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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Smaragden abgesetzt. Die enganliegende grüne Kappe – durch einen Kragen aus Goldmetall mit dem Anzug verbunden – bedeckte ihr pechschwarzes Haar fast vollständig. Vom vorderen Rand der Kappe hing ihr eine Perle in die Stirn, um den Hals trug sie an einer Goldkette einen Anhänger, der ein integrierter Kreis-Abschnitt war.
    Trotz ihrer körperlichen Vollkommenheit strömte sie eine Kälte aus, die sie erschreckend unmenschlich erscheinen ließ. Ihre Wesensart war von Energie geprägt, ihre Redeweise deutete auf Sarkasmus und Härte hin. Garst konnte sich nicht erinnern, daß sie jemals gelacht hatte. Insgesamt wirkte sie, als hätte sie, die einen vollkommenen Körper besaß, die Herrschaft über ihre Seele verloren.
    Lady A saß ihm mit gekreuzten Beinen gegenüber, die Hände im Schoß gefaltet. Sie starrte Garst mit bohrender Eindringlichkeit an, während sie sprach.
    »Mit ihrer bisherigen Tätigkeit bin ich sehr zufrieden«, erklärte sie. »In knapp drei Monaten haben Sie aus dem nahe an der unteren Grenze der Rentabilität arbeitenden System eine höchst wirkungsvolle Organisation gemacht. Unsere ›Kolonie‹ wächst sprunghaft an. Bald werden wir hier genügend Talente beisammen haben, um unseren Werbefeldzug wirksam durchführen zu können.«
    Garst nahm ihr Lob mit einem Kopfnicken entgegen. Lady A hatte dabei ihren Tonfall kaum verändert. Sie war noch immer so leidenschaftslos wie ein Asteroid. »Danke«, erwiderte Garst. »Wie ich schon bei unserer ersten Begegnung betonte, ist Organisieren meine Stärke. Das von mir auf Vesa aufgebaute System funktionierte klaglos zwanzig Jahre lang, ehe es im Vorjahr durch einen unglücklichen Zufall zerstört wurde. Und ich stand ganz allein hinter der Organisation. Sie, mit Ihren Beziehungen, und dazu ich – uns beiden sind keine Grenzen gesetzt.«
    Er erlaubte sich eine entspanntere Haltung und lehnte sich zurück. Halb scherzend fuhr er fort: »Mich würde nicht wundern, wenn wir dank meiner Fähigkeiten und Ihrer Verbindungen innerhalb weniger Jahre das Imperium beherrschten.«
    Verächtlich äußerte die Frau: »Das möchte ich sehr bezweifeln. Schon einmal war dieser Leckerbissen in meiner unmittelbaren Reichweite. Er läßt sich jedoch nicht so einfach pflücken, wie es zunächst scheint. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir viel mehr Zeit und vor allem viel umfassendere Vorbereitungsarbeiten im Hintergrund.«
    Nur mit Mühe verbarg Garst seine Überraschung. Ihre Antwort auf seine scherzhaft gemeinte Frage war todernst ausgefallen. Sie hatte ihre Augen tatsächlich begehrlich auf den Thron geworfen! Aber was hatte sie gemeint, als sie sagte, dieser wäre bereits in ihrer unmittelbaren Reichweite gewesen?
    Ein auf dem Schreibtisch aufflackerndes Licht riß ihn aus seinen Gedanken. Auch Lady A bemerkte das Flackern. »Was bedeutet das?« wollte sie wissen.
    Garst streckte die Hand aus und drückte eine Computertaste. »Ein Signal von der Zulassungsstelle«, antwortete er.
    »Gibt es Ärger?«
    »Ach, wahrscheinlich nichts von Bedeutung. Heute kommt eine neue Ladung herein, und für gewöhnlich mache ich pro Schiff eine genauere Stichprobe. Ich gab Anweisung, man möge mich verständigen, wenn sich etwas annähernd Verdächtiges ereignet, damit ich persönlich eine Entscheidung treffen kann. Ich behalte mir innerhalb meiner Organisation das letzte Wort vor – und das macht meinen großen Erfolg aus.« Er verschwieg ihr, daß er seit dem Auffliegen seines Raub- und Mord-Ringes auf Vesa geradezu an Verfolgungswahn litt. Er wollte die Probleme in den Griff bekommen, noch ehe sie sich zu echten Problemen auswuchsen.
    Er betätigte etliche weitere Schalter und Tasten und schaltete damit die Monitoren ein, um die Szene bei der Zulassungsstelle mitzubekommen. Aus Höflichkeit seiner Besucherin gegenüber drehte er den Monitor so, daß sie ebenfalls sehen konnte.
    Beide beobachteten schweigend die Szene zwischen Hazel Whiting und der Beamtin. Sie wurden auch Zeuge des kurzen, aber harten Kampfes mit dem lüsternen Mann. Garst stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als er sah, wie geschickt sich die Frau verteidigte. »Diese Hazel Whiting versteht sich zu wehren«, sagte er, während diese den Korridor entlangging.
    »Das kann sie«, mußte Lady A eisig zugeben. »Nur heißt sie nicht Hazel Whiting – es handelt sich vielmehr um Helena Wilmenhorst.«
    Nun trat eine Pause ein, denn Garst mußte diesen Brocken erst mal verdauen. »Mit dem Großherzog

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