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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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immerhin noch etwas sehen. Die Tür, durch die er hereingekommen war, war automatisch zugeglitten, und die Raumdecke hatte sich so weit herabgesenkt, daß zur Wasseroberfläche nur mehr ein Abstand von einem halben Meter blieb und ihm kaum Raum zum Atemholen und Kopfheben ließ. Die Wände waren spiegelglatt und boten keinen Punkte, an dem er sich hätte festhalten oder gar hochziehen können. Nirgends war ein Ausgang zu sehen.
    Der Mann überlegte, während er sich mit Wassertreten über Wasser hielt. Irgendeinen Ausgang mußte es geben. Wenn schon nicht über, dann unter Wasser. Er pumpte seine Lungen voll Luft und machte sich unter Wasser auf die Suche nach dem Ausgang.
    Das Salzwasser brannte in den Augen, er mußte sich daher auf sein Tastgefühl beschränken. Der Raum war klein, ein Würfel von etwa drei Meter Seitenlange, total mit Wasser gefüllt. Doch das Wasser mußte schließlich von irgendwoher zugeflossen sein. Der Mann tastete die Wände nach einer Öffnung ab.
    Tatsächlich! Seine Hände waren über die glatte Wandfläche geglitten und plötzlich auf leeren Raum gestoßen. Er ließ sich Zeit und tastete die Umrisse gründlich ab. Die Öffnung war keinen ganzen Meter breit und nicht mal halb so hoch, aber es war zu schaffen. Es würde zwar sehr knapp werden. Er tauchte zum Atemholen auf, tauchte wieder unter und zwängte sich in die Öffnung hinein.
    Anfangs verlief der enge Durchgang eben, und der Mann verzweifelte schon, weil er glaubte, er käme nie mehr hinaus, doch nach ein paar Metern ging es plötzlich nach oben. Schließlich durchstieß der Mann die Wasserfläche und konnte frische, würzige Luft atmen. Geistig und körperlich der Erschöpfung nahe, so zog er sich auf trockenen Boden und fragte sich insgeheim, welche neue Tortur auf ihn wartete.
    Der Raum hatte nur eine Tür, und die war zwanzig Meter entfernt. Wenn er nicht wieder ins Wasser zurück wollte, mußte er durch diese Tür. Mit einem tiefen Aufseufzer machte er sich auf den Weg, doch sollte es sich bald erweisen, daß der Raum, obwohl bar aller Einrichtungsgegenstände, bei weitem nicht so leicht zu durchqueren war, wie es zunächst ausgesehen hatte.
    Unter dem Boden war eine Ultragrav-Anlage installiert, die bei seiner Annäherung ein stufenweises Ansteigen der Schwerkraft bewirkte! Dort wo er aus dem Wasser gestiegen war, hatte Erdschwerkraft geherrscht, doch nun stieg die Schwerkraft rapid an. Nach wenigen Metern war sie bereits auf das Zweieinhalbfache geschnellt. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, weil dies der Schwerkraft seiner Heimatwelt entsprach. Doch je näher er herankam, desto stärker stieg sie an. Noch ein paar Meter, und sie betrug das Fünffache, und die Tür schien noch immer so weit entfernt wie zuvor.
    Er bekam das Gefühl, als schleppe er einen Zwillingsbruder mit sich herum. Da er schon einiges ausgestanden hatte, erschien ihm diese Prüfung besonders schwer. Allein das Aufrechthalten des Kopfes bedeutete eine riesige Kraftanstrengung. Das Bewegen der Gliedmaßen grenzte an ein schieres Wunder. Und doch bewegte er sich weiter, fest entschlossen, die Tür zu erreichen. Vor der Tür würde sich die Ultragrav-Anlage gewiß ausschalten, und es würde wieder Standard-Erdschwerkraft herrschen. Was ihn als nächstes erwartete, kümmerte ihn momentan nicht. Viel schlimmer konnte es ohnehin nicht werden.
    Doch die Schwerkraft wuchs, und der Mann mußte in die Knie gehen und sich kriechend fortbewegen. Der Boden war völlig eben, und doch hatte er das Gefühl, als bewege er sich bergauf.
    Bei sieben Schwerkrafteinheiten konnte er nicht mehr klar sehen. Er bewegte sich nur mehr gewohnheitsmäßig und durch seinen festen Willen angetrieben vorwärts und verfolgte dabei keinen bewußten Plan mehr. Selbst das Kriechen auf Händen und Knien erforderte mehr Kraft, als er aufbringen konnte. Er ließ sich auf den Bauch gleiten und zog sich so weiter. Manchmal hatte er dabei das Gefühl, als käme er überhaupt nicht vorwärts, und doch bewegte er sich, wenn auch ganz langsam, weiter.
    Ganze Ewigkeiten schienen vergangen zu sein, bis er spürte, daß die auf seinem Körper lastende Kraft endlich gemildert wurde. Erstaunt sah er sich um und stellte fest, daß er durch die Tür in einen hell erleuchteten Raum gekrochen war. Zwei Stühle und ein Schreibtisch standen da. Der Schreibtisch war übersät mit Papieren. Vor ihm stand sein Lehrer George Wilson in adretter Uniform und sah lächelnd auf ihn nieder.
    »Gratuliere«,

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