Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
ihn zu. Nachdem er die Entfernung abgeschätzt hatte, entschied sich Jules, keinen Sprung über ihre Köpfe hinweg zu machen. Im Augenblick war ein strategischer Rückzug eher am Platze. Mit einer raschen Drehung floh er in die Richtung, aus der er gekommen war.
Zwei der Schurken sprangen von einer Kiste herab. Einer packte sein Handgelenk, während der andere Jules um die Mitte faßte. Mit größter Kraftanstrengung riß Jules seine rechte Hand hoch, an der der Angreifer hing und ließ den Kopf des Mannes gegen einen Metallcontainer krachen. Mit einem dumpfen Stöhnen ließ der Mann Jules los und fiel bewußtlos zu Boden.
Mit der Verachtung des Athleten für vergeudete Bewegung fuhr Jules in seiner Verteidigung fort. Sein Körper drehte sich entgegen dem Uhrzeigersinn, und der Gauner, der nach seiner Mitte gefaßt hatte, mußte loslassen und begann zu Boden zu gleiten. Jules ließ nicht zu, daß der Fall so zwanglos vonstatten ging. Im Drehen stieß er mit dem rechten Fuß nach hinten und traf den Mörder mit der Ferse unter dem Kinn. Der Mann war besinnungslos, noch ehe er auf dem Boden auftraf.
Mit einem Sprung über die gefallenen Gegner setzte Jules seinen Weg fort, obwohl ihn jeder Schritt von der Rampe mehr entfernte. Zu seiner Linken näherte sich ihm eine Vierergruppe, um ihm den Weg abzuschneiden. Mit Höchstgeschwindigkeit anlaufend, rammte Jules seinen Leib gegen einen Kistenstapel, der langsam, aber voll wirksam mitten in diese Gruppe stürzte. Die Männer waren zu schnell gelaufen und konnten nun nicht stehenbleiben und ausweichen. Die meisten konnten die herabstürzenden Kisten mit den Armen abwehren, doch die scharfen Kanten eines Containers trafen den einen mitten auf den Kopf und hinterließen eine klaffende Wunde. Der Mann brach unter dem Gewicht der Kiste zusammen, das Blut strömte aus der Platzwunde.
Der von Jules beabsichtigte Stoß gegen den Kistenstapel hatte aber auch ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Er geriet ins Taumeln und hatte kaum seine Standfestigkeit wieder, als er auf einem der Metallteilchen aus der ersten umgestürzten Kiste ausrutschte. Verzweifelt um Gleichgewicht kämpfend, taumelte er in einen weiteren Stapel. Er mußte stehenbleiben und sich eine Sekunde lang von dem Aufprall erholen.
Während er dastand, kamen drei der Gauner näher. Einem konnte er ausweichen, so daß der Mann eben in jene Kiste sauste, die Jules vorhin getroffen hatte. Der zweite wurde mit einem Karateschlag abgewehrt. Jules kämpfte jetzt um sein Leben und hatte keine Zeit mehr, seine Hiebe genau zu bemessen. Wenn er zuschlug, dann mit der vollen Gewalt eines wütenden DesPlainianers.
Der dritte Mann traf zufällig Jules' kaum verheiltes linkes Bein, und dieser spürte es wie einen schmerzhaften Dolchstoß im ganzen Körper. Die beiden Kämpfenden fielen zu Boden, doch Jules hatte sich von dem Schock rasch erholt. Er brachte das rechte Knie hoch, stieß es dem Angreifer unters Kinn, und der Mann fiel rücklings hin. Jules kam mit einer Rolle rasch auf die Beine und war wieder voll einsatzbereit.
Obwohl er seine Gegnerzahl beträchtlich vermindert hatte, war die Gegenseite noch bei weitem überlegen. Jetzt war der Überraschungseffekt seiner Anwesenheit vorüber, und die Chandakhari besannen sich auf ihren Einsatz als Gruppe. Jules hatte bereits einmal mit angesehen, wie exakt sie zuschlagen konnten. Er hatte kein Verlangen nach einer weiteren Demonstration. Sie bewegten sich nun in Gruppen, umkreisten ihn immer enger in der Hoffnung, ihre spezielle Kampftechnik bei ihm anwenden zu können. Er mußte sich so weit entfernt wie möglich halten, denn mit jeder Sekunde, die sie näher kamen, sanken seine Chancen. Zwanzig entschlossenen Würgern würde er niemals entkommen, wenn sie gleichzeitig Hand an ihn legten.
Die Mörder kreisten ihn nun von drei Seiten ein – von der Rampe her, aus der Gegenrichtung und von vorne, wo die Gruppe am Boden gehockt hatte. Blieb ihm also nur die Rückwand zum Rückzug – eine Bewegung, welche die Gegner offenbar erwarteten. Damit rechnend, lief Jules zwischen den Kistenreihen zur Hinterwand, drehte sich dann um und sah seinen Angreifern entgegen.
Sie kamen jetzt im Vertrauen auf den endgültigen Ausgang etwas langsamer näher. Sie wollten sich durch überstürzte Hast nichts verderben. Sie hatten ihr Wild gestellt und konnten sich jetzt für das letzte Kapitel Zeit lassen.
Jules sah weiter nach rechts hin, weg von der Rampe, und schien diesem Drittel seiner
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