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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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geblieben.
    Passar klopfte zweimal kurz, wartete, pochte abermals, wartete und pochte wieder. Die Tür ging nach innen auf, und Passar und Jules schlüpften in einen verdunkelten Raum. Zunächst konnte Jules überhaupt nichts sehen, da seine Augen an das grelle Sonnenlicht draußen gewohnt waren, doch mit der Zeit gewöhnte er sich an die Dämmerung, und er sah, daß er sich in einem Vorratskeller befand. Der Raum wurde in Längsrichtung von Flaschengestellen eingenommen, zwischen den Reihen standen große Kistenstapel.
    »Wo sind wir?« fragte Jules.
    »In Sicherheit«, sagte Passar zweideutig. »Mehr brauchst du nicht zu wissen.«
    Jules verstand die Andeutung und hielt den Mund. Er vermutete, daß er sich unter einer Bar oder einer Kneipe befand, nach den Flaschenregalen zu schließen. Es mußte sich außerdem um ein Versteck handeln, denn die Tür hatte sich auf Passars Klopfen sofort geöffnet. Somit stand fest, daß das Versteck ständig bemannt war. Auf einem Planeten, auf dem das Verbrechen blühte, hatten die Gauner sicher ein ganzes System von Unterschlüpfen aufgebaut. Es war außerdem anzunehmen, daß sie für diese Schlupfwinkel auch einen Preis zu entrichten hatten.
    »Ach, du bist es, Passar«, sagte der Mann, der ihnen geöffnet hatte – ein großer, stämmiger Kerl, dessen Gesicht mindestens tausend Kneipenprügeleien hinter sich hatte. »Komisch. Ich dachte, wir würden dich nicht so bald wiedersehen. Wir hörten, daß du in einer sicheren Bleibe gelandet bist, hm?« Er lachte über seinen kleinen Scherz.
    Passar lachte mit. »Sieht so aus, als hätte ihnen meine Nase nicht gefallen, deswegen ließen sie mich früher laufen – mich und meinen Freund.« Nach kurzem Zögern sagte er: »Hm, ja, unser Aufbruch war so hastig, daß wir unsere Brieftaschen vergaßen.«
    »Ein Jammer«, pflichtete ihm der Türsteher bei. »Gospodin Tuhlman muß davon natürlich in Kenntnis gesetzt werden.«
    »Natürlich«, sagte Passar, während der andere den Knopf einer Haussprechanlage drückte. Zu Jules gewandt, sagte Passar:
    »Keine Bange. Ich kenne Tuhlman gut. Der wird uns nicht rauswerfen. Es gibt immer Gelegenheitsarbeiten, die auf Erledigung warten. Wir können uns den Unterhalt durch unsere Dienstleistungen verdienen. Du wirst sehen, daß es klappt.« Er zwinkerte Jules verheißungsvoll zu.
     
     

10. KAPITEL
Frage-und-Antwort-Spiele
    Nach ihrer Unterredung mit Myerson verbrachte Yvette den größten Teil des Tages damit, auf Vesa umherzustreifen und Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Denk nach, Mädchen, ermahnte sie sich. Du benimmst dich wie ein Schulmädchen! Gib nur acht, daß du deinen klaren Kopf behältst! Denk nach!
    Es gab ein schwaches Glied in der Kette der Mordserien, eine Stelle, an der die Mörder an der Oberfläche auftauchen mußten -das Hotel des Opfers. Die Raumschifftickets konnte man telefonisch zu Geld machen und auf ein anonymes Konto überweisen lassen, aber jemand mußte ins Hotel und das Gepäck des Opfers persönlich abholen. Die Mörder mußten sich dazu der Mitwisserschaft einer oder mehrerer Angehöriger des Hotelpersonals versichern, um ein Zimmer so gründlich und rasch ausräumen zu können. Und sie brauchten weitere Helfer, um die Abmeldungen klaglos durchzuführen. Das bedeutete weitverbreitete Korruption innerhalb des Personals aller Touristenhotels auf dem Mond.
    Um 1 Uhr 30 in jener Nacht betrat sie seelenruhig die Halle des Soyuz-Hotels, in dem Dak gewohnt hatte. Sogar um diese Zeit war die Halle bevölkert. Der Nachtportier tat hinter seinem Tresen Dienst und sortierte die eingegangene Post.
    Yvette ging selbstbewußt an den Empfang und ließ bei jedem Schritt den Mantelumhang schwingen. »Hatten Sie gestern Anarianer Dienst?« fragte sie.
    »Ja«, sagte der Mann ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.
    »Ich habe erfahren, daß ein Mann namens Dak Lehman genau vor vierundzwanzig Stunden das Hotel verlassen hat.«
    »Möglich.«
    »Mich interessieren die Einzelheiten seiner Abreise.«
    »Gospoza, hier kommen und gehen so viele Menschen ...« Er unterbrach sich abrupt und sah jetzt von seiner Arbeit auf. Yvette hielt den Stunner in der Hand, den sie Myerson abgenommen hatte. Die Mündung war knapp zehn Zentimeter vom Gesicht des Portiers entfernt. Yvettes Körper verstellte den übrigen Anwesenden die Sicht auf die Waffe.
    »Was soll das heißen? Überfall?«
    »Nein, ich brauche, wie gesagt, einige Informationen, und ich glaube, daß Sie mir diese geben können. Gibt

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