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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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»Oui. Seine natürlichen Instinkte drängen ihn dazu, davonzulaufen. Ich müßte bloß veranlassen, daß Bur-Bur in die richtige Richtung läuft.«
    Damit langte die Dompteuse in den Ausschnitt ihres Anzuges und holte ihren kleinen Schatz hervor. Das Tierchen war sichtlich hypernervös. Jeanne mußte es beruhigen und ihm auf ihre Weise gut zureden – während um sie herum die Schüsse blitzten. Luise sah erleichtert, daß diese Beschäftigungstherapie Jeanne guttat. Mit einem bestimmten Ziel vor Augen war sie imstande, sich aus der Panik zu lösen, die sie vorhin überwältigt hatte.
    Jeanne nahm das Funkgerät und brachte es an dem kleinen Sattel an, der um Bur-Burs Mitte geschnallt war. Dabei redete sie ununterbrochen leise in einer Phantasiesprache auf das Tier ein. Luise war fasziniert, trotz der Gefahr, in der sich alle befanden. Jeanne war imstande, die Wirklichkeit beiseite zu schieben und sich auf die Ebene des Tieres zu begeben. Sie schien selbst zur Maus zu werden, während sie ihre Wünsche an Bur-Bur vermittelte.
    Schließlich richtete sie sich auf. »Bur-Bur ist bereit«, sagte sie. »Aber ich weiß nicht, ob er es überhaupt schafft, aus diesem Raum hinauszukommen. Die Schießerei macht ihn ganz fertig.«
    Vom Rand der Rampe her sagte Claude: »Gib mir das Tier. Ich schaffe es hinaus.« Gehorsam reichte Jeanne das noch immer nervöse Mäuschen ihrem Gefährten. Claude steckte es vorsichtig vorne in seinen Anzug. Mit einem schlichten »Gebt mir Deckung« warf er sich – im wahrsten Sinne des Wortes – mitten in die Schlacht.
    Aus geduckter Haltung hochschnellend benutzte er seine kraftvollen Beine – die eine dreifache Erd-Schwerkraft gewohnt waren -, um sich übers Geländer in die Luft zu schwingen. Er streckte die Hand aus und faßte nach der Aufhängevorrichtung eines der zahlreichen Mobiles, die hier im Raum hingen. Er stieß sich ab und sprang in einer Abwärtskurve auf die zur Vorderseite der Burg führende Tür zu. Im Flug drehte und wand sein Körper sich so schnell, daß er für die Verteidiger kein Ziel bot.
    Während er sich in der Luft befand, kam Luise seiner letzten Aufforderung nach. Die Roboter erwarteten aus dieser Richtung nichts dergleichen und wußten im Moment nicht, auf welches Ziel sie sich zu konzentrieren hatten. Als sie schließlich anlegten, konzentrierten sie sich allein auf Claude und vergaßen die beiden anderen. Sie kamen teilweise aus ihrer Deckung, um besser zielen zu können, und die Schüsse von Luise und Jeanne brachten sie zu Boden und verringerten ihre Anzahl beträchtlich ... die meisten Roboter traten verwirrt den Rückzug an.
    Claude kam mit angezogenen Knien auf dem Boden auf. Wie zwei enorme Sprungfedern dämpften sie den Aufprall. Er ließ sich in einem Purzelbaum abrollen und fing damit den Rest des Anpralls auf. Er lief auf die Tür zu und feuerte im Laufen auf die Roboter, die ihm im Weg waren. Für einen Augenblick sah es aus, als würde er es schaffen, aber dann traf ihn ein Strahl aus der anderen Richtung mitten in den Rücken. Mit einem Aufschrei fiel er auf den schimmernden Metallboden.
    Mit Entsetzen mußten Luise und Jeanne den Tod ihres Angehörigen miterleben. Sie alle hatten gewußt, daß es eine lebensgefährliche Mission war, doch erst jetzt wurde aus einer bloßen Möglichkeit die grausame Wirklichkeit. Zuerst fürchteten sie, der Strahl wäre direkt durch den Körper gedrungen und hätte Bur-Bur ebenfalls getötet. Doch dann sahen sie, daß das kleine braune Pelztierchen vorne aus Claudes Anzug kroch. Offenbar hatte es nichts abgekriegt. Sekundenlang richtete es sich auf die Hinterbeine auf, peilte mit einigen Schwierigkeiten die Richtung an und sauste sodann mit Höchstgeschwindigkeit durch die richtige Tür in den dahinterhegenden Gang. »Hoffen wir, daß Bur-Bur rechtzeitig hinauskommt«, sagte Luise mit Ingrimm.
    »Wenn hier jemand hinausfindet, ist es ein Mäuschen«, meinte Jeanne. »Die Roboter werden das kleine Ding nicht weiter beachten. Die sind jetzt vollauf mit uns beschäftigt.«
    Die Roboter schienen sich rapid zu vermehren. Als in der ganzen Burg bekannt wurde, daß die letzten zwei Eindringlinge in der ›Halle der Winkel‹ in der Falle saßen, trafen immer neue Verstärkungen ein. Für jeden Roboter, den die zwei Frauen außer Gefecht setzten, tauchten zwei neue auf der Szene auf.
    Die zwei SOTE-Agentinnen, die jetzt nur mehr Zeit gewinnen wollten, wichen langsam die Rampe hinauf zurück. Jetzt dachten sie an kein

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