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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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holen?“
    „Wir geben Ihnen alles dafür, was Sie verlangen“, sagte Ebberly. „Mein Wort darauf.“
    „Sparen Sie Ihr Wort für jemanden, der es glaubt“, brummte Johnny. Sein Blick glitt grimmig über die Gesichter aller Anwesenden. „Also gut – das ist unser Preis, wenn wir Barth für Sie holen sollen: Eine Erklärung, daß die ursprüngliche Ächtung des Seevolks ungerecht war. Und eine Garantie, daß die Meere uns als nationales Territorium gehören – nicht nur unter Wasser, sondern auch die Oberfläche und der Luftraum darüber.“
    Ebberly starrte ihn einen Augenblick ausdruckslos an.
    „Gut“, sagte er schließlich. „Einverstanden. Fangen Sie mit der Aktion an.“
    „Nicht so schnell“, wehrte Johnny ab. „Zuerst verlange ich, daß Sie alle hier eine gemeinsame Erklärung zur sofortigen Veröffentlichung über die Nachrichtenmedien abgeben. Sie teilen mit, daß Sie die Ächtung des Seevolks aufheben und daß alle Meere Eigentum des Seevolks sind.“ Er blickte an Ebberly vorbei auf die anderen Barone. „Wenn Sie es tun, rette ich Ihnen den Hals. Tun Sie es nicht, werde ich keinen Finger für Sie rühren.“
    „Kümmern Sie sich nicht um sie“, sagte Ebberly barsch. „Sie werden es tun, dafür sorge ich. Wir geben die Erklärung sofort ab.“ Er drehte sich den anderen Baronen zu.
    Johnny wandte sich an Pat. „Setz dich mit den Seehauptleuten in Verbindung. Sie sollen …“ Er unterbrach sich und fragte Ebberly: „Wie viele Männer hat Stuve auf dem Berg?“
    „Etwa hundert – für mehr ist dort oben kaum Platz.“
    „Also sag ihnen, sie sollen fünfzig Mann schicken, am besten ehemalige Kadetten“, wandte Johnny sich wieder an Pat. „Oder besser noch, du holst sie persönlich.“
    „Nein“, erwiderte Pat und blickte ihn fest an. „Ich bleibe bei dir und begleite dich zu Stuve.“

 
15.
     
    Es war fünf Uhr, als Johnny mit Pat und den fünfzig Seegeborenen auf einem schneebedeckten Hang in den Rockies landeten. Etwa dreihundert Meter höher lag der felsige Gipfel, auf dem Stuves Jagdsitz sich in einer schüsselförmigen Mulde befand. Der Gipfel lag noch unterhalb der Baumgrenze, so daß Nadelbäume dicht an den Hängen und in der Mulde standen. Die Mulde selbst hatte hohe Felswände an allen, außer einer Seite, wo die Station sich befand.
    Johnny führte Pat und die fünfzig Mann über den Schnee zwischen den Bäumen des Hanges hinauf. Der Himmel war wolkenlos, und die Luft für die Jahreszeit zu mild. Hoch über ihren Köpfen kreiste ein Habicht. Weit hinter ihnen lag die Gallatin Range, unter ihr der Yellowstone Park.
    Im Transportsitz Nord hatte Johnny Luftaufnahmen der felsigen Mulde und des Jagdhauses studiert. Die Mulde war nicht mehr als etwa fünfzehn Kilometer im Durchmesser. Die innere Hälfte füllte ein blauer, tiefer Bergsee, reich an Forellen, da er durch den Wetterschild, den die Mulde bildete, nicht zufror. Dieser Schild schützte auch alles in der Mulde, in der es jedoch außer den Forellen und importierten, seltenen Albinoeichhörnchen mit gewaltigen, besonders buschigen Schwänzen nichts zu jagen, beziehungsweise zu fischen gab. Die Eichhörnchen hausten auf den Tannen und Fichten rund um den See.
    Das riesige Jagdhaus, schon fast eine Burg, war am Muldenhang erbaut und reichte bis dicht an den See, wo die Erker eines Turmanbaus über dem Wasser hingen. Dieser vier Stockwerke hohe Turm hatte auch zwei Balkone auf den beiden oberen Etagen, sie waren dem Land zugewandt. Fenster hatte der Turm keine, es konnten sich auch keine stationären Waffen dort befinden. Der Rest des Gebäudes war ebenfalls fensterlos, seine Mauern gegen Raketengeschosse gepanzert und mit einem Magnetschild versehen, der alle Sonar- oder elektronischen Waffen abwehrte. Der einzige wunde Punkt, wie Johnny nach seinem Studium annahm, war der rückwärtige Teil der Station, gerade innerhalb der Berglücke zum Eingang dieses Gebiets. Wenn er und die Seegeborenen dort einzubrechen vermochten, konnten sie sich ihren Weg in das Jagdhaus erkämpfen.
    Sie erreichten jetzt die Stelle – sie war von einigen von Ebberlys Leuten bewacht –, wo der Fluß aus dem Berg trat. Die Seegeborenen zogen sich die Masken übers Gesicht und glitten ins Wasser. Die Strömung war sehr stark, aber sie hatten sich mit Düseneinheiten ausgerüstet, mit deren Hilfe sie gegen den Strom in den Berg drangen. Im Berginnern verlief der Fluß vielfach durch die Reihe von Höhlen in Fällen und Schnellen. Es war ein

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