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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sagte Wilson. »Sieht aus, als hätten Sie es geschafft.« Er streckte dem Liegenden die Hand entgegen. »Darf ich Ihnen aufhelfen?«
    »Nein danke. Ich schaffe das schon.« Der Prüfling kämpfte sich wackelig auf die Beine hoch und setzte sich auf die Aufforderung seines Lehrers hin.
    Wilson zog den anderen Stuhl für sich heran und begann die Papiere durchzusehen. »Und jetzt zur Bewertung«, meinte er. »Nun, Sie haben sich wacker gehalten. Bei der Scheinwerferprüfung waren Sie sehr geschickt. Beim Überspringen der elektrisch geladenen Platte ließen Sie zwar jegliche Eleganz vermissen, aber es zählt schließlich das Ergebnis und nicht die äußere Form. Den Ausweg aus der Wasserkammer hatten Sie im Nu gefunden, und Sie hatten genügend Mumm, sich durch den Schwerkraftraum zu schleppen. Bleibt nur ...«
    Und ohne ein weiteres Wort zog er seinen Strahler aus dem versteckten Holster. Er lächelte noch immer, doch sein Lächeln schien nun kalt und herzlos. Es sah aus, als hätte Wilson nichts lieber getan, als seinem Schüler einen Strahl direkt durchs Herz zu jagen.
    Ungeachtet seiner Mattigkeit reagierte der Prüfling auf diese neue und völlig unerwartete Bedrohung. Während seiner gesamten Ausbildungszeit hatten ihn seine Lehrer vor Selbstzufriedenheit gewarnt. »Man muß jederzeit auf alles gefaßt sein«, hatten sie ihm eingeschärft. »Andernfalls werden Sie in unserer Branche nicht weit kommen.«
    Aus seiner völlig entspannten Haltung stieß der Prüfling den Stuhl nach hinten und ließ sich unter den Schreibtisch gleiten. Er machte einen Katzenbuckel, hob so den ganzen Schreibtisch an und ließ ihn gegen seinen Lehrer krachen. Wilson war darauf gefaßt und wußte, wie man sich geschickt fallen ließ. Der Strahler entglitt seiner Hand und wurde weit weggeschleudert. Beide Männer krochen nun darauf zu, doch der Schüler war flinker. Er faßte nach der Waffe und hielt sie unmißverständlich auf seinen Lehrer gerichtet. »So weit, so gut«, stieß er keuchend hervor. »Vielleicht sagen Sie mir jetzt, was los ist.«
    Im Kontrollzentrum überwachte ein ganzer Schwärm von Technikern den Ablauf des Tests und sorgte dafür, daß alles planmäßig ablief und daß vor allem der Prüfling keinen Schaden davontrug, wie gefährlich die Situation auch aussehen mochte. Zweck der Übung war es, seine Tauglichkeit für den Einsatz im Außendienst festzustellen. Der Service of the Empire mußte sich Gewißheit über die Fähigkeit seiner Agenten verschaffen, ehe er sie aktiv einsetzte. Wenn Sicherheit und Funktionsfähigkeit des gesamten Imperiums auf dem Spiel standen, konnte man sich keine Mißgriffe leisten.
    Oberhalb der Techniker und ihrer Instrumente befand sich eine Kabine für wichtige Persönlichkeiten. Von dort aus konnten Gäste von Rang und Bedeutung die Vorgänge verfolgen. Im Moment gab es drei überaus interessierte Zuschauer: zwei Frauen und einen Mann.
    Eine der Frauen war eine hochgewachsene, schlanke Aristokratin, hübsch und schwarzhaarig. Helena von Wilmenhorst war die Tochter und zugleich wichtigste Mitarbeiterin des Chefs des Service of the Empire. Trotz ihrer Jugend – sie zählte erst einundzwanzig Jahre – war sie unter der klugen Anleitung ihres Vaters zu einem der fähigsten Köpfe des Service in Planung und Verwaltung herangereift. Helena verdankte dem Mann, der eben dieser Prüfung unterzogen wurde, ihr Leben, und keine Macht der Welt hätte sie abhalten können, diese letzten Tests zu beobachten.
    Die anderen beiden Zuschauer standen ebenfalls in der Schuld des jungen Mannes und hatten ein ebenso großes Interesse am Ergebnis der Prüfung. Jules und Yvette d'Alembert, das Geschwister-Team vom Hochschwerkraft-Planeten DesPlaines, stellte das Top-Agentengespann im gewaltigen Arsenal des SOTE dar. Dazu verhalf ihnen nicht nur ihre angeborene Kraft und Schnelligkeit, die ja bei Menschen von Hochschwerkraft-Planeten eigentlich selbstverständlich war, sondern ihr hartes Training, das sie praktisch von Geburt an mitmachen mußten, ein Training, wie es nur wenigen Menschen in der gesamten Galaxis vergönnt war. Der Familie d'Alembert gehörte der Zirkus der Galaxis, und sämtliche Fanülienmitglieder waren Spitzenartisten des Zirkusunternehmens.
    Neben seiner Funktion als Publikumsattraktion hatte der Zirkus aber noch eine zweite zu erfüllen: Seit seiner Gründung vor vielen Jahrhunderten hatte er als supergeheimer rechter Arm des SOTE gedient. Jules und Yvette waren jahrelang als

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