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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Küchenliste.«
    Hudson biß sich auf die Lippen. Was fing man an mit neunzehn Patienten an Bord, die dringend medizinisch versorgt werden mußten, wenn man sie im Hospital nicht haben wollte?
    Banda, der neben ihm saß, schnaubte empört. Manchmal brach afrikanische Wildheit in ihm durch. Zweimal schon im Verlauf der letzten Woche hatte er die Fäuste benutzt, um dem Roten Kreuz, für das er flog, den Respekt zu verschaffen, der ihm zukam. War das eine Lösung: zu landen und Banda den Auftrag zu geben, die Ärmel aufzukrempeln?
    Rembert klopfte gegen den Treibstoffanzeiger.
    »Bitte, Doktor!« sagte auch er.
    Die Anzeige näherte sich der Nullmark. Hudson durfte die Entscheidung nicht länger hinauszögern. Er nickte.
    »Roger«, sagte er, »wir klappern die Kliniken ab. Ob’s was bringt, ist fraglich.«
    Der Helikopter drehte ab.
    Es brachte nichts. Einen Patienten, vielleicht auch zwei wäre man unter Umständen losgeworden. Von einer ganzen Helikopterladung wollte man nichts wissen.
    »Versuchen Sie’s beim Georgius-Hospital«, empfahl das Elisabeth-Krankenhaus. »Dort muß man die Leute aufnehmen.«
    Hudson schüttelte nur den Kopf.
    »Mein Rat«, sagte die Margerie-Klinik, die für das Regierungsviertel zuständig war, »bringen Sie die Leutchen dorthin zurück, wo Sie sie aufgelesen haben, Doktor.«
    Hudson ging nicht darauf ein. Sein Blick wanderte durch die staubige Scheibe ostwärts. Ob Tag, ob Nacht, es war kaum zu unterscheiden. Weit in der Ferne rotierte ein Leuchtfeuer.
    »Was sagen sie, Rembert«, erkundigte er sich, »schaffen wir’s noch bis zur VEGA?«
    Rembert legte den Kopf schief.
    »Wohl nur, wenn ein Engel uns unter die Fittiche greift, Doktor.«
    Hudson nahm noch einmal das Mikrofon auf, und als die VEGA sich meldete, verlangte er nach Ruth O’Hara.

5.
5.12.
    Und immer wieder fühlt man sich klein angesichts der Urgewalt der Natur.
    Über dem Uranus wetterleuchtete der Himmel. Ein Sonnensturm entlud sich mit all seiner Farbenpracht. Gelbe, rote, violette, orangeglühende Energiewellen wanderten über die Rampen, Pisten und Hangars des neuen Raumflughafens. Der Tower hatte sich in roten Glanz gehüllt; über der strengen architektonischen Ordnung des Geländes ragte er auf wie eine unirdische Fackel.
    Bei aller Pracht, den diese Sonnenstürme entwickelten, waren sie doch in den hemdsärmeligen Pioniertagen, als man an die Besiedelung des viertgrößten Planeten des Sonnensystems ging, eine rechte Plage gewesen. Mittlerweile war es dem Erfindungsgeist der Kolonisatoren gelungen, die Gefahr weitgehend zu bannen. Amortisatoren hielten die wichtigsten Verbindungswege energiefrei. Außerhalb der zivilisatorischen Grenzen freilich herrschte unverändert der alte, wilde Zustand.
    Captain Mboya hatte die Fahrt aus dem Schiff genommen. Die Henri Dunant stand mit singenden Düsen über dem Platz, um die Fridtjof Nansen nicht bei der Landung zu behindern. Über die Qualitäten des Vormannes Gaston Weygand sagte das Manöver nichts aus, allenfalls über das Können seines kanadischen Piloten. Lieutenant Fairbanks handhabte das schwere Schiff mit virtuoser Geschicklichkeit. Im Schrägflug zog er die Fridtjof Nansen über den Platz. Staub wallte auf und entzog die beiden anderen Schiffe mit dem Embleme der UGzRR, die vor dem Hauptgebäude parkten, meinem Blick.
    Die Florence Nightingale unter Captain Grischa Romen und die Mahatma Gandhi, eines der beiden VOR-Schiffe der Flotte, unter dem Befehl des kleinen, drahtigen Vietnamesen Thai Giap hatten es fertiggebracht, vor mir zur Stelle zu sein.
    Die Order war knapp und nichtssagend gewesen. Mike Berger hatte sie über LT abgesetzt: SAMMELN BALDMÖGLICHST URANUS.
    Die Fridtjof Nansen war gelandet. Das Triebwerk wurde abgestellt. Ich nickte Captain Mboya zu.
    »Jetzt wir.«
    Die Henri Dunant verließ die Zuschauerloge und stieß hinab auf den Platz.
    Zehn Minuten später ging ich von Bord.
    Der Weg zur Halle führte an der Fridtjof Nansen vorüber. Weygand lehnte an der Gangway und unterhielt sich mit seinem Piloten, der oben in der Luke stand. Es ging um eine Arbeitsteilung im FK, das nach wie vor nicht besetzt war. 
    Ich grüßte.
    Weygand bemerkte mich und trat auf mich zu.
    »Darf man schon etwas erfahren, Sir?«
    »Später, auf der Einsatzbesprechung.«
    »Wann und wo, Sir?«
    »Bei mir an Bord. Sechzehn Uhr. Bis dahin müßten’s auch die andern geschafft haben.«
    Weygands Miene war düster.
    »Wenn es das ist, was ich meine, Sir, täten wir gut

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