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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Vollgas ab in Ihrem Gespensterschlitten! Verrückt, so was!«
    »Schnell versaufen, Mann«, riet Callaghan, als er dem Burschen ein Trinkgeld in die Hand drückte, »sonst bringt's Pech.« Der Bursche verschwand spornstreichs durch eine Nebentür des Clubgebäudes.
    »Der ist ja wirklich feuerwehrrot, Cal«, rief Melodie. »Der tollste Leichenwagen, den ich je sah.«
    »Gehört meiner Miami-Filiale«, erläuterte Callaghan. »Wenn Sie den schon für toll halten, sollten Sie erst mal sehen, was wir in Los Angeles haben. Dieselbe Farbe, aber als Kabriolett. Sehr geschätzt von Hollywoodleidtragenden, die auch auf der Fahrt zum Friedhof von der Öffentlichkeit bewundert werden wollen.« Callaghan nötigte seine Gäste zum rückwärtigen Ende des Fahrzeugs und öffnete die Tür. »Ihr steigt hier ein. Ich denke, ihr werdet es komfortabel finden.«
    Melodie schnappte vor Erstaunen nach Luft, als sie hineinschaute. Gesteppte weiße Lederpolsterung mit himmelblauen Zierrändern verkleidete die Decke und die Wände. Ein langer, niedriger Schaumgummidiwan, flankiert von kleinen Endkommoden, nahm die eine Wand ein. Vor ihm stand ein wunderschöner niedriger Mahagonitisch, dessen Beine in dem dicken Eisbärfellteppich verschwanden.
    »Der Kamin ist noch nicht installiert«, sagte Callaghan. »Aber ihr findet am fernen Ende die eingebaute Bar und daneben das Hi-Fi-Kabinett. Macht's euch gemütlich.«
    »Es ist überwältigend«, hauchte Melodie.
    »Bei dem, den er in San Antonio hat«, sagte McDermott, »steht hier hinten ein Doppelbett.«
    »Nun ja«, meinte Callaghan, »man muß sich den örtlichen Bedürfnissen anpassen. Für San Antonio ist ein Doppelbett richtig, aber in Miami würde es nicht ziehen. Unsere Miami-Filiale benutzt ihre Spezialkalesche viel für Gangsterbeerdigungen und dergleichen. Und diese Art Kundschaft ist heikel in solchen Dingen. Merkwürdig konservative Leute ... Also, steigt ein und macht es euch nett. Pokerkarten und -chips findet ihr in einer Kommodenschublade, falls ihr Langeweile haben solltet. Wenn ihr irgend etwas braucht – dort über der Bar ist ein Telefon, durch das ihr mich erreicht.«
    McDermott half Melodie in das Luxusabteil. Callaghan machte die Tür hinter ihnen zu, ging nach vorn, setzte sich ans Lenkrad und startete. Der lange schwere Wagen fuhr so geräuschlos und erschütterungsfrei, daß es war, als schwebe man auf einer Wolke.
    »Himmlisch«, seufzte Melodie, als sie sich auf den Diwan sinken ließ. Sie streifte ihre Schuhe ab und schmiegte sich an McDermott.
    »Möchtest du etwas Poker spielen?« fragte er.
    »Poker spielen? Ha, ha, ha! Leg deinen Arm um mich.«
    »Eh – Melodie, du weißt, wohin das führt.«
    »Bei dir bin ich dessen nicht sicher. Ich möchte es herausfinden.«
    »Ich – äh – ich werde uns Drinks mixen.«
    Melodie seufzte wieder. »Jahre hat meine Mutter geopfert«, sagte sie, »um mir beizubringen, wie man aufdringliche Anbeter abwehrt. Sie hätte mir lieber beibringen sollen, wie man einen total unaufdringlichen ankurbelt. Was hast du gegen Mädchen, Jeff?«
    »Ach, eigentlich nichts.« McDermott fand den Martinikrug im Kühlfach der Bar. »Junge Mädchen lassen mich kalt. Sie sind ein einziges Gemengsel von Zahnspangen, Lockenwicklern, Bubblegums, feuchten Händen und Komplexen.« Er füllte zwei Gläser und stellte sie auf den Tisch. »Aber eine junge, voll erblühte Frau – ah! Das ist wieder etwas anderes!« Er hob sein Glas. »Auf dich, Melodie Monahan, die Verkörperung alles dessen, was an Frauen schön sein kann!«
    »Oh, wie süß!« Sie lachte glücklich, stieß mit ihm an und trank einen kleinen Schluck. »Nun möchte ich einen Toast ausbringen. Auf den schüchternen Captain Jeffrey McDermott, der in dieser Luxuskalesche verführt werden soll!«
    »Melodie Monahan! Pfui über dich!«
    »Undankbarer! Lange genug habe ich mich mit dir abgeplagt! Entweder zeigst du jetzt, daß du doch einige intakte Hormone hast, oder unsere Freundschaft platzt! Ich liebe dich, du sexloser Unhold.«
    »Melodie, du weißt, daß ich an so etwas nicht denken kann, ehe wir den Flug zum Mond ...«
    »Zum Mond willst du? Gut, bringen wir dein keusches Knochengestell in Schwung!« Ehe McDermott an Abwehr denken konnte, fand er sich flach auf dem Rücken liegen. »Fünf, vier, drei, zwei, eins, Zündung«, sagte Melodie, ihren Mund kaum einen Zentimeter über dem seinen. Dann rief sie »Start!« und begann ihm einen Kuß zu geben, einen Kuß, der in ihm irgend etwas

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