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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Tür.
    »Wer ist da?«
    »Polizei, Gospodin Winsted. Öffnen Sie unverzüglich!«
    Rawl Winsted durchlebte einen Augenblick blinder Panik. Allein in diesem einen Raum lagen genügend Beweise herum, um ihn für zwanzig Jahre hinter Gitter zu bringen. Er kämpfte verzweifelt gegen den Nebel an, der sich auf sein Bewußtsein zu senken drohte. Dabei fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß er sich einen Hinterausgang als spezielle Fluchtmöglichkeit geschaffen hatte. Ohne ein weiteres Wort bewegte er sich auf die Geheimtür zu, die zu einer Leiter führte, die ihrerseits weiter hinauf aufs Dach führte. Dort stand sein Privatkopter bereit.
    Heute kommt mein Gehirn aber langsam auf Touren, dachte er, während er durch die Dachbodenluke kroch und die Tür hinter sich zuzog. Sind wohl noch die Nachwirkungen des Hypnoseblocks. Hoffentlich geben sich diese Schwierigkeiten bald, sonst gerate ich noch ernsthaft in die Zwickmühle.
    Er wußte, daß sich die Polizei allerhöchstens dreißig Sekunden Zeit ließ, ehe sie die Tür aufbrach und seine Flucht entdeckte. Er hatte zwar nur die Stimme eines einzigen Mannes gehört, doch war es immerhin möglich, daß ein zweiter mit von der Partie war. Daß es mehr als zwei waren, bezweifelte Winsted – er war realistisch genug, um sich darüber im klaren zu sein, daß sein Rang innerhalb der Verbrecherhierarchie höchstens die Entsendung von zwei Beamten erforderlich machte. Die Chancen standen daher sehr gut, daß sein Helikopter noch unbewacht war und er flüchten konnte, ehe man ihn faßte. Trotzdem – höchste Eile tat not.
    Das Dach schien leer, als er aus der Luke kroch und über die freie Fläche auf die Maschine zulief. Er schaffte es tatsächlich und klemmte sich eben auf den Pilotensitz, als zwei Männer aus dem Aufzugschacht stürzten. Beide hatten sie die Stürmer gezückt. Als sie ihn entdeckten, ließ sich einer auf die Knie fallen und feuerte, während der andere zum Helikopter lief. Die Schüsse prallten wirkungslos von der Sichtscheibe des Helikopters ab, während die Maschine sich in die Luft erhob. Der zweite Beamte hatte seinen Stürmer fallen gelassen und statt dessen nach dem Strahier gegriffen. Vermutlich eine Waffe mit nur geringer Reichweite, aber doch nicht gänzlich harmlos.
    Winsted ging von vertikaler auf horizontale Beschleunigung über, fegte seitlich vom Dach und konnte so dem Feuer des Polizisten ausweichen, der erwartet hatte, er würde nach oben fliegen. Während dieses Manövers konnte Winsted nur knapp einem Zusammenstoß mit einem anderen Helikopter ausweichen, der auf dem benachbarten Dach aufsetzte. Indem er seine Maschine herumriß, versuchte er am Stadthimmel unterzutauchen in der Hoffnung, sich im dichten, stadteinwärts flutenden Luftverkehr zu verlieren.
    Unterwegs hielt er wachsam nach allen Richtungen Ausschau. Zunächst sah es aus, als wäre seine Flucht geglückt. Auf dem Radarschirm waren keine anderen Fluggeräte in seiner Höhe auszumachen, die ihm folgten. Doch die Beamten hatten sicher seine Nummer über Funk weitergegeben, denn praktisch aus dem Nichts tauchten plötzlich fünf Helikopter auf und begännen ihn zu umkreisen – einer unter ihm, einer über ihm und drei in Dreiecksformation auf seiner Höhe.
    Seine Funkanlage erwachte zum Leben. »Winsted, sofort landen, oder es wird für Sie böse Folgen haben! Wir nehmen Sie notfalls unter Beschuß.«
    Menschenskind, rascher überlegen, mahnte Winsted sich. Er fühlte sich infolge des hypnotischen Blocks noch immer benommen, und seine Gedanken blockierten einander in einem hoffnungslosen Durcheinander. Aus dieser Verfolgerformation gab es keinen Ausweg – dazu kam, daß die Burschen Schießbefehl hatten. Und daß er den Absturz überlebte, nachdem ihre Strahlen seine Maschine zerfetzt hatten, war sehr unwahrscheinlich. Es blieb ihm also nichts übrig, als klein beizugeben und auf einen günstigen Ausgang vor Gericht zu hoffen.
    »Verstanden«, antwortete er matt, während er sein Gefährt langsam abwärts zu einem nahe gelegenen Dach steuerte. Der unter ihm Fliegende wich respektvoll aus, und die anderen folgten ihm in vorsichtigem Abstand.
    Na ja, es könnte schlechter aussehen, dachte Winsted. Ich habe schließlich einen Haufen Geld auf der Bank und kann mir einen scharfen Anwalt leisten. Vielleicht schaffe ich es irgendwie.
    Winsteds Fall sollte niemals vor Gericht kommen ... und was als polizeiliche Routinefestnahme begann, sollte sehr bald dem Service of the Empire gemeldet

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