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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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diese Version mit einem Brummen und ordnete an, Rasks Leiche solle auf die Krankenstation gebracht werden. Alle anderen sollten wieder an die Arbeit gehen, obwohl nicht einmal er glaubte, daß heute noch viel geschafft würde -nicht, nachdem der Arbeitstag nun einmal so unglücklich begonnen hatte. Aber sie wurden für ihren Job bezahlt, und er hatte die Verantwortung, daß sie ihre Arbeit machten. Er fand sich damit ab, daß seine Kolonne mit der Arbeit noch mehr in Rückstand geriet, als sie es bereits war, und folgte Rasks Leichnam, um sich den Fragen zu stellen, die die Firmenleitung an ihn richten würde.
    Es wunderte niemanden, daß die Arbeit an diesem Tag sehr nachlässig erledigt wurde. Es wurde weniger als die Hälfte dessen verladen, was sie in ein startendes Frachtschiff hätten hineinschaffen müssen, sehr zum Mißfallen des Kapitäns, der sie über Funk ankläffte, daß sie bummelten und er an seinen Fahrplan gebunden wäre. Die Leute ignorierten seine Beschimpfungen und machten weiter, noch immer wie betäubt von dem Vorgefallenen.
    Jedesmal, wenn Jules zufällig von der Arbeit aufsah, bemerkte er, daß einer der Chandakhari – meist Radapur oder Forakhi – ihn anstarrten, als wollten sie dahinterkommen, welches Spiel er spielte. Jules tat so, als hätte er nichts bemerkt und machte mit seiner Arbeit weiter.
    Als die Schicht schließlich vorüber war und alle sich umkleideten, war Jules höchst erstaunt, als Radapur, der junge Chandakhari, tatsächlich zu ihm kam und ihn ansprach. »Du hast mir da draußen das Leben gerettet«, sagte der Junge. »Rask wollte mich töten und du hast als einziger schnell reagiert und konntest ihn aufhalten.«
    »Jemand mußte es tun«, sagte Jules mit einem Achselzucken. Offen zur Schau getragene Dankbarkeit machte ihn verlegen. Hoffentlich kam Radapur bald zu einem Ende.
    »Trotzdem – du hast es geschafft.« Der Junge streckte die Hand aus, und Jules drückte sie kräftig. »Das werde ich nie vergessen«, sagte der Junge. »Vielleicht ergibt sich eines Tages die Möglichkeit zu einer Revanche.«
    Jules wollte schon antworten, daß dies nicht nötig wäre und daß er seine Hilfe als selbstverständlich ansähe, aber diese Chance hatte er nicht mehr. Forakhi rief Radapur mit einem Pfiff und einem scharfen Blick zurück zur Gruppe. Er flüsterte dem Jungen ein paar geharnischte Worte ins Ohr. Wahrscheinlich eine Ermahnung, sich mit niemandem außerhalb der Clique in Gespräche einzulassen. Der Junge warf Jules einen letzten Blick zu und reihte sich wieder unter die Seinen ein.
    Alle an dem Vorfall Beteiligten mußten länger dableiben, damit man ihre Versionen der Geschichte auf Tonband aufnehmen und an das Personalbüro weiterleiten konnte. Forakhi und seine Gruppe nahmen diese Verzögerung sehr ungeduldig auf, als hielte man sie von einer dringenden Verabredung ab. Schließlich war aber alles erledigt und sie konnten gehen. Doch statt in sein Quartier zu gehen, entschloß sich Jules, den Chandakhari heimlich zu folgen.
    Sie verließen das Gebäude geschlossen als Gruppe und winkten eines der herumrasenden Jits heran. Jules verwünschte das dem Zufall unterworfene Verkehrssystem auf Vesa. Er wollte sich nicht so leicht sein Jagdobjekt entwischen lassen. Zum Glück erwischte er ein Jit gleich hinter dem ihren, und indem er die Ausrede benutzte, er und seine Freunde wären getrennt worden und er wüßte die Adresse ihres Zieles nicht, konnte er den Fahrer dazu bringen, dem anderen Jit zu folgen. Das beachtliche Trinkgeld, das er ihm gab, schadete natürlich auch nicht.
    Sie fuhren durch ein Wirrwarr von Tunnels und wechselten die Richtung so häufig, daß Jules es mit der Angst zu tun bekam, die anderen hätten gemerkt, daß sie verfolgt wurden. Doch machten sie keinen Versuch, ihn bei scharfen Kehren abzuschütteln oder davonzufahren, deswegen beruhigte er sich wieder und sagte sich, daß sie eben bei ihrer Route zu ihrem Ziel besondere Vorsicht walten ließen.
    Schließlich hielt der andere Jit an, und die Chandakhari stiegen aus. Jules' Fahrer hatte sich so dicht hinter ihnen gehalten, daß er fast gleichzeitig ankam und Jules sich beim Aussteigen unauffällig Zeit lassen mußte, damit ihn die von ihm Verfolgten nicht erspähten.
    Tatsächlich lag das Ziel trotz der langen und komplizierten Route an einem Ort, der von ihrem Ausgangspunkt nicht weit entfernt war. Sie befanden sich in dem Lagerhaus-Viertel, in dem die aus den einlaufenden Schiffen ausgeladenen Güter

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