Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
roten Blättern versehen zu sehen, doch Yvette hatte auf ihren Reisen durch die Galaxis so viel Merkwürdiges gesehen, daß sie sich rasch an alles gewöhnte. Pias erklärte ihr mit Begeisterung sämtliche Pflanzennamen samt deren Charakteristika.
    »Das Rot ist einer der Hauptgründe, warum ich die irdischen Rosen so sehr liebe«, erklärte er. Auf seinen Reisen durch das Imperium hatte er entweder auf dem Hut oder am Ärmel täglich eine frische Rose getragen. »Die Rose ist etwas so typisch Irdisches, und doch fängt ihre Farbe die Quintessenz meines Heimatplaneten ein. Einmal versuchte ich sogar hier in den Gärten Rosen anpflanzen zu lassen, aber die Schwerkraft und das merkwürdige Licht waren zuviel – sie wuchsen nicht richtig.« Er seufzte sehnsüchtig. »Alles, was ich liebe, scheint sich nicht nach Newforest verpflanzen zu lassen.« Und er wechselte unvermittelt das Thema.
    Nachdem sie den köstlichen Picknick-Proviant verzehrt hatten, den Yuri für sie eingepackt hatte, führte Pias Yvette in die Hauptstadt Garridan zu einer Besichtigungs- und Einkaufstour. Es gab hier zwar weder Museen noch architektonische Sehenswürdigkeiten, doch Yvette interessierte sich sehr für die Läden der einheimischen Handwerker. Newforest hatte es noch zu keiner Schwerindustrie gebracht. Es wurde tatsächlich alles von Hand gefertigt. Yvette beobachtete eine geschlagene Stunde lang einen Glasbläser bei seiner Tätigkeit. Sie stattete den Webern einen Besuch ab und bewunderte deren Produkte gebührend. Ein Töpfer wollte ihr gar eine Gratisstunde in der Töpferkunst erteilen, und Yvette brachte tatsächlich einen etwas schief geratenen Topf zustande. Der Mann bedachte sie mit einem höflichen Nicken, doch Yvette war überzeugt, daß er das Ding neu formen würde, sobald sie ihm den Rücken kehrte. Sie hatte so viel Zeit auf den volkreicheren und fortschrittlicheren Planeten verbracht, daß sie ganz vergessen hatte, wie ruhig es in den einfacheren Welten zuging.
    Pias wurde, wo er auch ging, erkannt. Die Nachricht von seiner Heimkehr hatte sich in der ganzen Stadt verbreitet. Er wurde allgemein wie ein lange vermißtes Familienmitglied begrüßt. Daß es Schwierigkeiten innerhalb der herzoglichen Familie gab, war noch nicht bis in die Bevölkerung gedrungen. Die gewöhnlichen Menschen auf Newforest liebten Pias, ungeachtet der Tatsache, daß seine Verwandten ihn nicht ausstehen konnten.
    Das Paar kehrte zur Residenz der Bavol zurück und sah, daß vor dem Haus eine größere Anzahl von Privat-Koptern stand. Pias erkannte die meisten aufgemalten Wappen, welche die Kopter als Eigentum der mächtigsten Adeligen bezeichneten. Vielleicht ahnte er schon in diesem Augenblick, was später passieren würde. Wenn ja, dann behielt er den Gedanken jedenfalls für sich. Auch Yvette fiel natürlich die massierte Anwesenheit von Adeligen auf, doch sie entschied sich, nichts zu sagen, ehe nicht Pias das Thema anschnitt.
    Das Abendessen nahmen sie allein in Pias' Zimmer ein. Während des Essens hörten sie, daß weitere Kopter landeten. Pias bekam ein sonderbares Gefühl in der Magengrube. Nach dem Essen, als er ihr seine Sammlung von Buchrollen zeigte, schweifte sein Blick aber immer wieder zur Tür, als erwarte er jeden Augenblick einen Besucher.
    Schließlich sollten sich seine Befürchtungen bestätigen. Zwei seiner Onkel traten ein, ohne anzuklopfen und blieben beidseits der Tür stehen. »Pias Bavol«, sagte der eine, »du wirst vor den Kriss gerufen.«
    Pias überlief ein Frösteln. Er schloß die Augen und nickte. »Gut. Ich komme in wenigen Minuten hinunter.«
    »Du wirst auf der Stelle mit uns gehen.«
    Pias machte ein Gesicht, als wolle er vor Wut explodieren, doch dann verschwand dieser Ausdruck und machte einer resignierten Miene Platz. Yvette packte ihn am Arm.
    »Was ist das – Kriss?« fragte sie.
    »Das heißt ›das Gesetze Ein Rückfall in die alten Zeiten der Stammesfehden, als die Ältesten – oder im gegenwärtigen Fall, die Edlen – über einen Übeltäter zu Gericht saßen. Es ist eine Gerichtsverhandlung, bei der es um die Verletzung der alten Stammestradition geht.«
    »Was hast du denn verbrochen?« drang Yvette in ihn. Dann sah sie die beiden Männer an der Tür an, doch diese verzogen keine Miene.
    »So ganz sicher bin ich nicht, aber ich könnte es mir denken. Tas wird sicher ein paar interessante Anklagen auf Lager haben. Hinter all dem spüre ich seine nicht allzu geschickte Hand.«
    »Dann will ich mit dir

Weitere Kostenlose Bücher