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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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angerechnet. Man hat euch wiederholt gesagt, daß ihr für Geld und nicht aus Rache arbeitet. Wir dürfen nicht zulassen, daß uns bei unserem Beruf persönliche Gefühle in die Quere kommen. Jedes Gefühl, aus Rache, führt schließlich zu einer Schwächung des Willens und einer Abweichung vom Ziel. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir Geist und Seele rein halten.
    Nun wieder zum Geschäft. Ich kann für die Woche keine Einteilung treffen, solange ich nicht weiß, wie Gruppe vier sich gehalten hat, aber da ich von der Annahme ausgehe, sie hätten ihren Durchschnitt erreicht, so kann ich sie für das bis jetzt von eins bearbeitete Gebiet abstellen. Gruppe eins wird in der Nähe von zwei arbeiten, sagen wir in der Nähe des Lucky-Streak-Kasinos. Zwei und drei bleiben an ihrem bisherigen Arbeitsplatz ...«
    Jules hörte hinter sich auf der Rampe Schritte. Wahrscheinlich Zuspätkommende von Gruppe vier – wenn ja, dann war Jules entdeckt. Er sah sich hastig nach einer Stelle um, die weder von hinten noch von vorne eingesehen werden konnte, und als er sie entdeckt hatte, machte er einen Satz in diese Richtung, Aber sein Sprung kam zu spät. Der zu spät kommende Mörder befand sich an jener Stelle der Rampe, von der aus er genau die fünfte Etage einsehen konnte, und Jules' hastige Bewegung zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Sekundenlang erstarrte er. Dann sah er, daß seine Kameraden nicht bemerkt hatten, daß sie belauscht wurden. »He, da ist wer!« rief er aus.
    Auf seinen Warnruf hin sprangen die anderen Chandakhari auf. Eventuelle Eindringlinge stellten ohnehin einen Alptraum für sie dar, und diese Warnung erregte ihre ärgsten Befürchtungen. Einige trugen edelsteinbesetzte Dolche an der Seite und faßten ganz automatisch nach der Waffe. Alle sahen sich nach dem Eindringling um, aber Jules' Versteck bot für den Augenblick maximale Deckung.
    Der Neuankömmling, der gesehen hatte, wohin Jules verschwand, bemerkte die Verwirrung seiner Freunde. »Da unten!« rief er. »Hinter den Kisten!«
    Jetzt nützte das Verstecken nichts mehr, das wußte Jules. Er stand mehr als dreißig Mann gegenüber, die genau wußten, wo er steckte. Geschwindigkeit, Kraft und Beweglichkeit waren die Mittel, die er einsetzen mußte, wollte er die nächsten paar Minuten überleben. Er stemmte den Rücken gegen eine Reihe schwerer Kisten, hob die Beine und versetzte einem Kistenstapel vor sich einen Tritt. Zwei Stapel begannen bedrohlich zu schwanken, und als er ihnen einen zweiten Tritt versetzte, fielen sie mitten in die Schar der Verfolger.
    Die Wirkung der Schwerkraft auf Vesa zog das Spektakel ins Lächerliche, als die Kisten wie im Zeitlupentempo herunterpolterten und die Männer den fallenden Gegenständen auswichen. Schließlich prallten sie nach einer Ewigkeit auf den Boden auf, zerbarsten und verstreuten ihren Inhalt – kleine Maschinenteilchen aus Metall – über den ganzen Boden, so daß man keinen sicheren Schritt mehr tun konnte.
    Doch Jules war nicht stehengeblieben, um das Ergebnis seiner Aktion abzuwarten. Das Überleben hing jetzt von Beweglichkeit ab, und Jules bewegte sich wie der Blitz. Die geringe Schwerkraft half ihm und hinderte ihn gleichzeitig. Sie hinderte ihn, weil die Gegenstände so langsam zu Boden fielen, und sie half ihm, weil seine an zwölfmal stärkeren Gravitationsdruck gewöhnten Reflexe, verglichen mit denen seiner Gegner, blitzartig schnell waren. Tatsächlich mußte er seine Kräfte eher zügeln, oder er wäre weit über jedes Ziel hinausgeschossen.
    Ein Messer zischte an seinem Kopf vorbei, aber nicht zu nahe. Es kam sogar so langsam, daß er es hätte auffangen und seinem Eigentümer zurückwerfen können, wenn es ihm beliebt hätte.
    Statt dessen ließ er es weiterfliegen und sich zentimetertief in eine Holzkiste bohren. Diese Messer machten ihm kein Kopfzerbrechen. Er hatte sie sich genau angesehen und wußte, daß es keine richtig ausbalancierten Messer waren. Jules' Vetter, Jean d'Alembert, war ein Meister im Messerwerfen, und Jules hatte sich beim Zusehen die grundlegenden Kniffe dieser Kunst angeeignet. Die Klingen seiner Gegner hier waren zum Zustechen geeignet. Falls er einen der Gegner nahe herankommen ließe, wäre das Spiel ohnehin aus – das wußte er.
    Jules schlich geduckt hinter eine Kistenreihe weiter in der Hoffnung, Zugang zur Rampe und damit zur Freiheit zu gewinnen. Ein halbes Dutzend dieser Galgenvögel schnitt ihm jedoch den Weg ab und kam mit mordlustigen Blicken auf

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