Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Raumbrigade für den Alarmfall X: für den Tag, an dem es mit der unliebsamen anderen Erdhemisphäre, mit den Vereinigten Orientalischen Republiken, zum Krieg kam.
    Das gegenseitige Mißtrauen ließ sich nur sehr langsam abbauen. Die Gefahr war nicht gebannt. Aber es gab auch Lichtblicke. Ein solcher Lichtblick war die UGzRR, in der EAAU und VOR zum Wohle der Schiffahrt unter den Sternen zusammenwirkten.
    Der Helikopter zog eine Schleife über der City und setzte zur Landung an.
    »Einen Augenblick, Sir. Der Gouverneur wird Sie sofort empfangen.«
    Der Hauptmann eilte davon.
    Hastings Residenz stammte noch aus den Pioniertagen. Sie glich eher einer Baracke als einem Palast. In der scheunengroßen, nüchtern und schmucklos gehaltenen Halle warteten wenigstens zwanzig Leute darauf, zum Gouverneur vorgelassen zu werden. Hastings war ein vielbeschäftigter Mann.
    »Commander!«
    Aus der Gruppe der Wartenden löste sich eine massige Gestalt. Ich blickte in ein dickes, rotes, schwitzendes Gesicht. Eine wabblige Pranke haschte nach meiner Hand.
    »Jan van der Velde. Erinnern Sie sich nicht?«
    Der Kapitän der Pelikan hatte noch ein paar Kilo zugelegt. Mit seiner unförmigen Wampe sah er aus wie ein Faß auf Stelzen.
    Ich brachte meine Hand in Sicherheit.
    »Was kann ich für Sie tun, Captain?«
    Der dicke Holländer schnaubte empört und blickte mit zornigen Augen auf die gepolsterte Tür, durch die der Hauptmann entschwunden war.
    »Ich werde ihn verklagen. Weiß Gott, das werde ich tun. Er mag denken, ich sei ein Niemand, aber ich werde ihn verklagen.«
    »Und warum?«
    »Er hat die Pelikan beschlagnahmt.«
    »Tatsächlich?«
    »Er hat kein Recht, mich auf dem Uranus festzuhalten. Ich bin ein freier Frachtschiffer unter den Sternen.«
    »Sagen Sie’s ihm selbst, Captain.«
    »Er empfängt mich nicht. Aber Sie wird er empfangen, Sir. Sie müssen ihn zur Vernunft bringen. Erzählen Sie ihm, was auf den Schiffahrtsstraßen los ist! Daß man seines Lebens nicht mehr sicher ist! Auf Sie wird er hören.«
    Der Hauptmann erlöste mich.
    »Bitte, Sir. Der Gouverneur erwartet Sie.«
    Captain van der Velde grapschte nach meinem Ärmel.
    »Seien Sie auf der Hut, Commander! Er hat nicht alle Tassen im Schrank. Wissen Sie überhaupt, was er mit uns vorhat?«
    Der dicke Frachtschiffer war den Tränen nahe. Hinter mir schloß sich die schwere Tür.
    Der Raum, den ich betreten hatte, war von spartanischer Strenge. Durch das Fenster ging der Blick hinaus auf den staubigen Platz, der den Namen des ersten auf dem Uranus gelandeten Menschen verewigte: Ernest D. Scott. Der Gouverneur stand hinter seinem Schreibtisch auf und kam mir mit ausgestreckter Hand entgegen. Hastings sah aus wie ein Mann, der zu viel arbeitet. Sein berühmter Cäsarenkopf war voller Falten und Furchen.
    »Es gab eine kleine Panne, Commander. Ich bitte um Verzeihung. Wir haben Sie nicht vor morgen erwartet.«
    »Wir hatten einen schnellen Flug, Exzellenz.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich gleich zur Sache komme.«
    Wir setzten uns. Hastings beugte sich vor.
    »Ich entsende einen Konvoi nach Metropolis. Die Stadt geht sonst zugrunde. Wie groß sind die Chancen, daß der Konvoi durchkommt?«
    Ich wollte mich nicht festlegen.
    »Das kommt darauf an, wie sich die Venus verhält, Exzellenz. Sir Oleg könnte, nun da er auf Unabhängigkeit pocht, uns den Lima-Sektor sperren.«
    Hastings machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Sir Oleg ist kein Unmensch, Commander. Gehen wir davon aus, daß die Venus den Konvoi passieren läßt.«
    »Dann wäre da noch immer das Raumgesindel, Exzellenz. Wie steht es mit bewaffnetem Schutz für den Konvoi?«
    Ich dachte daran, was dem Geleitzug zugestoßen war, den der Mars entsandt hatte. Danilow war ein erfahrener Konvoiführer gewesen. Ich dachte an die geplünderte Astoria . Am Rande der Verbindungswege unter den Sternen lauerten die Deserteure wie hungrige Wölfe. Es fiel schwer, sich vorzustellen, daß auch sie einmal Menschen gewesen waren wie du und ich. Die Große Katastrophe hatte sie zu reißenden Bestien werden lassen. Ein hungriger Mann, hatte ich einmal irgendwo irgendwen sagen gehört, ist ein Nichts. Aber wenn ein hungriger Mann ein Gewehr in der Hand hat, dann lauf um dein Leben. Um einen Geleitzug dieser Größe einigermaßen abzusichern, brauchte man wenigstens sechs Taurus -Zerstörer.
    Hastings seufzte.
    »Das ist der wunde Punkt, Brandis. Die Eskorte, die ich dem Konvoi mitgeben könnte, müßte spätestens

Weitere Kostenlose Bücher