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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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der erste Teil des Sprichwortes zutrifft. Denn kein menschliches Wesen hatte jemals absolute Macht, bis König Stanley der Sechste sich zum Kaiser krönte und die Macht übernahm. Er regierte die gesamte Galaxis. Jeder andere Despot vor ihm im Laufe der Geschichte strebte nur nach absoluter Macht, so daß das alte Sprichwort in seiner ganzen Aussage nicht unter wirklichen Bedingungen erprobt werden konnte.
    Und vieles in der Geschichte vor Errichtung des Imperiums spricht auch gegen seine Richtigkeit. Die ärgsten Verbrecher und gierigsten Kapitalisten der Erde wurden im Alter, wenn sie genug Reichtum und Macht hatten, meist sehr menschenfreundlich und entsagten der Habgier und den Ausbeutungsgelüsten. Und die gesamte Geschichte des Hauses Stanley zeigt dies auch.«
    Nun trat Stille ein. Dann sagte die Kaiserin nachdenklich: »Ja, das klingt ganz vernünftig. Aber was hat das alles mit diesem Fall zu tun?«
    »Eine ganze Menge«, sagte Stanley der Zehnte todernst. »Wir ersehen daraus, warum im besonderen diese zwei d'Alemberts -perfekt ausgebildet, talentiert und dem Imperium treu ergeben -für das Reich viel wichtiger sind als ich. Zwar sind sie nicht unersetzlich – das ist niemand. Aber sie sind im Moment nicht zu ersetzen, aber ich bin es. Jeder Stanley, der genügend lange lebt, wird schon allein durch diesen Umstand zu einem ›Großen Stanley‹ – und Edna wird es vom Tage der Krönung an sein.«
    Der Kaiser sah Jules und Yvette an. »Meine jungen Freunde, trotz alldem ist mein Leben für mich sehr wichtig. Wichtig auch für Irene und Edna. Wir drei sind wieder für ein paar gute Freunde wichtig – wie für Zander oder Ihren Vater. Und Sie werden sich wundern und werden enttäuscht sein, daß Freunde eigentlich sehr rar sind. Das Leben eines Herrschelindividuums ist für das Imperium selbst von geringer Bedeutung, da die Herrscher nur ein Symbol darstellen. Es gehört zu den komischsten Paradoxon der Macht, daß man – je mehr man davon hat – desto weniger davon Gebrauch machen kann. In nachdenklichen Augenblicken glaube ich manchmal, daß das Imperium auch ohne Herrscher ganz gut funktionieren könnte. Aber dann schaltet sich meine Eitelkeit ein und sagt mir, daß ich unentbehrlich bin.
    Ich weiß jedoch, daß der Fortbestand des Imperiums nur gesichert ist, wenn Menschen wie Sie ihm treu dienen. Ohne diese Treue ist das Imperium nur ein abstraktes Konzept, das augenblicklich zerfallen würde. An Stelle von Wohlstand und Frieden träten ausgedehnte und schreckliche Vernichtungskriege zwischen den Planeten. Und ohne ein starkes Symbol der Einheit würde unsere gegenwärtige Zivilisation in Barbarei und Primitivität umschlagen.
    Wie Edna schon sagte, ist es eine Schande, daß wir drei uns nur bedanken können. Es handelt sich dabei aber nicht nur um den Dank dreier Menschen, sondern auch um den Dank des gesamten Imperiums.« Er nahm die Rechte der d'Alemberts, jede in eine Hand, und schüttelte sie herzlich. Jules und Yvette ließen es sprachlos und mit feuchten Augen geschehen.
    »Ich möchte auf das Wohl der zwei Besten in diesem Raum trinken«, schloß der Herrscher. Er hob das Glas auf die zwei Meisteragenten.
    »Auf ein Morgen, Kameraden und Freunde! Auf daß wir alle es erleben!«
    ENDE DES ERSTEN BUCHES

Band 2
Der Killer-Mond

1. KAPITEL
Räuber und Beute
    Das Golden Crater Casino gehörte ohne Zweifel zu den größten und schicksten Spielhöllen der Galaxis. Schon nach einem kurzen Rundgang durch die bevölkerten Wandelgänge und die noch dichter bevölkerten Spielsäle konnte man feststellen, daß es seinem Ruf als exotisches, Nervenkitzel bietendes Etablissement voll gerecht wurde. Die Menschen drängten sich hautnah um die Spieleinrichtungen, in dem fanatischen Eifer, unbedingt ihr Geld an das Unternehmen zu verlieren. Weibliche Wesen in knappster Kostümierung flanierten durch die Räume, nach außenhin als Fotografinnen, Bedienungspersonal und dergleichen tätig – obwohl es allgemein bekannt war, daß man sie mit einer Fünfzig-Credit-Note zu ganz anderen Dienstleistungen bewegen konnte.
    Die Großen und Beinahe-Großen vermengten sich an den Tischen und gingen in den Scharen jener auf, die nur reich waren, sich aber noch den Hoffnungen auf Größe hingaben. Hier streifte ein Star der Showwelt eine Gräfin, dort stieß der Präsident einer Mammutfirma mit einem bekannten Nachrichtenkommentator zusammen.
    Gesellschaftlicher Rang und Ansehen spielten hier im Kasino keine große Rolle.

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