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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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genug durchgeackert. Sie müssen aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Sie haben gehandelt, wie jeder anständige Mann gehandelt hätte. Wenn Sie nicht aufhören, sich damit zu quälen, schnappen Sie noch über.«
    »Ach«, stöhnte ADAM, »ich hätte ihr doch nicht sagen können, daß ich genauso fühle wie sie! Ich wollte nicht, daß sie sich an ein synthetisches Gebilde wie mich verschwendet! Ich wünschte ihr ein glückliches Leben mit einem Mann aus Fleisch und Blut!« Er vergrub sein Gesicht in den Händen. »Nie hätte ich gedacht, daß sie dann so etwas tun würde!«
    McDermott legte ADAM eine Hand auf die Schulter. »Sie haben ehrenhaft und völlig richtig gehandelt, Freund. Im übrigen ist es leichter, die Heftigkeit der Sonnenprotuberanzen vorherzusagen, als zu ahnen, was eine Frau tun wird.«
    Der Rauch weiterer zwölf oder fünfzehn Zigaretten fand seinen Weg durch Callaghans Lungen, ehe es soweit war, daß Dr. Ehrick durch die zum Operationssaal führende Doppeltür kam. Er blieb stehen, streifte seine Operationsmaske herunter und sagte kopfschüttelnd: »Ach, du meine Güte! Düstere Gesichter wie bei einer Totenwache.«
    Die drei Männer umringten ihn, Fragen über Fragen stellend. Der sichtlich übermüdete Doktor zog ein großes Taschentuch und wischte sich die Stirn. Dann putzte er sorgfältig seinen Kneifer, setzte ihn wieder auf und äußerte milde: »Nur ruhig, Gentlemen, nur ruhig. Nehmen wir erst einmal Platz. Ich werde Ihnen alles erzählen, wenn ich eine Zigarette bekomme. Ich habe meine Pfeife nicht bei mir und lechze nach etwas Rauchbarem.« Er setzte sich, erhielt die gewünschte Zigarette und steckte sein Taschentuch fort. Nachdem die Zigarette angezündet war, nahm er einen tiefen Zug und blies den Rauch durch die Nase wieder aus. »Ah, es tut diesen alten Gliedern gut, endlich wieder ein wenig zu sitzen. Ich werde allmählich zu alt für diese langen Operationen.«
    »Bitte, Doktor«, fragte ADAM unruhig, »wie geht es Suzy? Wird sie durchkommen?«
    Der Doktor blickte zu ADAM und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ja, ADAM«, sagte er väterlich, »Ihre aufopferungsvolle kleine Pflegerin wird es schaffen.«
    »Gott sei Dank«, murmelte ADAM und verbarg das Gesicht in den Händen. »Gott sei Dank.«
    »Aber Sie werden etwas Geduld haben müssen, bis Sie sie sehen können.« Dr. Ehrick schwieg einen Moment lang, dann fügte er hinzu: »Da wir hier beieinandersitzen, Gentlemen, möchte ich mit Ihnen ein wenig über Susan sprechen. Captain McDermott, wissen Sie, was geschehen ist, seit Schwester Riley in ihrem Zimmer gefunden wurde?«
    »Nein, Doktor.« McDermott schüttelte den Kopf. »Callaghan und ich bekamen die Telefondurchsage kurz vor Mitternacht und fuhren direkt hierher. Ist etwas Besonderes geschehen?«
    »Nun, ich sehe, ich werde einiges erklären müssen«, sagte der Doktor, kreuzte seine Beine und setzte sich bequem zurecht. »Ich arbeitete am späten Abend noch in meinem Laboratorium beim Medical Center von San Antonio, als ich einen Telefonanruf von Susan erhielt. Sie wollte wissen, ob ich eine gut funktionierende Gehirnpumpe bereit hätte. Ich antwortete, ja, das wäre der Fall. Sie sagte, das sei gut, denn hier auf Kap Kennedy läge ein Notfall vor, und ob ich mit der Gehirnpumpe so schnell wie möglich herüberkommen könnte. Schön, ich packte meine Sachen zusammen, und Colonel Strickman von Randolph-Field stellte eine kleine Düsenmaschine zur Verfügung, die mich hierher brachte.
    Als ich hier im Hospital ankam, wußte zu meiner Überraschung niemand von einem Notfall. Argwöhnisch geworden, versuchte ich, Schwester Riley in ihrem Zimmer anzutelefonieren. Da sich niemand meldete, ging ich mit der Oberschwester und einem Hospitalarzt zu Susans Zimmer. Wir fanden Susan bewußtlos auf ihrem Bett, und auf dem Nachttisch lag ein an mich gerichteter Brief.«
    ADAM sackte merklich zusammen. Dr. Ehrick klopfte ihm begütigend auf die Schulter und fuhr fort: »Sie sollen diesen Brief lesen, ADAM.« Er schlug seinen Operationsmantel zurück, kramte den Brief aus der Hosentasche und reichte ihn ADAM. »Bitte, lesen Sie vor.«
    ADAM starrte sekundenlang auf den etwas zerknitterten Brief, als versuche er seine Selbstbeherrschung zu sammeln. Dann entfaltete er das Papier und begann vorzulesen:
     
    Lieber Doktor Ehrick,
    wenn ich alles richtig berechnet habe, werde ich zur Zeit Ihres Eintreffens im Sterben liegen oder bereits verstorben sein. Kurz nach dem Anruf bei Ihnen habe

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