Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
Vom Netzwerk:
anstellte. Es war, als hätte eine Lunte zu brennen angefangen.
    Da sein Mund von Melodies überaus emsigen Lippen versiegelt blieb, vergingen Minuten, ehe er sich weit genug befreien konnte, um kopfschüttelnd zu keuchen: »Mein Gott, Melodie! Sei vorsichtig. Du hast mich ja fast um den Verstand gebracht.«
    »Siehst du nun, was du bisher versäumt hast? Laß es uns gleich noch einmal versuchen!«
    »Ach, lieber erst, wenn mir ein wenig klarer zumute ist.«
    McDermott hob lauschend den Kopf. »Mir ist fortwährend, als hörte ich Glocken.«
    »Mir auch. Vielleicht sollten wir mal das Telefon abnehmen.«
    »Das Telefon?«
    »Ja, dort drüben über der Bar.«
    »Ach so.« Er langte sich den Hörer. »Hallo?«
    »Pilot an Bombenschütze«, ertönte Callaghans Stimme. »Alles in Ordnung? Oder hatte ich recht, als ich vor einiger Zeit so etwas wie eine Explosion zu vernehmen glaubte?«
    »Da war etwas dieser Art«, bestätigte McDermott. »Inzwischen ist alles wieder unter Kontrolle. Sagen Sie mir Bescheid, wenn wir uns dem Flugplatz nähern? Ach, übrigens – wen treffen wir dort?«
    »Eine gute Freundin aus San Antonio. Buffalo Billie Lee, die Tänzerin aus dem Onyx-Club.«
    »Oh, die Stripperin.«
    »Nicht wahr, Sie erinnern sich, daß ich von Pferdegesicht Harrigan erzählte, dem Rausschmeißer? Ich schickte ihm ein Telegramm, daß er eine Farm nahe dem Städtchen Lost Oasis, Arizona, geerbt hätte.«
    »Ja, dunkel erinnere ich mich an so etwas.«
    »Er ist nach San Antonio zurückgekehrt, da er in ganz Arizona kein Städtchen dieses Namens finden konnte. Er scheint Unrat zu wittern. Deshalb hielt es Buffalo Billie Lee für geraten, aus San Antonio zu verschwinden. Ich habe ihr hier einen Job besorgt.«
    »Sie sind ein edler Mensch, Callaghan. Unter Ihrem leicht lädierten Äußeren schlägt ein mitfühlend Herz.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte Callaghan nicht ohne Stolz und hängte ab.
    »Laß uns sehen«, wandte sich McDermott an Melodie, nachdem er ebenfalls aufgelegt hatte, »wo waren wir gerade, ehe vorhin mein Drink umkippte?«
    »Oh, wenn ich mich recht erinnere, hattest du die eine Hand hier« – Melodie placierte sich seine rechte Hand auf die Taille –, »die andere da, und meine Hände waren so ...«
    »Nun, ich denke, mit ein wenig Übung kann ein Bursche so etwas lernen.«
    »Hör auf zu reden und gib mir lieber einen Kuß.«
    McDermott schickte sich eben an zu gehorchen, als das Telefon wieder klingelte. »Verwünscht«, klagte er, »ich kann es nicht unterscheiden. Sind das die Glocken in meinem Kopf, oder ist es das Telefon?«
    »Ich höre kein Telefon.«
    Das Telefon klingelte abermals, jetzt schrill und gebieterisch. McDermott nahm den Hörer ab. »Was gibt's?«
    »Tut mir leid, Jeff«, sagte Callaghans Stimme in sehr ernstem Ton. »Eine Programmänderung. Ich erhielt eben über Sprechfunk einen Anruf vom Hospital. Wir fahren dorthin.«
    »Zum Hospital? Was ist denn los?«
    »Halten Sie den Nacken steif, alter Freund. Es betrifft jemanden, den wir gern mögen ... Hoppla, warten Sie einen Moment, bis ich diese verwünschte Kurve genommen habe.«
    »Was ist es, Darling?« flüsterte Melodie, besorgt über McDermotts Ausdruck.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er. »Wir fahren zum Hospital.«
    »Oh ...«, hauchte Melodie.
    Callaghans Stimme ertönte wieder. »Entschuldigen Sie, Jeff. Diese lange Kalesche ist etwas schwierig durch schnelle Kurven zu bringen.«
    »Sagen Sie jetzt endlich, in Gottes Namen, um was ...«
    »Es handelt sich um Susan Riley.«
    »Himmel – nein!«
    »Man fand sie in ihrem Zimmer. Sie hat einen Selbstmordversuch gemacht.«
    »Ist sie ...?«
    »Ich fürchte, es steht schlecht«, sagte Callaghan traurig. »Man glaubt nicht, daß sie durchkommt.«

17
     
     
    Jeder Uneingeweihte hätte sie für drei werdende Väter halten können, die der ersehnten Nachricht vom Erscheinen ihres Nachwuchses entgegenschwitzten. ADAM saß reglos in einer Ecke, die Arme über der Brust gekreuzt, die Augen starr ins Leere gerichtet. Auf dem Stuhl neben ihm hockte McDermott, die Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf die Fäuste gestützt. Callaghan ging rastlos hin und her, eine Zigarette nach der anderen rauchend, von Zigarette zu Zigarette zappeliger werdend.
    ADAM brach schließlich das Schweigen: »Warum habe ich das getan? Warum? Warum? Wie konnte ich so närrisch sein?«
    McDermott löste sich aus seiner Versunkenheit. »Hören Sie ADAM«, sagte er, »das haben wir oft

Weitere Kostenlose Bücher