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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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werden. Die Erschütterungen sollten vom Planeten Kolokov bis hin zur Erde spürbar werden und die gesicherte Thronfolge des Imperiums bedrohen.
     
     

I. KAPITEL
Die Reise der Prinzessin
    Kronprinzessin Edna Stanley, Thronerbin des Erdimperiums, hatte nur wenig Zeit für Langeweile. Ihr Terminkalender strotzte von offiziellen Verpflichtungen, und ihre persönlichen Gefühle mußten meist zurückstehen. Immer wieder gab es Brückeneinweihungen, Raumschifftaufen, endlose feierliche Banketts zu Ehren dieser oder jener hervorragenden Persönlichkeit, Schulabschlußfeiern, zu denen sie als Festrednerin geladen war, Wohltätigkeitsveranstaltungen, denen die Anwesenheit eines Mitglieds der kaiserlichen Familie mehr Spenden einbringen sollte. Es gab Ausstellungen, Theaterabende und Sportereignisse, deren Schirmherrin sie war und denen sie daher nicht ausweichen konnte. Überdies bestand ihr Vater immer häufiger darauf, daß sie an den Sitzungen des Kaiserlichen Rates teilnahm und sich zu Wort meldete. Zwei Jahre noch, und dann sollte sie nach seinem Rücktritt den Thron besteigen. Er wollte sichergehen, daß sie befähigt war, das Imperium klug und weise zu regieren. Immer häufiger bat er sie, an seiner Stelle Entscheidungen zu treffen. Sie sollte sich allmählich an die mit der Macht verknüpfte Verantwortung gewöhnen.
    All das und vieles andere mehr beanspruchte die junge Frau so stark, daß ihr für ein Privatleben wenig Zeit blieb. Leider hatte sie keine Geschwister, mit denen sie die Bürde hätte teilen können. Ihre Eltern hatten sich in ziemlich vorgerückten Jahren zu einem Einzelkind entschlossen. In der Geschichte der Stanley-Dynastie wimmelte es nämlich von Revolten und Verschwörungen aufsässiger Familienmitglieder. Sechs Herrscher aus dieser Familie waren von Angehörigen ermordet worden. Der Kaiser und seine Gemahlin hatten es ihrem Kind ersparen wollen, sich mit ehrgeizigen, ränkeschmiedenden Geschwistern herumschlagen zu müssen.
    Edna Stanley stieß einen Seufzer aus. Vielleicht war es wirklich ein Segen, daß sie als Einzelkind aufgewachsen war und sich die Krone nicht erkämpfen mußte. Aber dieser Segen hatte seine Schattenseiten und bewirkte, daß ihr für sich selbst kaum Zeit blieb.
    Eine ganze Woche lang war sie schon gedrückter Stimmung, ehe ihre Mutter die Veränderung in ihrem Wesen bemerkte und sie zu einem vertraulichen Gespräch beiseite nahm.
    »Was ist denn, mein Liebes?« fragte Kaiserin Irene.
    »Ach nichts, wirklich.«
    »Versuch bloß nicht, mich hinters Licht zu führen! Ich kenne dich zu gut. Und jetzt möchte ich endlich wissen, was dich bedrückt!«
    Edna wich dem Blick ihrer Mutter aus und starrte beharrlich auf ihre Fußspitzen. »Alles kommt mir so sinnlos vor«, sagte sie schließlich.
    »Was denn?«
    »Ach, alles. Die vielen Reden, das ewige Händeschütteln, die schmerzenden Füße, die langweiligen Banketts, die ...« Sie hielt inne.
    »Nur weiter. Ich dachte, jetzt käme das Wichtigste.«
    »Die Vorstellungstour.« Ednas Ton wurde von leisem Sarkasmus gefärbt.
    Endlich ging der Kaiserin ein Licht auf. »Jetzt verstehe ich. Und die Tatsache, daß du Ende der Woche wieder einmal eine Rundreise antrittst, trägt nicht wenig zu deiner Niedergeschlagenheit bei, habe ich recht?«
    »Das alles wäre nicht mal so schlimm, wenn man dabei interessante Menschen träfe. Aber es werden einem immer die ärgsten Langweiler vorgestellt. Die Männer gehören jeweils zwei Kategorien an – Sportler mit blitzendem Lächeln oder schieläugige Bücherwürmer. Ich bin jetzt vierundzwanzig. Warum will niemand begreifen, daß ich endlich ganz normale Männer kennenlernen möchte?«
    Irene nahm ihre Tochter beim Arm und führte sie zu einer Bank. Sie setzten sich, und es begann ein ernsthaftes Gespräch zwischen Mutter und Tochter. »Jeder einzelne Großherzog ist für die Männer verantwortlich, die du während deiner Rundreise durch seinen Sektor kennenlernst. Alle wissen, wie wichtig es ist, daß du den Richtigen findest. Deswegen gehen sie bei der Auswahl vielleicht nach zu konservativen Gesichtspunkten vor. Schließlich will man dir keinen völlig Unpassenden präsentieren.«
    »Das wäre wenigstens eine willkommene Abwechslung«, grollte Edna. »Ich wünschte, die Auswahl wäre nicht so sorgfältig. Ich bin schließlich alt genug, um mir eine eigene Meinung zu bilden.«
    »So arg können diese Reisen nun wirklich nicht sein«, meinte die Kaiserin. »Schließlich habe ich deinen Vater

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