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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Hauptstadt der EAAU ist damit praktisch dem Untergang geweiht …«
    Ich dachte an Ruth O’Hara. Ich dachte an meine Freunde in Metropolis. Ich dachte an die vielen Menschen, die ich dort kannte.
    Romens letzte Worte hingen noch in der Luft, die bittere Ironie eines Mannes, der um die Vergeblichkeit seines Opfers weiß. Nun fegte Romen das Echo hinweg.
    »Immer noch besser sich totzulachen, als ein Leben lang zu weinen. Auf mich kannst du zählen, Mark.«
    »Ich habe nie daran gezweifelt, Grischa.«
    Auf der TV-Wand erschien die Südhälfte des Globus.
    »… Südamerika gilt als eine der wenigen Erdregionen, die aufgrund der abweichenden Erntefolge und einer gewissenhaften Vorrathaltung bislang ohne Hungertote geblieben sind …«
    Im Eingang erschien ein älterer Hauptmann der Gouverneursgarde. Er entdeckte mich und kam heran.
    »Es ist so weit«, sagte ich, »ich muß zum Gouverneur. Wir sehen uns dann um sechzehn Uhr bei mir an Bord.«
    Romen hielt mich zurück.
    »Noch eins, Mark, damit du weißt, wo bei diesem Scheißspiel die Trümpfe sitzen.«
    Ich drehte mich um.
    »Was noch, Grischa?«
    »Hast du auf dem Weg zum Uranus nichts bemerkt?«
    Ich sah ihn an.
    »ZG!« sagte er. »Von der vertrackten Mini-Sorte.«
    ZG war die Abkürzung für Zusätzliche Gravitation. Und Zusätzliche Gravitation tauchte fast nur im Zusammenhang mit einem Schwarzen Loch auf.
    Auf der Henri Dunant war keine ZG gemessen worden. Allerdings hatten wir auch einen anderen Kurs verfolgt als Captain Romen, der mit seiner Florence Nightingale der Saturn-Leier-Achse gefolgt war.
    Romen zuckte die Achseln.
    »Für die Goldonische Sperre, sagte ich mir, kommt der Kladderadatsch zu früh. Die dürfte sich nicht vor Mitte Januar aufbauen. Ich habe die Instrumente überprüft. Sie arbeiten einwandfrei.«
    Ich schluckte mit trockenem Mund.
    Das Planetensystem bekam auf einmal Hindernisse, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Für das bloße Auge unterlag es keiner Veränderung; in Wirklichkeit jedoch reduzierte sich der gefahrlos zu befliegende Raum auf knappe fünfzig Prozent.
    Ein Himmelfahrtskommando.
    Romen hatte das Kind beim Namen genannt.
    Ich nickte.
    »Schön. Wenigstens wissen wir nun, woran wir sind.«
    Romen wollte sich nicht festlegen.
    »Falls es die Sperre ist, Mark. Es kann auch sein, daß da ein anderes Schwarzes Zwergloch vorüberzieht. Wir haben immer noch Anfang Dezember.«
    Der Hauptmann der Gouverneursgarde war abwartend stehengeblieben. Erst als ich mich zuwandte, sprach er mich an.
    »Commander Brandis?«
    »Sie wollen mich zum Gouverneur bringen?«
    »Die Maschine parkt gleich vor der Tür. Wenn Sie mir bitte folgen, Sir.«
    Die Weihe mit dem Kennzeichen U1 hatte vor einem Nebeneingang des Gebäudes aufgesetzt. Der Hauptmann flog sie selbst. Nachdem ich mich angeschnallt hatte, ließ er das Triebwerk an, und die Weihe schwang sich sirrend in die Höhe.
    Der Güterhafen kam in Sicht. Fast alle Rampen waren besetzt. Das größte Schiff war eine Najade. Daneben gab es Frachter, Transporter und Versorger aller Bauarten. Ein alter »Kunde« der UGzRR befand sich darunter, der Raumfrachter Pelikan. Ich erinnerte mich an einen aufgeregten dicken holländischen Kapitän. Vor dem Rampengelände war ein Kaiman-Panzer aufgefahren. Seine Tentakel spielten nervös.
    Ich wandte mich an den Hauptmann.
    »Heißt das, die Schiffe stehen unter Arrest?«
    Der Hauptmann machte ein leeres Gesicht.
    »Sir, ich bin nur Ihr Pilot.«
    Ich gab mich zufrieden. Mochte er ein Geheimnis hüten, das längst die Milchstraßenspatzen von allen Sternen pfiffen. Zwölf große Schiffe – das war bedeutend mehr Frachtraum, als ich zu hoffen gewagt hatte. Wie immer es Hastings vermocht hatte, sie zu kapern – sie waren zur Stelle. Und der wachsame Kaiman sorgte dafür, daß keines davon sich bei Nacht und Nebel verkrümelte.
    Hastings war kein Mann der leeren Worte. Er war unter den ersten gewesen, die ihren Fuß auf diesen Planeten setzen, damals noch ein unbekannter Richter. Das Amt, das er mittlerweile bekleidete, war von ihm redlich verdient.
    Die Weihe nahm Kurs auf die glimmenden Lichter der City.
    Noch immer war der schwarze Himmel voller Unruhe. Zitterndes Lila lag wie ein feines Gespinst über einem bunkergleichen Betonklotz von etlichen Kilometern Länge. Vor der bewachten Zufahrt wehte die Flagge der Strategischen Raumflotte.
    Irgendein Witzbold hatte den Klotz auf den Namen »SOS-Silo« getauft. In den Gewölben lagerte die Ausrüstung der 7.

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