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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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irgendwie verwandt?« fragte er schließlich.
    »Nur seine Tochter«, erwiderte Lady A sarkastisch. »Und seine Erbin.«
    Garst war nicht wenig beeindruckt und erstaunt. Die Familie von Wilmenhorst beherrschte Sektor Vier, eines der reichsten Gebiete des vom Menschen bewohnten Raumes. Eines Tages würde Helena von Wilmenhorst über mehr als hundert Planeten gebieten und nur von der Krone allein Befehle entgegennehmen.
    »Wie ist sie hierhergekommen, und was bezweckt sie damit?« überlegte er laut.
    »Was ersteres betrifft«, äußerte Lady A gedehnt, »so muß es sich um eine Lücke in dieser großartigen Organisation handeln. Helena gehört nicht zu den Typen, auf die unsere Dienstleistungen im allgemeinen abzielen. Ich vermute, daß sie sich mittels Bestechung hier Zugang verschafft hat. Was das Zweite betrifft- ...« Sie machte eine Pause und überlegte. Schließlich entschied sie sich dafür, Garst ins Vertrauen zu ziehen.
    »Ich will Ihnen reinen Wein einschenken. Helenas Vater ist der oberste Chef des Service of the Empire.«
    Garst starrte sie ungläubig an. Das Service of the Empire oder SOTE war praktisch der verlängerte rechte Arm des Kaisers. Diese Organisation war der hervorragendste Geheimdienst, über den die Menschheit je verfügt hatte. In erster Linie diente er dazu, der Politik der Regierung Geltung zu verschaffen. Nur die loyalsten und fähigsten Agenten der Galaxis durften für den Service tätig sein.
    Lady A entging seine Verwirrung nicht. Zum ersten Male im Verlauf ihrer Zusammenarbeit lächelte sie. Es war ein Lächeln bar jeglicher Wärme und Anteilnahme. »Diese Tatsache ist nicht allgemein bekannt«, fuhr sie fort. »Es wäre sehr unklug, die Kenntnis davon über diese vier Wände hinausgelangen zu lassen.«
    »SOTE!« Garsts Verstand zog in rasender Eile sämtliche Folgen in Betracht. »Das heißt also, daß sie gekommen ist, um über uns Nachforschungen anzustellen.«
    »Ihr blitzschnell arbeitender Verstand setzt mich immer wieder in Erstaunen.«
    Er überhörte die Ironie ihrer Worte und gab seinem Schreibtischcomputer hastig einen Auftrag ein. In Sekundenschnelle glitt eine Fotokopie der Akte Hazel Whiting aus einem schmalen Schlitz seitlich am Tisch. Er las die Unterlagen sorgfältig durch, während sein Gegenüber ihn mit geduldiger Neugier beäugte.
    »Unsere Unterlagen besagen, daß diese ›Hazel Whiting‹ erstmals auf dem Planeten Kiesel in Sektor Fünf mit uns Kontakt aufnahm. Sie machte sich an einen unserer Agenten heran und behauptete, sie wäre eine Juwelendiebin und Betrügerin. Sie müsse auf dem Asylplaneten Zuflucht suchen, weil ihr Partner im Verlauf des letzten Fischzuges getötet worden wäre und die Spuren in etwa siebzig Fällen auf sie hindeuteten. SOTE und reguläre Polizei wären ihr dicht auf den Fersen. Sie hätte höhere Schulbildung genossen und wäre den üblicherweise hier vertretenen Typen haushoch überlegen.« Garst vertiefte sich weiter in den Bericht. »Ich kann den Unterlagen keinerlei Beweise für ihre Behauptungen entnehmen – unser Mann hat ihr das wohl alles auf Treu und Glauben abgenommen. Oder er hat ihr eben einen gewissen Kredit eingeräumt. Na, jedenfalls werde ich ihn sofort ersetzen lassen.«
    Garst stand auf und fing an, langsam hinter seinem Schreibtisch auf und ab zu wundern. Er war sich der Blicke seiner Besucherin völlig bewußt. Sie beobachtete ihn wie eine Probe unterm Mikroskop, und er wurde das Gefühl nicht los, daß seine weitere Tätigkeit stark davon abhängig sein würde, wie er mit dieser neuesten Entwicklung zu Rande käme.
    »Schieben wir mal die Frage beiseite, wie sie hierherkommen konnte«, setzte er behutsam an. »Dann sehen wir uns noch immer dem Problem gegenüber, was wir mit ihr jetzt machen sollen.«
    »In der Tat.« Lady A's knappe Bemerkung deutete an, daß sie sehen wollte, wie er auf diese Bedrohung reagierte. Garst mußte entdecken, daß er trotz der angenehmen Kühle seines Büros in Schweiß gebadet war.
    Er entschloß sich zu einer Aufzählung der Möglichkeiten. »Wir könnten sie töten, wir könnten sie festnehmen und mit Nitrobarb behandeln, um herauszubekommen, was sie weiß, oder aber, wir könnten sie umherlaufen lassen und sie beschatten, um zu sehen, was sie unternimmt und mit wem sie Kontakte aufnimmt.
    Die erste Möglichkeit ist mir aus ästhetischen Gründen zuwider. Außerdem würden uns alle Informationen, über die sie verfügt, verlorengehen. Nein, es wäre ein aus Panik und

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