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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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abfinden.
    Nicht abfinden konnte man sich hingegen mit der trostlosen Uniformität des Denkens, zu der man mehr und mehr gezwungen war.
    Immer öfter kam es vor, daß Menschen, die die geistige Enge des neuen Regimes anprangerten, spurlos verschwanden. Die letzte organisierte Opposition war im vergangenen Herbst zerschlagen worden – mit Hilfe des Gesetzes zur Sicherstellung der Welternährung.
    Mit diesem Gesetz verfügte der Konsul über ein Machtinstrument, das seine Position praktisch unangreifbar machte. Mit seiner Hilfe konnte jedes kritische Wort umgemünzt werden zur »Anzettelung von Anarchie und Hungersnot« und drakonisch geahndet werden.
    Von den Massen war nichts zu erwarten. Sie waren, ihrer ehemaligen politischen Führer beraubt, satt und träge.
    Eine Weile lang hatte Tuomi sein Vertrauen in den Generalstab gesetzt und darauf gebaut, daß dieser den Konsul früher oder später entmachten würde. Aber nichts dergleichen geschah. Und nach und nach war es Tuomi klar geworden, daß es auch von seinen Vorgesetzten nichts zu erwarten gab. Die einen versprachen sich von ihrer Loyalität zum Regime des Konsuls Vorteile für die Karriere, die anderen beriefen sich auf ihren Fahneneid, knirschten mit den Zähnen und kuschten.
    Immerhin hatte sich im Laufe der Zeit um Major Tuomi eine Schar nüchterner und unbestechlicher Offiziere und Bürger versammelt, die mit ihm darin übereinstimmten, daß eine Wiederherstellung des Rechtsstaates nur möglich war durch General Dreyers Amtsenthebung zugunsten des rechtmäßigen Präsidenten Joffrey Hastings.
    Und stürzen ließ sich der Konsul nur durch Gewalt. Mit anderen Worten: Man mußte ihn auf die gleiche Weise vom Sockel stoßen, mit der er sich selbst an die Macht gebracht hatte.
    Der Putsch war psychologisch gut vorbereitet gewesen. Dreyers Agitatoren hatten nichts unterlassen, um den rechtmäßigen Präsidenten in Mißkredit zu bringen.
    Der Karren müsse aus dem Dreck, hatte es geheißen, aber mit Hastings’ vorsintflutlichen Methoden sei das nicht zu schaffen. Ein übler Reim machte die Runde:
    Erntefeier nur mit Dreyer! Wer für Hastings ist, bald nur Scheiße frißt.
    Es war eine beispiellose Gemeinheit – schlimmer: Es war eine Umkehrung der wahren Tatsachen.
    Die Aufgabe, die Joffrey Hastings sich im Jahr 2089 aufgebürdet hatte, als er sich anschickte, die nach dem ikarischen Desaster von Hunger, Kälte und Chaos geschüttelte EAAU in geduldiger Arbeit wieder auf die Beine zu stellen, war gewaltig.
    Anfangs, als Hastings noch über Autorität verfügte, hatte es an vorzeigbaren Erfolgen nicht gefehlt, damals, als ihm die Herzen noch zuflogen. Hatte er als Gouverneur des Uranus nicht in einsamem Entschluß das militärische Proviantdepot beschlagnahmt und gewaltsam geöffnet, um die 50 Millionen Einwohner von Metropolis vor dem Hungertod zu retten? Ohne die Konvois, die Commander Brandis damals vom Uranus durch piratenverseuchtes Raumgebiet unter Verlusten durchgebracht hatte, wäre die Hauptstadt der EAAU zugrundegegangen.
    Dreyers Agitatoren brachten es fertig, selbst diesen Sachverhalt auf den Kopf zu stellen. Hastings, redeten sie den Leuten ein, hätte nur seinen persönlichen Vorteil im Auge gehabt.
    Als Dreyer die Macht ergriff, begannen goldene Zeiten.
    Der Himmel selbst sanktionierte seinen Putsch, ein weltweiter Klimaumbruch, der der EAAU zugute kam und sie praktisch über Nacht in einen blühenden Garten verwandelte. Als die erste Rekordernte eingefahren wurde, gab Dreyer unter millionenfachem Jubel das Ende aller Rationierung bekannt.
    Um diese Zeit war der Widerstand noch nicht gebrochen. Hastings bildete eine Gegenregierung, und in einer Blitzaktion gelang es ihm, General Dreyer festnehmen zu lassen, um ihn in aller Form vor Gericht zu stellen.
    Sechsunddreißig Stunden später, als Dreyers Anhänger das Gefängnis stürmten, verwandelte sich Hastings’ Sieg in die endgültige Niederlage. Ihm blieb nur noch die Flucht.
    Und daran, daß Hastings entkam, obwohl allenthalben fieberhaft nach ihm gefahndet wurde, war der Kommandeur des VI. Raumgeschwaders nicht ganz unbeteiligt.
    Von allen Verbindungen abgeschnitten, in astraler Einsamkeit, warteten Joffrey Hastings und sein Stab auf der Plattform STELLANORM III auf den Tag ihrer Heimkehr nach Metropolis.
    Hastings war ein nüchterner Mann, der die Lage richtig einschätzte: Das Warten versprach lang zu werden. Das markante Cäsarengesicht, das einst die Briefmarken von vier Kontinenten

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