Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
seitlich auswich. Als nun Gitana auf sie zustürzte, versetzte Yvette ihr einen Fausthieb auf den Hinterkopf, der sie gegen eine mehrere Meter entfernte Wand prallen ließ. Gitanas Ungeschick entlockte den Zuschauern unterdrücktes Gelächter, das rasch wieder verstummte. Doch Gitana hatte es gehört und ließ sich dadurch zu größerer Wut anstacheln. Sie wollte sich auf diese Weise keinesfalls demütigen lassen.
    Sie faßte sich und ging wieder gegen Yvette vor, und diese war bereit, mit einem Seitwärtsschritt auszuweichen, bemerkte jedoch im allerletzten Moment, daß Gitana das Messer gekonnt von der rechten in die linke Hand gleiten ließ. Sie ist beidhändig geübt! schoß es Yvette durch den Kopf – und dieser Gedanke kam schon zu spät.
    Sie hatte dem Messer nach der einen Richtung ausweichen wollen, und plötzlich kam es von der anderen, in einem völlig anderen Winkel. Sie hatte kaum Zeit genug, den Kopf wegzuziehen, als Gitanas Klinge schon nach ihrer Kehle zielte. Die Spitze streifte leicht die Haut, und es zeigte sich ein roter Tropfen.
    Die erneut aus dem Gleichgewicht geratene Yvette faßte nach dem Arm der Gegnerin, während dieser an ihr vorüberglitt.
    Damit war zweierlei erreicht: Yvette verhinderte damit, daß sie zu Boden ging, und gleichzeitig wurde Gitana aus dem Gleichgewicht gebracht. Yvette hielt Gitana mit dem eisernen Griff der Luftakrobaten fest, gewann selbst an Standfestigkeit und begann die Gegnerin in einem Kreis um sich zu schwingen. Nach wenigen Sekunden bekam sie auch die andere Hand Gitanas zu fassen und hielt diese ebenso eisern fest. Gitana wurde nun zwischen zwei Notwendigkeiten hin und her gerissen: Sie mußte ihr Gleichgewicht wiederfinden und gegen das Herumgewirbeltwerden ankämpfen, gleichzeitig aber mußte sie das Messer trotz Yvettes unerträglich festem Griff festhalten. Ihr Bemühen, beides gleichzeitig zu erreichen, brachte ihren Untergang. Indem sie die Arme an sich zog, versuchte sie sich freizumachen. Yvette aber ließ nicht los. Als Folge davon entglitt Gitana das Messer.
    Sie stöhnte auf und wollte es fassen, doch wieder einmal war Yvette die Schnellere.
    Kaum sah sie nämlich das Messer fallen, ließ sie Gitanas rechte Hand los und faßte statt dessen nach deren Kehle. Während sie den Arm um den Hals der Gegnerin schlang und sie wie mit einer eisernen Schlinge in der Armbeuge hielt, trat sie einen Schritt zurück und hob damit die andere vom Boden und raubte ihr damit den letzten Rest Gleichgewicht. Gitana würgte und rang nach Atem, doch als Yvette ihr das Messer an die Kehle setzte, verstummte auch dieses Geräusch. Im Raum trat nach diesem unerwarteten Sieg Totenstille ein.
    »Ich nehme an, daß ich nun das Recht hätte, dich zu töten« sagte Yvette so laut, daß alle es hören konnten. »Und ich habe eigentlich keine Ursache, dir das Leben zu schenken. Du hast mich grundlos angegriffen, und ich hatte allen Grund, mich zu verteidigen.« Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Soweit ich die Sache überblicke, war der Hauptgrund für diesen Angriff deine Liebe zu Pias. Und ich muß zugeben, daß ich Liebe für kein Kapitalverbrechen halte. Schließlich habe ich mich desselben Vergehens schuldig gemacht. Du machst nur viel mehr Aufhebens von deinen Gefühlen. Ich schlage dir nun folgendes vor: Ich schenke dir das Leben, und du versprichst mir als Gegenleistung, mir jegliche angebliche Forderung an Pias abzutreten. Gibst du mir dein Wort?« Und um ihrem Standpunkt Nachdruck zu verleihen, nahm sie Gitanas linken Arm und verdrehte ihn hinter deren Rücken. Als Gitana vor Schmerzen das Gesicht verzerrte, flüsterte ihr Yvette heimlich ins Ohr: »Wenn du nicht einwilligst, breche ich dir hier auf der Stelle den Arm.«
    »Ja«, knirschte Gitana. »Mein Wort darauf.« Yvette lockerte ihren Griff und stieß die andere von sich. »Danke, Gitana. Das weiß ich zu schätzen.«
    Dann musterte sie die übrigen Anwesenden – ein Meer undeutbarer Gesichter. »Ich glaube, ich habe jetzt endgültig genug von diesem festlichen Mahl«, sagte sie ruhig. »Diese Freiübungen haben mich leider sehr ermüdet. Ich möchte mich entschuldigen und zurückziehen.«
    »Ich gehe mit und zeige dir den Weg, für den Fall, daß du dich nicht mehr zurechtfindest«, fügte Pias hastig hinzu. Er nahm ihren Arm und geleitete sie hinaus und drehte damit der Wut und Feindseligkeit, die in seiner Familie wüteten, den Rücken.
    Es war später an diesem Abend, als Tas Bavol an Gitanas Tür

Weitere Kostenlose Bücher