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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Volkslied«, sagte ADAM, da er sonst nichts zu sagen wußte.
    »Ich sitze hier im Weißen Haus«, ließ sich die Stimme im Lautsprecher vernehmen. »Kaum zu glauben, daß ich mit Ihnen im Weltraum sprechen kann.«
    Die Art, wie die Stimme das Wort ›Weltraum‹ sprach, bewirkte eine erhebliche Rotationsbeschleunigung von ADAMs Gehirnpumpe. Es war zweifellos die Stimme, die schon so oft Millionen und aber Millionen von Zuhörern über Radio und Fernsehen erreicht hatte. Die Stimme des Präsidenten. Oder – eine verdammt gute Imitation. ADAM entschied sich für ersteres. »Mister Präsident, ich bitte um Entschuldigung. Ich dachte, die Freunde von der Bodenstation spielten mir einen kleinen Streich.«
    »Oh, nichts zu entschuldigen«, beschwichtigte der Präsident. »Es ist ja nicht alltäglich ... Ich rufe an, um Ihnen zu dem erfolgreichen Start in den Weltraum zu gratulieren. Wie geht es der jungen Lady?«
    »Fein, Mister Präsident. Einfach fein. Wie sonst könnte man in fünfzig Minuten einen Schaufensterbummel rund um die ganze Erde machen?«
    Aus dem Lautsprecher tönte ein leises, aber sehr belustigtes Lachen.
    ADAM fuhr hastig fort: »Momentan schläft sie ein wenig. Wollen Sie mit ihr sprechen, Mister Präsident?«
    »Nein, ADAM. Bitte, stören Sie sie nicht. Ich werde sie ja sehen, wenn ihr landet. Übrigens – ich nehme an, Sie werden planmäßig landen?«
    »Nun, Mister Präsident, ich fürchte, ich ...«, ADAM stockte; er begann den Braten zu wittern. »Ja, sehen Sie, Mister Präsident, da ist – da ist eine kleine Änderung des Flugplans erfolgt.«
    »Eine kleine Änderung, ADAM?«
    »Ja, Mister Präsident. Ganz planmäßig werde ich nicht landen können. Um die Wahrheit zu sagen, Mister Präsident – vor kurzem haben wir nämlich Kurs zum Mond genommen.«
    Es dauerte einige Sekunden, ehe der Präsident wieder zu hören war. »Zum Mond?«
    »Sehr wohl, Mister Präsident. Zum Mond.«
    »Ah, Sie und die Miß haben einfach beschlossen, daß es nett sein würde, einen kleinen Abstecher zum Mond zu machen?«
    »Nicht eigentlich so, Mister Präsident. Ich habe gründlich darüber nachgedacht. Einige Zeit.«
    »Ich verstehe. Sie sagten, Sie haben den Kurs bereits geändert?«
    »Sehr wohl, Mister Präsident, so ist es.«
    »Nun, ADAM, da Sie ehrlich zu mir waren, will ich ehrlich zu Ihnen sein. Ich wußte, daß Sie auf dem Weg zum Mond sind. Die Leute von Kap Kennedy riefen mich vor weniger als zehn Minuten an, sehr besorgt – ich sollte versuchen, Ihnen den Flug auszureden ... Ja, ADAM, ich kann Ihnen nicht befehlen, umzukehren. Ich habe keine Möglichkeit, Sie zu zwingen. Ich kann nur an Ihre Einsicht appellieren. Glauben Sie, daß die von Ihnen getroffene Entscheidung klug ist?«
    »Das glaube ich, Mister Präsident.«
    »Und was meint EVA? Wie denkt sie über die Sache?«
    »Sie ist entschieden für den Abstecher.«
    »Hat sie Kenntnis von den damit verbundenen Gefahren?«
    »Sie hat.«
    Jetzt vergingen reichlich zehn Sekunden, ehe der Präsident wieder sprach. »Die Leute von Kap Kennedy erklärten mir, daß dieser Flug Gefahren und Ungewißheiten birgt, die noch nicht durchkalkuliert worden sind.«
    »Mister Präsident, dasselbe wäre zu sagen gewesen für Little Big Horn, Alamo, Pork Chop Hill und noch so manches.«
    »Ich bewundere Ihren Mut, ADAM. Aber sind Sie wirklich darauf vorbereitet, Ihr Leben und das Leben Ihrer Frau zu riskieren, um dieses Unternehmen zu erfüllen?«
    »Bei allem schuldigen Respekt, Mister Präsident – was macht dieses Unternehmen so verschieden von jedem anderen Unternehmen, das andere mutige Amerikaner vor mir erfüllt haben? Es geht um das Ansehen der Nation. Ich habe zwar kein Blut in mir, aber ich meine, das Blut unserer Vorfahren ist doch mittlerweile nicht mit Bratensauce verdünnt worden.«
    »Es ist ein sehr hohes Spiel, ADAM. Das müssen Sie zugeben.«
    »Ja – es ist ein hohes Spiel, Mister Präsident. Aber Ihre Ratgeber betonen doch immer wieder, es wäre ungeheuer wichtig, daß wir als erste auf dem Mond sind. Ich glaube, ich habe die Fähigkeit, dieses Ziel zu erreichen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Mister Präsident. Dies ist kein selbstmörderisches Abenteuer – ganz und gar nicht! Ich liebe dieses unser schönes, unter Auspuffgasen erstickendes, kapitalistisches Land und hege jede Absicht, dorthin zurückzukehren. Die Miß und ich haben noch ein gutes Stück Leben vor uns, und General Beauregard auch. Das gedenken wir uns recht hübsch zu

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