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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ist mit der Leitung?“
    „Die Leitung steht, Captain.“
    „Gut. Sagen Sie ihm, wir brauchen…“
    Was wir brauchten, erfuhr ich nicht. Die Welt ging unter. Die Wand zum Batterieraum verwandelte sich in eine feurige Lohe. Ich fühlte mich hochgehoben. Meine Trommelfelle schmerzten. Ich klatschte wieder auf die Flurplatten. Rauch nahm mir die Luft, Glut hüllte mich ein.
    Meine Wahrnehmungen waren zusammenhanglose Bruchstücke. Der Aufprall hatte mich in einen Zustand halber Betäubung versetzt. Ich versuchte, mich aufzurichten. Die Füße wollten mich nicht tragen. Jemand half mir. Zwei kräftige Hände hielten mich fest. Captain Mboyas Stimme erklang plötzlich dicht neben meinem Ohr.
    „Alles in Ordnung, Sir?“
    Ich lehnte an einer Wand, und Captain Mboya stand neben mir. Noch immer rang ich nach Luft, aber meine Wahrnehmungen wurden allmählich zusammenhängender.
    „Was ist passiert?“
    „Die Fässer mit der Isolierfarbe im Magazin sind in die Luft gegangen. Wir haben ein paar Leute verloren.“
    „Tot?“
    „Keine Ahnung. Sie liegen noch unter den Trümmern.“
    „Dann muß man sie holen.“
    Captain Mboya hielt mich fest.
    „Wir haben’s versucht. Nichts zu machen. Wir brauchen neues Gerät, Sir. Feuerlöscher vor allem. Vorher können wir nichts unternehmen. Die Kanone ist im Eimer.“
    Wenn er sagte, sie hatten es versucht, dann hatten sie es versucht. Ich blieb stumm. Die Untätigkeit, zu der er gezwungen war, machte ihm genug zu schaffen.
    Wie sehr er recht hatte, bekam ich alsbald zu sehen. Drei oder vier Absauger waren noch in Betrieb und taten ihre Arbeit. Allmählich wurde die Sicht klarer, und das Atmen fiel einem leichter. Ich starrte auf ein von Flammenbündeln durchzucktes Chaos aus zerfetzten Wand- und Deckenplatten, geborstenen Rohr- und Kabelleitungen und geknickten Streben.
    Mitten in diesem Chaos schrie ein Mann um Hilfe.
    Captain Mboya, der neben mir stand, machte ein steinernes Gesicht. Es war McBride, der schrie. Er lag unter einem heruntergekommenen Stahlträger, und das Feuer fraß sich an ihn heran. Mich schauderte. McBride war nicht zu helfen. Um an ihn heranzukommen, benötigte man Schutzanzüge - oder zumindest ein paar unverbrauchte Feuerlöscher, die einem vorübergehend eine Gasse öffneten. Die Hitze war mörderisch.
    Captain Mboyas Hand schloß sich plötzlich um meinen Arm.
    „Sir, Ihre Muster!“
    Ich hielt den Atem an.
    Sie, meine Muster, handelten ohne Befehl. Während wir auf frisches Gerät warteten, taten sie, was zu tun uns verwehrt blieb. Zwei von ihnen, M 81 und M 99, gingen unerschrocken vor. Gleichgültig gegen die Hitzegrade, die ihnen entgegenschlugen, kämpften sie sich durch das brennende Inferno immer weiter voran: dorthin, wo McBride um Hilfe schrie.
    Der Anblick tat mir gut.
    Sie waren prächtige Geschöpfe, meine Zöglinge. Und wenn ihre Zwillinge auf dem Cunningham ihnen an Mut, Tatkraft und Hilfsbereitschaft nicht nachstanden, sollte einem um die Zukunft der Astraliden nicht bange sein.
    „Was zum Teufel…“
    Captain Mboya preßte meinen Arm. Wie war das zu verstehen?
    M 81 und M 99 waren bei McBride angelangt, und ich konnte sehen, wie er ihnen seinen blutigen Arm entgegenstreckte, aber statt ihn unter dem Träger, der auf ihm lastete, herauszuholen, gingen die beiden an ihm vorüber ohne ein Wort. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Sie gingen an ihm vorüber wie an einem Gegenstand. Rauch entzog sie der Sicht.
    „Das kann doch nicht wahr sein!“
    Captain Mboyas Stimme klang heiser. Es war wahr.
    M 81 und M 99 kamen wieder zum Vorschein. Mit vereinten Kräften schleppten sie eine schlaffe Gestalt.
    „Sie holen nur die eigenen Leute!“
    So war es. Die schlaffe Gestalt war die von M 95. Die Muster bargen ein Muster. McBride, von Flammen umgeben, winkte. Er schrie. Die beiden, die M 95 vor dem sicheren Tod bewahrt hatten, stiegen achtlos über den Träger, unter dem McBride lag, hinweg.
    „Hier bin ich! Hier!“
    McBride begriff nicht, was geschah.
    Die beiden sahen sich nicht um. Sie brachten M 95 in Sicherheit, ohne sich für McBride zu interessieren. Ebenso gut hätte er Luft sein können. Es war nicht zu fassen. Captain Mboya stöhnte.
    „Sie lassen ihn im Stich! Diese Musterschweine lassen ihn im Stich!“
    Dann war auf einmal Chesterfield, gefolgt vom Funker Lundt und einem halben Dutzend Laboranten zur Stelle. Sie schleppten die ersehnten Feuerlöscher.
    Captain Mboya stieß mich an. „Kommen Sie!“
    Chesterfield und Lundt

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