runzelte die Stirn. Aus dem

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