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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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wies Howard seinen Helfer an. »Sieh zu, daß die beiden einen schweren Unfall bauen – aber möglichst weit weg von hier, verstanden?«
    Der andere nickte. Im Arrangieren von Unfällen war er unübertroffen.
     
     

9. KAPITEL
Ein knappes Entkommen
    Yvette und Pias waren entsetzt über die Kaltblütigkeit, mit der sie vom Piratenanführer zum Tode verurteilt wurden. Wie immer der Plan beschaffen war, dem er folgte, es handelte sich offenbar darum, nur die Passagiere festzuhalten, die edler Abkunft waren. Und die zwei SOTE-Agenten hatten ihre Herkunft aus Tarnungsgründen geheimgehalten. Deswegen sollten sie nun sterben.
    Einer der Posten trat vor. »Die übliche Methode?« Der Boß nickte. »Jawohl. Stoßt sie in den Raum.« Beide Agenten überlief ein Schaudern bei dem Gedanken. Ohne Raumanzug aus einer Luftschleuse gestoßen zu werden und dem tödlichen Vakuum ausgesetzt zu werden, war kein angenehmer Tod. Obwohl sie noch nie Augenzeugen eines solchen Sterbens geworden waren, wußten sie wohl um die Konsequenzen eines Ausgesetztwerdens in dieser Umgebung. Auch wenn das Opfer versuchte, den Atem eine Weile anzuhalten, so machten sich andere Wirkungen bemerkbar. Ohne äußeren Luftdruck blähte sich der Körper auf wie ein Ballon. Das Blut begann in den Adern buchstäblich zu sieden, zerriß feine Kapillaren. Die dünne Schicht der Schutzflüssigkeit auf den Augen verdampfte und ließ das Auge ungeschützt und trocken. Hielt man die Augen nicht fest geschlossen, so quollen sie heraus wie zwei weiche Früchte. Das Trommelfell platzte. Und an diesem Punkt würde auch der standhafteste einen Schmerzensschrei ausstoßen, somit das letzte bißchen Luft aus den Lungen ausdringen lassen und endgültig zusammenbrechen.
    Kein Wunder, daß das Hinausstoßen in den Raum zu den gefürchtetsten Strafen der Menschheit gehöre. Ein hübscher, sauberer Schuß mit dem Strahler wäre mir lieber, dachte Yvette.
    Der Posten trat nun hinter die beiden und schob sie vor sich her. Bei dieser geringen Schwerkraft flogen sie praktisch durch den Raum. »Bewegt euch!« befahl der Pirat. »Ihr habt gehört, was Ling sagte – wir wollen nicht viel Zeit verplempern.«
    Yvette und Pias ließen sich in einen schmalen, halbdunklen Gang hinausbugsieren. »Geradeaus«, wies ihr Bewacher sie an und zeigte ihnen mit dem Stunner die Richtung. »Am Ende dann rechts durch die Tür in die Luftaufbereitungsanlage.«
    Die Agenten kamen der Aufforderung nach, achteten aber darauf, daß sie die Strecke so langsam wie möglich zurücklegten. In diesen wenigen Sekunden schossen ihnen Dutzende von Plänen durch den Kopf und wurden sofort als unausführbar wieder verworfen. Beide wußten, daß Pias noch immer seinen Mini-Stunner hinter der Rose an seinem Hut versteckt hatte. Sie mußten nun sichergehen, daß er ihn erfolgreich anwenden konnte – und daß sie anschließend eine reelle Fluchtchance hatten. Dieser Gang war nicht günstig, weil das Risiko bestand, daß ihre Flucht sofort entdeckt wurde. So warteten sie ab, in der Hoffnung die nächsten Augenblicke würden ihnen eine bessere Chance bringen.
    Am Ende des Ganges angekommen, schlugen sie die angegebene Richtung ein und gingen durch die Tür. Die Luftaufbereitungsanlage der Piratenbasis war gewaltig. Über ihren Köpfen wölbte sich eine riesige Plastikkuppel. Hätte der Asteroid, auf dem sich die Basis befand, einen Stern umkreist, dann wäre die Kuppel licht- und wärmedurchlässig gewesen. Da aber dieser Asteroid mindestens ein Lichtjahr vom nächsten Stern entfernt war, hatte man die Kuppel undurchsichtig gemacht und mit vielen Reihen heller Scheinwerfer ausgestattet, die grüne Pflanzen beschienen, Pflanzenreihen, die sich Hunderte Meter weit in der Ferne verloren. Die Photosynthese dieser Pflanzen reichte jedoch nicht aus, um den für eine Basis dieser Größenordnung benötigten Sauerstoff zu erzeugen. In weiterer Entfernung sahen Pias und Yvette einen großen Gesteins-Zertrümmerer. Roboter wurden ausgeschickt, die auf dem Asteroiden nach sauerstoffhaltigen Mineralien schürften, die sodann auf die Basis geschafft und hier in ihre Komponenten zerlegt wurden. Ein derartiges Vorgehen war auf jeder Basis einer luftleeren Welt notwendig, ob sie nun legal war oder nicht. Man hatte schon vor geraumer Zeit entdeckt, daß Planetoide jeglicher Größenordnung über genügend gebundenen Sauerstoff verfügten, um eine Basis auf unendliche Zeit hin mit dem Nötigen zu versorgen.
    Es sah aus, als wären sie

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